t h i r t y s i x.

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-Freitag, 12. Oktober 2018-

Shawn öffnet die Tür und tatsächlich betritt Cameron grinsend den Raum und als er mich sieht, wird es sogar noch breiter. „Sagt bloß, ich habe wirklich gestört." Er zieht amüsiert eine Augenbraue nach oben und verschränkt die Arme vor der Brust. „Ja du hast mich dabei gestört, Hausaufgaben zu machen." sage ich und bete innerlich, nicht rot zu werden. Man sieht Cam deutlich an, dass er mir nicht glaubt. „Klar doch, und Shawns Haare sind so durcheinander, weil er sich die Haare vor Verzweiflung wegen der Aufgaben gerauft hat." Ich gucke zu meinem Freund und sehe da erst, dass seine Haare wirklich noch unordentlicher als normal aussehen und fange einfach an, schief zu grinsen. „Ist ja cool, dass du hier bist, Cameron. Aber wieso bist du hier?" Cam legt theatralisch eine Hand auf seine Brust und dreht sich zu Shawn. „Sag bloß, du hast vergessen, dass du mich für dieses Wochenende eingeladen hast?" Shawn scheint kurz zu überlegen, bevor sich seine Augen weiten und er sich erneut durch die Haare fährt. „Verdammt, heute ist der 12!" sagt er dann und verzieht leicht das Gesicht. „Ich sehe jetzt einfach mal darüber hinweg, dass du mich anscheinend wirklich verdrängt hast. Sagen wir, es ist Emmas Schuld." Empört richte ich mich auf und stemme die Hände in die Hüften. „Wieso soll ich daran jetzt Schuld sein?!" Cam lacht leicht und legt einen Arm um Shawn. „Wenn du Shawni immer ablenkst, ist es doch klar, dass er mal etwas vergisst." Ich lache ironisch auf, sammle dann meine Sachen zusammen und gehe an den Jungs vorbei aus dem Zimmer. „Na dann will ich euch mal nicht mehr ablenken. Viel Spaß euch beiden!" Mit diesen Worten gehe ich wieder in mein Zimmer und lege mich auf mein Bett, um in dem Buch weiterzulesen. Nach einiger Zeit allerdings klopft es an der Tür und Aaliyah guckt vorsichtig ins Zimmer. „Hey, du bist ja wieder da!" sage ich lächelnd, aber auch leicht überrascht und setze mich wieder auf. Aaliyah lächelt leicht und fragt, ob sie sich zu mir setzen kann. „Was gibt's denn?" Aaliyah fängt an, mit ihrem Jackenknopf zu spielen und irgendwie habe ich so das Gefühl, dass etwas passiert ist, weshalb ich meine Hand auf ihre Schulter lege. Vorsichtig guckt sie auf, aber als sie mir in die Augen guckt, sehe ich die Tränen, die sich leise ihren Weg über Aaliyahs Wangen suchen. Geschockt streiche ich sie ihr wieder weg und frage vorsichtig nach, was passiert ist. „Also, es... es gibt da..." Aaliyah atmet tief durch und räuspert sich, bevor sie erneut anfängt. „Der Bruder von einer Freundin von mir, also... wir waren für eine kurze Zeit zusammen und ich mochte ihn echt gerne. Ich war glücklich und dann heute war ich wieder bei ihr und habe ihn dann... mit, mit einer anderen erwischt." Meine Augen weiten sich. „Wusste deine Freundin davon?" Sie schüttelt leicht den Kopf und ich nehme sie in den Arm. „Aber wieso erzählst du mir das?" „Cameron ist doch jetzt da und ich wollte das nicht vor ihm erzählen... und du bist doch auch irgendwie ein Teil der Familie und ich mag dich, also... habe ich es dir anvertraut." Ich lächle leicht und streiche ihr über den Arm.
„Wollen wir ihm einen Besuch abstatten?" frage ich nach einiger Zeit und Aaliyah nickt, nachdem sie verstanden hat, dass ich ihn zur Rede stellen will. Also stehen wir wieder auf und gehen nach unten, wo wir auf Shawn und Cam treffen. Wortlos zieht Aaliyah sich Schuhe und Jacke an und während ich es ihr gleichtue, scheint Shawn endlich die Tränen seiner Schwester zu bemerken. „Was ist passiert?" fragt er schockiert und ich gucke ihn ernst an. „Nachher." sage ich dann einfach, lege eine Hand auf Aaliyahs Rücken und gehe so gemeinsam mit ihr aus dem Haus. „Du kannst Shawns Rad nehmen." meint Aaliyah leise und deutet auf ein Sportrad. Na hoffentlich kann ich damit fahren...

Irgendwie haben wir den Weg geschafft, wobei der letzte Teil schneller gegangen ist, weil ich mich endlich auf das Fahrrad einstellen konnte. Wir stellen die Räder in etwas Entfernung ab und gehen dann auf das Haus zu. Ich klingle und warte, bis jemand die Tür öffnet. Eine Frau guckt uns fragend an, aber als sie Aaliyah erkennt, lächelt sie. „Willst du zu Clara, Aaliyah?" fragt sie freundlich und ich schüttle den Kopf. „Ist ihr Sohn da?" frage ich und obwohl die Frau verwirrt ist, ruft sie jemanden. Ein dunkelblonder Junge kommt in Sichtweite, aber als er Aaliyah sieht, wird sein Blick anders. „Hallo Aaliyah." sagt er und lehnt an den Türrahmen, als wäre nichts. „Jacob..." murmelt Aaliyah und ihr scheint das echt nahe zu gehen. Ich verschränke die Arme vor der Brust. „Ich nehme an, du bist Aaliyahs Ex?" Jacob guckt mich verwirrt an. „Wüsste nicht, was dich das angeht. Wer bist du eigentlich?!" Ich hebe eine Augenbraue. „Ich bin Emma." sage ich dann und bei ihm scheint es Klick zu machen. „Ach, du bist Mendes' Freundin?" „Und du hälst dich für etwas Besseres?" stelle ich die Gegenfrage und lege den Kopf leicht schief. Jacob stößt sich vom Türrahmen ab und baut sich vor mir auf, allerdings habe ich keine Angst vor ihm. Provozierend gucke ich ihn an. „Ich denke, sie hat auf jeden Fall eine Entschuldigung verdient. Und danach hälst du dich von ihr fern." Jacob lacht spöttisch und verschränkt nun ebenfalls die Arme vor der Brust. „Von dir lasse ich mir ganz sicher nichts sagen und Aaliyah ist mir auch egal." Ungläubig schüttle ich den Kopf und fahre mir durch die Haare. „Jungs wie dich hat niemand verdient. Zufälligerweise gibt es sowas wie Gleichberechtigung, weshalb jeder das gleiche Recht hat und..." Weiter komme ich gar nicht, denn er holt aus und im nächsten Moment fliegt mein Kopf schon zur Seite, bevor sich ein stechender Schmerz auf meiner linken Wange ausbreitet. Aaliyah neben mir schnappt erschrocken nach Luft, bevor ich ebenfalls aushole und ihm meine Faust in den Bauch ramme. Stöhnend hält Jacob sich nun den Bauch haltend am Türrahmen fest. „Jetzt entschuldige dich endlich!" sage ich aufgebracht, während meine Wange immer noch pocht. „E-entschudige, Aaliyah." Ich nicke einmal, drehe mich dann um und gehe mit Aaliyah wieder zurück zu den Fahrrädern, um wieder nach Hause zu fahren.

ᴛᴏʀᴏɴᴛᴏ ʟᴏᴠᴇ || sᴍWo Geschichten leben. Entdecke jetzt