-Sonntag, 5. August 2018-
Ich habe beschlossen, Shawn heute mit einem Frühstück im Bett zu überraschen. Aufgrund dessen habe ich mir einen Wecker um 9 gestellt und stehe jetzt unten am Herd, um Shawn etwas zuzubereiten. „Nanu, guten Morgen Emma!" begrüßt Manuel mich da überrascht und ich lächle ihn kurz an, bevor ich mich wieder den Pancakes zuwende. „Wieso bist du schon auf?" „Ich wollte Shawn gerne ein Frühstück machen." Ich kann aus dem Augenwinkel sehen, wie Manuel schmunzelt und sich dann die Zeitung vom Tisch nimmt, die ich bereits reingeholt habe. „Du bist sehr aufmerksam Emma." meint er dann und ich bedanke mich leise, auch wenn meine Wangen wahrscheinlich wieder rot werden. Nachdem ich dann noch eine Packung Orangensaft geholt und alles auf ein Tablett gestellt habe, balanciere ich alles nach oben. Als ich an Shawns Zimmer anklopfe, höre ich von drinnen dumpfe Gitarrenklänge. Dann werde ich hereingebeten und als Shawn das Tablett mit dem Frühstück erblickt, weiten sich seine Augen. „Für mich?" Ich grinse. „Nein, das ist alles für mich. Ich will nur, dass du zuguckst, wie ich das Frühstück genieße." Shawn grinst nun ebenfalls und kommt zu mir, um mir das Tablett abzunehmen und sich dann wieder auf das Bett zu setzen. Dann legt er seine Gitarre beiseite und zieht mich zu sich, sodass ich dicht neben ihm sitze. „Du bist die Beste, Emma." flüstert er mir dann ins Ohr und gibt mir einen Kuss auf die Schläfe.
Eine Weile isst Shawn nur ein wenig, bis ich mich leicht räuspere und mir eine Haarsträhne hinter das Ohr streiche. „War das eben... also hast du In My Blood gespielt?" Shawn hört auf, zu essen und beißt sich leicht auf die Unterlippe, während er zwanghaft versucht, mich nicht anzugucken. Vorsichtig lege ich eine Hand auf seine Wange und drehe sein Gesicht dann zu mir, um ihm doch in die Augen schauen zu können. „Wenn dich etwas bedrückt, dann kannst du mir davon erzählen. Ich höre dir zu!" Shawn lächelt leicht und schluckt dann, bevor er meine Hand nimmt, die an seiner Wange ruht, und mit seiner verschränkt. „Es ist kein Geheimnis mehr, dass ich Depressionen habe..." Schockiert gucke ich ihn an. „Es fällt mir zunehmend schwerer, mit meinem Leben klar zu kommen. Überall, wo ich hingehe, treffe ich Fans an. Klar liebe ich sie, und ich liebe es, auf der Bühne zu stehen, aber jedes Mal, kurz vorher, packt mich so eine kurze Panikattacke und ich würde mich am liebsten verkriechen..." Ich schlucke. „Deshalb auch In My Blood?" Shawn nickt leicht und senkt den Blick. „Ich habe lange gezögert, den Song zu veröffentlichen, aber jetzt tut es gut." Ich kaue auf meiner Unterlippe herum und versuche, ihm eine Möglichkeit der Hilfe anzubieten. „Kann ich dir irgendwie helfen?" frage ich leise und rücke etwas näher zu ihm. Shawn schüttelt allerdings den Kopf und hebt den Blick wieder. „Du musst nichts tun, weil allein deine bloße Anwesenheit mir schon hilft. Bei dir fühle ich mich geborgen und aus diesem Grund hatte ich auch so schnell dieses Gefühl, mich in dich verliebt zu haben." Gerührt von seinen Worten lehne ich mich an ihn und drücke seine Hand etwas fester, die immer noch verschränkt mit meiner in seinem Schoß liegt. „Ich liebe dich." murmle ich dann irgendwann und drücke ihm einen Kuss auf die Schulter. „Ich dich auch Emma." flüstert Shawn und legt einen Arm um mich.
Nachdem ich das Tablett wieder runtergebracht und alles abgewaschen habe, klingelt mein Handy. Schnell gehe ich auf die Terrasse, um ungestört reden zu können. „Hallo?" frage ich in den Hörer, ohne zu wissen, wer dran ist. „Hallo Schatz, wie ist es denn so in Toronto?" Ich lächle. „Es ist toll hier Mom. Ich fühle mich total wohl und außerdem... naja, ich habe meinen ersten Freund." Kurzzeitig ist es still am anderen Ende der Leitung, bevor meine Mutter mich beglückwünscht. „Ich kann dir nachher ein Foto schicken, wenn du möchtest." „Gerne! Und wie läuft es so bei deiner Gastfamilie?" Ach ja, meine Mutter weiß noch nicht, dass ich die Familie wechseln musste. Schnell bringe ich sie auf den neuesten Stand und nachdem ich dann auch ihre mehr als überraschte Reaktion überstanden habe, habe ich mich wieder von ihr verabschiedet. „Vielleicht sollte ich mal Deutsch lernen, immerhin ist das die Muttersprache meiner Freundin." sagt Shawn da auf einmal, weshalb ich zusammenzucke. Fragend gucke ich ihn an. „Wenn du möchtest, bringe ich dir gerne ein paar Wörter bei, Shawn." biete ich dann an, was Shawn auch grinsend annimmt.
So sitzen wir kurz darauf wieder in seinem Zimmer und Shawn guckt mich ganz gespannt an. „Was willst du denn als erstes wissen?" frage ich ihn lächelnd, woraufhin er kurz überlegt. „Was heißt ‚Hallo, wie geht es dir?' " „Hallo, wie geht es dir?" Shawn guckt mich fragend an, bevor ich es nochmal langsam wiederhole. „Hallou, wie geht esh dia?" spricht er mir dann nach, woraufhin ich schmunzeln muss. Das klingt einfach nur zu süß!
„Okay, was ist ‚Ich liebe dich.' auf Deutsch?" „Ich liebe dich." Ganz konzentriert versucht Shawn, mir nachzusprechen und nach zwei weiteren Versuchen klingt es sogar richtig gut!
Beeindruckt nicke ich und lächle. „Ich liebe dich auch Shawn." sage ich dann auf Deutsch und Shawn mustert mich kurz, bevor er zu mir rückt, einen Arm um meine Hüfte schlingt und dann seine Lippen auf meine legt. Glücklich erwidere ich den Kuss so gefühlvoll ich kann und verschränke meine Arme nach kurzem Zögern dann in seinem Nacken. Er vertieft den Kuss und drückt mich dann leicht nach hinten, sodass ich nun liege und er über mich gestützt ist. Mein Herz hämmert gegen meine Brust, sodass ich schon Angst habe, dass er es hören könnte. Vorsichtig streicht Shawn über meine Seite und schiebt mein Shirt dabei ein wenig nach oben. An den Stellen, an denen er meine Haut berührt, bleibt ein angenehmes Prickeln zurück und auch, wenn wir nichts anderes tun als uns zu küssen, bin ich unglaublich nervös. Zögerlich löse ich meine Arme und fahre über seinen Oberkörper, wobei ich merke, dass auch sein Herz schneller als normal schlägt.
Dann allerdings klopft es an der Tür, was Shawn aber gekonnt ignoriert. Als es dann aber erneut klopft, stöhnt er leicht genervt auf, löst sich von mir und öffnet die Tür. Auch ich stehe auf und versuche, an ihm vorbeizusehen, um zu erfahren, wer vor der Tür steht. „Tut mir leid, falls ich störe, aber..." Karen stockt und man merkt, wie unangenehm ihr das wohl gerade sein muss. „Ach wisst ihr was, ist nicht so wichtig. Entschuldigt bitte..." Verwirrt schließt Shawn die Tür wieder und dreht sich zu mir. „Was war das denn gerade?"
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ᴛᴏʀᴏɴᴛᴏ ʟᴏᴠᴇ || sᴍ
Fiksi PenggemarEmma bekommt durch ein Auslandsjahr in Kanada die Chance, ihrem alten Leben kurzzeitig zu entfliehen. In Kanada angekommen muss sie sich allerdings bereits ihren nächsten Problemen stellen, denn nichts läuft so, wie geplant. Zu allem Überfluss tritt...
