Kapitel 29

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Ich wusste nicht, was jetzt zwischen dem Schwarzhaarigen und mir war, jedoch ließen wir beide diese Frage außen vor. Rubina war jedenfalls gleich begeistert gewesen, als ich ihr davon erzählt hatte. Vor ein paar Minuten hatten wir noch telefoniert, als wir gerade über das Meer liefen. Unser Ziel war das Versteck, in dem sich Karin aufhielt. Egal wie oft ich es schon getan hatte, das Laufen übers Wasser machte mir jedes mal aufs neue Spaß. Ab und an konnte ich ein paar Fische ausmachen, die unter meinen Füßen schwammen und mehr Neugierde, als Angst besaßen. Mit etwas Abstand ging ich hinter den beiden Jungs, neben mir lief Kuro. Der schwarze Wolf war gestern einfach aufgetaucht und hatte sich in den Kopf gesetzt, mich zu begleiten. Und warum auch immer, beherrschte das Tier mit den leuchtend violetten Augen alle Sprachen. So kam es, dass wir uns ab und zu, wenn die anderen unser Gespräch nichts anging, in Deutsch, oder Englisch unterhielten. 

Wir betraten die Felsige Insel, wenn man es Insel nennen konnte, so klein wie es war, und ich hatte sofort diese Musik im Kopf, welche bei dieser Szene abgespielt worden war. Warum auch immer ich diese noch kannte. Vor der Tür des Verstecks sah Sasuke mich erwartungsvoll an. "Na schön." Ich trat nach vorne und legte meine Hand an das kalte Metall, der schweren Türe. Sofort fing diese an zu bröckeln und zerfiel zu Staub. "Gruselig", nuschelte Suigetsu, grinste aber weiter vor sich hin. Ich grinste den Ehemaligen Gefangenen von Oreo an, ehe ich eine einladende Geste vollzog. Die beiden gingen vor, Kuro und ich folgten ihnen. Unsere Schritte hallten an den Wänden wieder, als wir den Gang entlang gingen. Links von uns befanden sich die Zellen, rechts nur der kalte Stein. Die Gefangenen, an denen der Uchiha vorbei ging, sahen ihm nach und tuschelten untereinander. Noch während des Gehens, ließ ich meine Finger über die Gitterstäbe gleiten, denen es danach genauso erging, wie der Metalltür am Eingang. "Die Schlange lebt nicht mehr. Haut ab, oder bleibt hier. Eure Entscheidung." Ich warf ihnen noch einen Blick zu, ehe ich einfach weiter ging. Der schwarze Wolf neben mir sah zu mir hoch. "Warum hast du sie befreit?" Leicht zuckte ich mit den Schultern. "Einfach so." Wir blieben stehen, als die Rothaarige Uzumaki vor uns auftauchte. "Ah, da bist du ja, Sasuke", sagte sie und ignorierte Suigetsu, Kuro und mich einfach. "Die Gerüchte scheinen wahr zu sein, ansonsten wärst du nicht allein gekommen." Ich zog bei ihren Worten verärgert meine Augenbrauen zusammen. <Ich mag sie nicht> Sie wäre ganz in Ordnung, wenn sie nicht so ein Fangirl wäre. <Wenn du meinst> Indra klang zweifelnd, beließ es aber dabei. "Das ist aber gemein, wir sind schließlich auch noch da." Ich legte meine Hand auf Suigetsus Schulter. "Lass nur, vielleicht ist ihre Brille so verblendet wegen Sasuke, dass sie uns nicht wahrnimmt." "Außerdem ist sie zu beschäftigt damit, nicht zu sabbern", fügte er grinsend hinzu. Wir wurden aber eiskalt ignoriert, als die Rothaarige uns sagte, wir sollen ihr folgen. "Schließ' dich mir an", verlangte Sasuke, als wir in einem Raum auf einer Eckbank saßen. "Das geht nicht, ich bin doch für alle hier verantwortlich", widersprach die Brillenträgerin. "Für die Gefangenen? Die hab ich frei gelassen", erwähnte ich nebenbei und betrachtete gelassen meine Fingernägel. "Du hast was?", kreischte sie hysterisch los und ließ fassungslos den Kopf hängen. "Orochimaru wird mich töten", seufzte sie. "Du wärst ganz schön blöd, wenn du dich von einer Leiche umbringen ließest", stellte ich nüchtern fest, was sie beinahe wieder zur Weißglut brachte. "Yami, würdest du mit Suigetsu bitte die restlichen Gefangenen befreien." Ich stand auf und nickte Kuro zu, der mir aus dem Raum folgte. Suigestu kam ebenfalls und schloss hinter sich die Tür. Der Weißhaarige sperrte die Zellen der restlichen Gefangenen auf und verlangte, dass sie die Nachricht über den Tod von Oreo verbreiten sollen. Danach gingen wir wieder zurück, nur um festzustellen, dass Karin die Tür versperrt hatte. "Geben wir ihnen noch etwas Zeit", meinte ich und lehnte mich gegen die Wand. Der junge Mann mit den Spitzen Zähnen ging ungeduldig auf und ab. Wir warteten etwas, bis ich mich von de Wand abstieß und die Tür einfach eintrat. "Die Zeit ist um, können wir endlich gehen?" Karin sah mich böse an, jedoch achtete ich nicht auf sie. "Gehen wir. Karin wird uns begleiten." Klein Uchiha stand auf und unterbrach die tötenden Blicke der Rothaarigen, indem er eine Hand auf meinen Rücken legte und mich sanft hinaus schob. 

Ehrlich gesagt freute ich mich darauf, Juugo wiederzusehen. Nach Kimimaros Tod war ich so etwas wie eine Stütze für ihn. Mit dem Sharingan konnte ich ihn im Zaun halten und durch meine Unsterblichkeit konnte er mich nicht verletzen. Früher war ich oft bei ihm, aber in letzter Zeit konnte ich ihn nicht besuchen. Vor dem Versteck kam uns einer der Wächter entgegen und brach zusammen. Sofort ließ ich mich neben ihm fallen und hob seinen Kopf leicht an. "Was ist passiert?", fragte Sasuke nach. "Yami, du bist hier. Ein Glück", brachte er mit kratziger Stimme hervor, als er mich erkannte. "Sag, was passiert ist", verlangte Suigetsu. "Es begann mit den Gerüchten um Orochimaru. Sie sagten, er wäre tot und da sind die Gefangenen komplett durchgedreht", brachte er heraus, ehe er starb. Einer der Gefangenen tauchte auf, wurde aber von Sasuke mit einem einzigen Schlag erledigt. "Du kannst mir danken, schließlich hab hauptsächlich ich dich trainiert", rief ich ihm grinsend zu, was er mit einem Lächeln quittierte. Wobei man hinzufügen musste, dass Shin ebenfalls geholfen hatte. Vor dem Eingang warteten bereits mehrere Gefangene auf uns. Ich wollte gerade los legen, als Sasuke mich aufhielt. "Töte sie nicht." "Das kannst du nicht verhindern. Das liegt in meiner Natur." Ich grinste ihn Mordlustig an und stürzte mich auf den Erste. Ich wich seinem Schlag aus und durchbohrte ihn mit meiner Hand. Dem nächsten packte ich an den Rippen und riss einfach seinen Brustkorb entzwei. Ein weiterer, der mich von hinten angreifen wollte, wurde von seinem eigenen Schatten getötet. 

Wir erledigten alle und betraten das Versteck. "Ich muss los. Dein Vater ruft mich", informierte mich Kuro und löste sich auf. Wir kamen an einer Weggabelung an, an der Karin nach vorne deutete und behauptete, dies sei der richtige Weg. Glatte Lüge. Suigetsu ging voraus und Karin bog in einen Seitengang ab, während sie den Schwarzhaarigen hinter sich her zog. Seufzend folgte ich ihnen. Wenn sie dachte, sie könnte auch mich loswerden, dann hatte sie sich gewaltig geirrt. Vor der Tür von Juugo blieben wir stehen und die Rothaarige holte die Schlüssel hervor. "Warte", wies ich sie an und trat vor. "Juugo, ich bin's", rief ich und ignorierte die Proteste der Uzumaki. "Hör mir zu, du musst dich beruhigen. Ich hol dich hier raus, du musst nicht kämpfen." Der Uchiha schob mich beiseite und zog die Tür auf. "Okay, wenn du unbedingt willst." Ich hob abwehrend die Hände und ging beiseite. Lachend schleuderte der Orangehaarige Sasuke gegen die Wand. RIP Wand. "Schön dich wiederzusehen, Yami. Ich darf ihn doch töten, oder?" Er sah mich irre grinsend an. "Tu dir keinen Zwang an." Wie erwartet hatte der Uchiha den Schlag abgewehrt. Beide verschwanden. Ich wartete etwas, ehe ich ihnen nachlief. Gerade, als Juugo Sasuke schlagen wollte, ging ich dazwischen und sah ihn mit aktiviertem Sharingan an. Sofort beruhigte er sich und das Fluchmal zog sich zurück. "Yami." Ich beachtete Sasuke nicht und lächelte Juugo freundlich an, ehe ich seine Fußfessel zerstörte. "Kommst du mit uns?" Mit einem Nicken gab er sein Einverständnis. Das ging leichter, als gedacht. 

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