116. Kapitel

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Newt

Tag für Tag hatte ich nach meiner Schwester gefragt. Nach meinen Freunden.
Doch irgendwann hab ich es aufgegeben. Ich saß in meinem Zimmer.
Den Rücken an die Wand gelehnt und meinen Körper verkrampft von den ganzen schluchzten.
Plötzlich klopfte es. Ich wollte "Herein" rufen, doch mir fehlte die Kraft.
Die Tür ging auf und ich sah Thomas. Meinen Thomas. So schnell ich konnte stand ich auf und fiel ihm stürmisch um den Hals.
,,Ich hab dich so vermisst",schluchzte ich in sein Shirt.
Erst jetzt bemerkte ich das Mädchen hinter ihm und ließ ihn los.
,,Wer ist das?",wollte ich wissen.
,,Brenda und sie weiß, wie wir zu deiner Schwester kommen", verkündete Thomas.
,,Du lebst",freute ich mich und vor Glück nahm ich sie in den Arm.
,,Wir sollten los, sonst werden wir noch erwischt",meinte Brenda und wir schlichen aus meinem Zimmer.
Sie führte uns zu einer Geheimtür und plötzlich standen wir in einem anderen Gebäude.
,,Kommt, hier entlang". Wir bogen links ab. Dann einmal rechts und dann standen wir vor einem Fenster.
,,Da ist sie", murmelte Brenda und ich konnte hören, dass sie den Tränen nahe war.
Mit zitternden Knien ging ich nach vorne zum Fenster und da saß sie.
Ihre Hände, zusammengefaltet, unter ihren Kopf gelegt und friedlich schlafend.
Ich musste lächeln.
,,Es tut so gut Newt". Thomas war neben mich getreten und ich sah ihn fragend an.
,,Dein Lächeln. Es ist wie die Sonne. Ich habe es vermisst",redete er weiter und ich musste noch mehr lächeln.
Vorsichtig klopfte ich an die Scheibe.
Melanie schreckte sofort hoch und sah sich um. Ich klopfte nochmal, damit sie mich sah.
Schnell sprang sie von ihrem Bett und rannte zu der Scheibe.
Tränen liefen ihr über die Wange.
Sie legte die Handflächen auf die Scheibe. Direkt auf meine. Wäre das Glas nicht, dann würden sie sich jetzt berühren.
Auch in mir stiegen Tränen auf.
Melanie sagte etwas, aber ich hörte sie nicht.
Laut ihren Lippen Bewegungen war es etwas wie "alles wird gut".
Die Tränen tropften inzwischen auf den Boden und auch wenn ich mir nicht hundertprozentig sicher war, was sie gesagt hatte, nickte ich.
Melanie lächelte leicht.
Ich lehnte meine Stirn an die Scheibe und aus dem Augenwinkel konnte ich sehen, dass Melanie das Gleiche tat.
Ein heftiges Schluchzen ließ meinen Körper erzittern.
Wie gern würde ich meine Schwester jetzt in den Arm nehmen.

Du kommst hier nicht raus (Newtmas) Maze Runner Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt