Kapitel 41

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Gelangweilt sah ich zu klein Uchiha, der endlich wieder wach war. Obito hatte ihm die Augen von Itachi eingepflanzt und bis jetzt hatte er geschlafen. Nun war er dabei, den auf ihn aufpassenden Zetsu zu töten. "Und? Gefallen sie dir?" Ein leichtes Grinsen schlich sich auf meine Lippen. Sasuke sah zu mir und schmunzelte überheblich. "Sie sind perfekt." Zufrieden nickte ich und sprang von der Anhöhe, auf der ich die ganze Zeit saß. Ich folgte klein Uchiha nach draußen, als er die Decke des Verstecktes zerstörte und so ins Freie gelangte. "So", genüsslich streckte ich mich und lockerte so meine verspannten Glieder, "was machen wir jetzt?" Statt einer vernünftigen Antwort bekam ich aber nur ein "Hn" und einen Uchiha, der einfach voraus ging. Seufzend lief ich ihm hinterher. So langsam kam ich mir wie ein treudoofer Hund vor. 

Eine wahnsinnige Menge an Chakra ließ mich aufsehen, während ich neben Sasuke ging. Grinsend hieß ich das warme Gefühl willkommen, welche dieses Chakra mit sich brachte. Das war eindeutig Naruto, welcher sich wohl gerade mit Kurama zusammentat. "Was ist so komisch?" Skeptisch sah klein Uchiha mich an, als er mein breites Grinsen sah. "Gar nichts", meinte ich aber nur und pfiff unschuldig vor mich hin. Nach einer ganzen Weile fing es zu regnen an, aber wenn das auf uns prasselnde Wasser nicht schon genug wäre, kam zu allem Überfluss auch noch eine Horde Zetsus an, die nicht so aussahen, als würde sie mit uns Kuchen essen wollten. Obwohl ich nichts dagegen hätte. Kuchen war das Beste. "Wir sind schon an zwei Dörfern vorbei gekommen und nirgends war eine Menschenseele zu sehen. Wisst ihr vielleicht was darüber?", fragte klein Uchiha die weißen Typen. Was war denn mit ihm falsch? Wieso hat er nicht einfach mich gefragt? <Meine neuste Wiedergeburt scheint nicht so ganz die Hellste zu sein. Das ist irgendwie enttäuschend>, murmelte Indra, woraufhin ich nur genervt die Augen verdrehte. Das hatte er ja früh gemerkt. 
Die Zetsus griffen aber einfach an, woraufhin Sasuke das Susanoo aufbaute und die weißen Kerle mit Amaterasu verbrannte. Einen ließ er aber am Leben und zwang ihn mit seinem Sharingan, ihm die gewünschte Antwort zu geben. Skeptisch beobachtete ich, wie er den weißen Zetsu köpfte. Sein irrer Blick dabei gefiel mir nicht. Er rutschte immer weiter in den dunklen Abgrund, obwohl ich gedacht hatte, ich könnte ihn da wieder raus ziehen. Vorsichtig legte ich meine Hand auf seine Schulter, jedoch wurde diese nur achtlos beiseite geschlagen. Mein Verdacht hatte sich bestätigt. Ich hatte den Uchiha verloren. Er steckte zu tief im Abgrund, sodass ich ihn nicht mehr erreichen konnte. Es wurde höchste Zeit, dass er Itachi traf, der durch das Edo Tensei wieder auferstanden war. 

Während Sasuke in Richtung Wald lief, wo er auch seinem Bruder begegnen würde, blieb ich kurz stehen, ehe ich mich mit einem Seufzen umdrehte und dahin ging, wo Oreo die ehemaligen Hokage wiedererwecken würde. 

<Bist du sicher, dass du nicht lieber mit Sasuke mitgehen willst?> Ja, dort würde ich nur dabei zusehen, wie sie gegen Kabuto kämpfen. <Warum hilfst du nicht?> Die beiden brauchen keine Hilfe. Außerdem will ich mich nicht so direkt gegen Kabuto stellen. Schließlich zählte er als einer meiner engsten Freunde. <Hm>, machte Indra und schien kurz zu überlegen. <Wie willst du zu Sasuke durchdringen?> Gar nicht. Jedenfalls sollte das nicht notwendig sein, nachdem er mit Itachi gekämpft hat. Und wenn er dann mit den Hokagen geredet hat, wird generell alles besser. 

Ein Kunai landete vor meinen Füßen, was mich zum anhalten zwang. Genervt sah ich auf die Waffe hinab. Das musste ein Edo Tensei gewesen sein, schließlich waren die Schlachtfelder zu weit weg und die Zetsus erwendeten keine Waffen. Ich wusste nicht wen ich erwartet hatte, aber es wäre jeder außer diese Person gewesen. Unfähig mich zu rühren starrte ich die Person an, die grinsend hinter einem Baum hervorkam. "Shin", hauchte ich ungläubig. "Hallo, Yami." Wieso war er hier? Wieso hatte Kabuto ihn wiederbelebt? Und wieso zur Hölle hatte die halbe Schlange ihn zu mir geschickt? Wollte er mich damit nur aufhalten oder wollte er mir einen Gefallen tun. "Was machst du hier?" Grübeln brachte nichts, also war nachfragen das Beste. Ein Liebevoller Ausdruck schlich sich auf sein Gesicht, als das Yato Imitat lächelnd auf mich zukam. "Kabuto hat mich mit Edo Tensei wiederbelebt." "Das seh' ich selber. Warum?" Wenigstens schaffte ich es, dass meine Stimme nicht zitterte. Mein Körper tat es nämlich schon, auch wenn ich es großteils unterdrückte. "Er wollte, dass wir uns wiedersehen", meinte der Blauäugige und kam direkt vor mir zum Stehen. Verbissen presste ich die Zähne zusammen, als ich krampfhaft die Tränen unterdrückte. Selbst jetzt hasste ich mich noch für das, was ich ihm angetan hatte. Ich hatte ihn getötet, sein Blut klebte an meinen Händen und daran konnte man nichts ändern. Und dass er nun als Edo Tensei vor mir stand, machte die ganze Sache nicht besser. Das brachte nur alte Gefühle wieder hoch. Auch wenn Kabuto damit nichts negatives im Sinn hatte, nahm ich ihm das hier übel. Ich war nicht so jemand, der einen verstorbenen gerne wiedersehen würde. Vor allem nicht, wenn ich diese Person getötet hatte. 

Der Schwall an negativen Gefühlen — welcher gerade über mich hereinbrach — wurde abrupt unterbrochen, als Shin mich umarmte. Fest drückte er mich an sich, während ich mit großen Augen ins Nichts starrte. "Du bist ja sogar noch schöner als damals", hauchte er. Meine Unterlippe begann zu beben, als der Damm brach und die ersten Tränen meine Wangen hinunter kullerten. Das war einfach zu viel für mich und ich konnte den Kloß in meinem Hals nicht mehr runter schlucken. Meine Finger krallten sich in sein schwarzes Shirt, welches ich ihm mal geschenkt hatte. "Es tut mir leid, es tut mir so leid", murmelte ich vor mich hin, während er mir beruhigend über den Rücken strich. "Ich wollte das nicht, es tut mir so leid." "Alles okay, es ist nicht deine Schuld." Entschieden schüttelte ich den Kopf. "Doch, ist es. Ich hab dich umgebracht." Leicht drückte Shin mich von sich weg, ließ aber die Hände auf meinen Schultern, wobei er mich ernst ansah. "Ich bin in dein Jutsu gelaufen, also war es auch meine eigene Schuld", beharrte er auf seiner Meinung. "Aber ich..." "Nein, nichts da. Du bist unschuldig, verstanden?" Eine Diskussion wäre sinnlos, da er einfach viel zu stur war. "Verstanden", flüsterte ich deswegen einfach. "Lügnerin", hauchte Shin und grinste kurz, ehe er mich wieder in eine Umarmung zog und seinen Kopf auf meinem Ablegte. Verwirrt sah ich auf, als er plötzlich zu leuchten begann. "Das war kürzer als gedacht", murmelte Yato 2.0 und sah auf seine Hände, die sich langsam auflösten. Das Edo Tensei wurde aufgelöst. Traurig sah ich ihn an, während er nur breit Grinste und gerade dabei war, sich vollständig in Luft aufzulösen. "Ich liebe dich, Yami", waren seine letzten Worte, ehe sich seine Seele von dem Körper löste. Leicht lächelte ich, als diese Seele seine Gestalt annahm und mich mit dem gleichen Grinsen ansah, das er schon zu Lebzeiten ständig zeigte. "Ich liebe dich auch, Shin. Sayonara." 

Unbiological SistersWo Geschichten leben. Entdecke jetzt