-Samstag, 17. November 2018-
Schon ein wenig nervös sitze ich vor dem Spiegel in meinem Zimmer und betrachte mich. Mein schwarzes Shirt und meine dunkelblaue Hose lassen mich unauffällig wirken und mein hoher Zopf, aus dem sich vorne einige Strähnen gelöst haben, definiert mein Gesicht. Das Bisschen Mascara, das ich mir aufgetragen habe, bringt meine Augen ein wenig mehr zum Strahlen und dennoch fühle ich mich nicht komplett wohl in meiner Haut. Vermutlich liegt es daran, dass ich insgeheim doch noch mit der Aussage des Jungen, den ich mal mochte, zu kämpfen habe. Naja, welches Mädchen wird denn auch gerne hässlich genannt?
Ich seufze und stehe dann auf, als es unten an der Tür klingelt. Schon als ich meine Zimmertür öffne, kann ich Chloes Stimme ausmachen und lächle leicht. „Sag mir nicht, dass du so losgehen willst." sagt Shawn da auf einmal, weshalb ich leicht zusammenzucke. „Wieso?" frage ich und lege den Kopf leicht schief. Shawn geht in sein Zimmer und kommt kurz darauf mit einer grauen Sweatshirtjacke von ihm wieder. „Ich will nicht, dass du krank wirst." sagt er leise, als er mir die Jacke anzieht und auch wenn sie mir zu groß ist, lächle ich dankbar. Kurzerhand kremple ich die Ärmel um, sodass es jetzt besser aussieht und gebe Shawn einen kurzen Kuss. „Sehen wir uns nachher?" fragt er noch und ich nicke lächelnd. „Ich verpasse doch nicht das Konzert meines Freundes." sage ich noch, bevor ich die Treppe runtergehe und Chloe erblicke. Sie selbst trägt einen Hoodie und da Liam den schon einmal anhatte, wusste ich sofort, dass sie ihm den geklaut hat. „Wollen wir los?" frage ich motiviert und ziehe mir schnell Schuhe an, bevor ich mich bei Chloe einhake. „Viel Spaß Emma!" rufen Manuel und Karen noch, als wir das Grundstück schon verlassen. „Das ist immer noch der absolute Wahnsinn, dass du mit Shawn Mendes zusammen bist..." murmelt Chloe und grinst mich an, was ich erwidere. „Wenn ich bei ihm bin, denke ich schon gar nicht mehr daran, dass er eigentlich berühmt ist. Leider nur wird er in wenigen Wochen nicht mehr jeden Tag dabei sein, weil er mit den letzten Vorbereitungen für seine Tour anfangen muss und dann im März das erste Konzert hat..." „Aber er kommt doch nach Deutschland?" Ich nicke und seufze dann. „Ja, nach Köln, Berlin und München. Ich wohne ihn der Nähe von Hamburg." „Dann kann er dich aber vielleicht besuchen oder für ein paar Tage von der Schule freistellen lassen?" Ich ziehe scharf die Luft ein. „Das mit dem Freistellen wird wahrscheinlich nichts, weil ich dann im vorletzten Jahr bin und alles für meinen Abschluss brauche. Also gerade das brauche ich dann..." Nachdenklich nickt Chloe, als wir an der Bushaltestelle ankommen und auf den nächsten Bus warten. „Der Hoodie ist übrigens cool. Liam hat Geschmack." Grinsend sehe ich, wie Chloe leicht errötet und sich dann räuspert. „Die Jacke ist aber auch etwas zu groß für dich. Die gehört doch sicherlich Shawn, oder?" „Ja, die hat er mir eben angezogen, weil ich bis dahin nur ein T-Shirt anhatte."Lachend verlassen Chloe und ich den Laden, als ich auf der gegenüberliegenden Straßenseite einen kleinen Shop sehe und mir einfällt, dass ich Jo ja etwas mit nach Hause bringen wollte. „Lass uns da bitte reingehen, vielleicht finde ich ja etwas für meinen Bruder." Chloe nickt und so betreten wir den Laden. Zuerst habe ich nichts gefunden, bis ich einen Plüschelch in einer Ecke des Geschäfts sehe. „Helga the hat moose." lese ich vor und schmunzle. Das wird Jo bestimmt gefallen. Schnell will ich bezahlen, als mir auffällt, dass ich kein Geld mehr habe. „Verdammt." fluche ich und will den Elch schon wieder zurückpacken, als Chloe ihn mir aus der Hand nimmt und einfach bezahlt. Überrascht gucke ich sie an und folge ihr wieder aus dem Laden. „Hier." sagt sie und hält mir den Plüschelch hin. „Ich habe gesehen, dass du kein Geld mehr hast. Wann hast du denn dein Vorstellungsgespräch?" Kurz muss ich nachdenken und kratze mich am Hinterkopf. „Tatsächlich sogar schon am Montag, in dem Café, in dem wir vor ungefähr einer halben Stunde waren." Chloe lächelt. „Na dann." Ich nicke und schaue auf meine Uhr. „Wir sollten langsam los." murmle ich dann und halte Chloe meinen Arm hin, damit sie die Uhrzeit ebenfalls lesen kann. „Na dann! Ich fahre noch mit bis zur Halle und da kannst du dann Backstage gehen." „Bist du etwa neidisch?" Ich lache kurz und festige meinen Zopf, als der Bus schon vorfährt und wir einsteigen können. „Irgendwie schon, aber du bist glücklich, von daher werde ich es schon überleben." Nun lache ich etwas lauter und schüttle leicht meinen Kopf. „Oh, und ich habe Liam!" fügt sie noch hinzu und da stimme ich ihr dann zu.
Schon jetzt ist vor der Halle, in der bald das Konzert meines Freundes stattfindet, unglaublich viel los, weil der Einlass noch nicht begonnen hat. Ich kann hören, wie einige ein paar Lieder von Shawn singen und lächle leicht, bevor ich Andrew an einem Seiteneingang entdecken kann. Schnell umarme ich Chloe zum Abschied, setze dann die Kapuze auf, die doch etwas zu groß ist und steuere auf Andrew zu. Erst kurz vor ihm scheint er mich zu erkennen und öffnet mir die Tür, nachdem er mich begrüßt hat. In dem Gebäude ist es viel angenehmer und ich setze die Kapuze wieder ab, um mich dann einmal zu schütteln. „Es ist echt unangenehm draußen." sage ich dann eher zu mir selbst, doch Andrew nickt. „Emma!" Shawn kommt grinsend auf mich zu und dreht sich mit mir einmal um die eigene Achse, nachdem er mich hochgehoben hat. „Ich war doch nur den Vormittag weg." bringe ich lachend hervor, als er mich wieder absetzt.
Auch wenn Shawn unglaublich nervös war, bevor er die Bühne betreten hat, sieht man ihm an, dass er seinen Traum lebt. Glücklich lächelnd beobachte ich ihn vom Backstagebereich aus. Die Art, wie er Gitarre spielt ist einfach unglaublich und auch seine Stimme jagt mir jedes Mal aufs Neue eine Gänsehaut über den Körper. Es ist toll, ihn so zu sehen und in solchen Momenten fühle ich mich gut, ihn so persönlich unterstützen zu können.
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ᴛᴏʀᴏɴᴛᴏ ʟᴏᴠᴇ || sᴍ
FanficEmma bekommt durch ein Auslandsjahr in Kanada die Chance, ihrem alten Leben kurzzeitig zu entfliehen. In Kanada angekommen muss sie sich allerdings bereits ihren nächsten Problemen stellen, denn nichts läuft so, wie geplant. Zu allem Überfluss tritt...