ᴛᴏʀᴏɴᴛᴏ ʟᴏᴠᴇ || sᴍ

t w e n t y t h r e e.

-Mittwoch, 1. August 2018-

Lynn nimmt den Anruf fast sofort an, doch bei Lia geht niemand ran. So unterhalten Lynn und ich uns ein wenig, wobei ich das Thema Shawn ganz bewusst nicht anspreche und auch umgehe, denn ich will es beiden zeitgleich sagen. Zum Glück ruft Lia nach etwas mehr als 10 Minuten zurück und wir begrüßen sie grinsend. „Gut, da Lia jetzt auch anwesend ist, kannst du uns endlich verraten, was denn jetzt mit Shawn ist!" Lynn klingt schon ziemlich aufgebracht, was mich schmunzeln lässt. „Also, wir sind zusammen, aber da ist noch etwas..." „Bist du etwa schwanger?!" scherzt Lia und lacht, woraufhin ich lächelnd die Augen verdrehe. „Ich glaube nicht, dass ich diese Nachricht so vor euch geheim halten könnte, außerdem würde ich dann nicht so entspannt hier liegen!" Vor der Tür höre ich dumpfe Stimmen und kann auch die von Shawn heraushören, allerdings nicht, was genau gesagt wird. „Seid ihr denn Dienstag wirklich zusammengekommen?" Ich nicke und streiche mir eine Strähne aus dem Gesicht. „Wir haben Eishockey gespielt und nachdem wir beide hingeflogen sind, habe ich ihn geküsst und als wir uns danach wieder umgezogen haben, hat er mich gefragt, ob ich mit ihm zusammen sein möchte. Aber Leute, das ist noch nicht einmal das Wichtigste!" „Was bitte kann wichtiger sein als die Tatsache, dass unsere beste Freundin endlich mit einem Jungen glücklich ist?!" Ich will gerade antworten, da klopft es an der Tür und als Shawn dann vorsichtig seinen Kopf hindurch steckt, kommt mir eine Idee. „Störe ich?" fragt er leise und ich schüttle leicht den Kopf. „Komm her, dann kannst du meine beiden besten Freundinnen kennenlernen." Ich winke ihn zu mir und als er tatsächlich kommt, guckt Lynn ganz gespannt zum Bildrand. „Ihr müsst aber Englisch reden, ist euch hoffentlich klar?" sage ich noch, als Shawn sich zu mir legt und einen Arm um mich legt. Lynns Augen werden größer und auch Lia, die kein so großer Fan von ihm ist, wirkt überrascht. „Shawn Mendes?!" bekommt Lynn, der kleine Fan, dann schließlich heraus und guckt meinen Freund fast schon überwältigt an. Shawn lächelt leicht und winkt kurz in die Kamera. „Ich nehme an, du bist ein Fan?" fragt er dann an Lynn gerichtet und sie nickt langsam, bevor sie endlich aufzutauen scheint. „Das soll nicht komisch klingen, aber... könntet... könntet ihr euch küssen?" Überrascht gucke ich sie an, als Shawn schon eine Hand auf meine Wange legt und mein Gesicht zu sich dreht, um seine Lippen dann auf meine zu legen. Lächelnd erwidere ich den Kuss, auch weil ich mir Lynns innerlichen Ausraster sehr gut vorstellen kann. Ebenfalls lächelnd löst Shawn sich wieder von mir und streicht vorsichtig über meine Wange. „Ich will nicht unhöflich sein, aber ich glaube wir stören nur. Vielleicht kannst du ja morgen nochmal anrufen, Emma." Lachend verabschieden sich meine besten Freunde und ehe ich hätte reagieren können, ist der Anruf schon beendet. „Sind die beiden immer so?" „Sie ärgern mich gerne, aber das beruht auf Gegenseitigkeit." Schmunzelnd stelle ich den Laptop beiseite und lege mich dann so hin, dass ich Shawns Gesicht gut sehen kann. Er mustert mein Gesicht lange, bevor er seine Hand hebt und vorsichtig die Linie meines Kiefers nachzeichnet. „Du bist wunderschön." flüstert er dann und rückt etwas näher zu mir. Ich merke, wie meine Wangen sich langsam rot färben und verstecke mein Gesicht in dem Kissen. Shawn lacht leise und versucht vorsichtig, mir das Kissen wieder wegzunehmen. „Du kannst nicht mit Komplimenten umgehen, oder?" Ich schüttle den Kopf und schlucke. „Ich verneine sie normalerweise immer. Das kommt aber daher, dass ich von einem Jungen, den ich mal ganz gerne mochte, als hässlich bezeichnet wurde, und das war noch nicht einmal alles." Schockiert guckt Shawn mich an und setzt sich dann auf. „Emma, du bist alles, aber auf keinen Fall hässlich! Dieser Junge war blind oder einfach nur dämlich." Ein ganz leichtes Lächeln legt sich auf meine Lippen, als ich mich ebenfalls hinsetze und meine Hände in meinem Schoß verschränke. „Tja vielleicht. Aber trotzdem sitzt das tief. Ich meine, jetzt interessiert mich seine Meinung nicht mehr, abee ich kann nicht einmal mehr in den Spiegel schauen ohne an mir selbst zu zweifeln..." Schnell legt Shawn seine Hände auf meine Wangen und streicht mir die einzelne Träne weg, die sich aus meinem Augenwinkel gelöst hat. Ich atme tief durch und gucke ihn dann mit einem gebrochenen Lächeln an, weshalb er leicht sein Gesicht verzieht. „Emma bitte. Versuch, da keinen Gedanken mehr dran zu verschwenden. Versuch es für mich, ja?" Zögerlich nicke ich und werde dann von Shawn in eine innige Umarmung gezogen. Während ich mich ganz fest an ihn drücke, kann ich einen Blick in den Spiegel gegenüber von meinem Bett werfen. Ich schlucke und mustere seinen Rücken, bis mein Blick zu meinem Gesicht wandert. Dann schließe ich meine Augen und vergrabe mein Gesicht in seiner Schulter. Vorsichtig legt Shawn eine Hand auf meinen Hinterkopf und fängt an, leise zu singen.

„I won't lie to you
I know he's just not right for you
And you can tell me if I'm off
But I see it on your face
When you say that he's the one that you want
And you're spending all your time
In this wrong situation
And anytime you want it to stop
I know I can treat you better
Than he can..."

Lächelnd löse ich mich wieder von ihm und schaue ihm tief in seine Augen. „Ich liebe dich." sage ich dann und lächle leicht. „Ich liebe dich auch Emma. Sehr sogar. Wir sind zwar erst gestern zusammengekommen, aber es fühlt sich an, als wären wir ewig zusammen." Kurzerhand setze ich mich seitlich auf seinen Schoß und nehme seine Hand, um sie mit meiner zu verschränken und sie dann in meinen Schoß zu legen. Dann lege ich meinen Kopf auf seiner Schulter ab und atme tief durch. Schließlich hebe ich meinen Blick so wieder an, dass Shawn mich angucken kann. Er nutzt die Gelegenheit allerdings dazu, mich gefühlvoll zu küssen und mit diesen Kuss hat er mir wirklich deutlich gemacht, dass er jedes Wort ernst gemeint hat, und dafür liebe ich ihn einfach nur noch mehr.