Kapitel 12

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Hermine wurde nervös, als sie mit Lavender und Parvati durch unterirdischen Gänge von Hogwarts, welche kein Ende zu nehmen schienen, ging.

Sie fragte sich, was sie dort erwarten würde.

Wahrscheinlich würde sie die ganze Zeit nur alleine in einer Ecke sitzen und anderen beim Spaß haben und tanzen zugucken.

So jedenfalls stellte sie es sich vor. Wenn sie zu diesem Zeitpunkt gewusst hätte, wie die Party enden würde, wäre sie wahrscheinlich auf der Stelle umgedreht und wieder in den Gryffindor Gemeinschaftsraum verschwunden.

Hermine fragte sich so langsam, was sie hier überhaupt machte. Es war verboten nach 10 Uhr durch die Korridore des Schlosses zu laufen. Seit wann traute sie sich verbotene Sachen?

Sie hatte Angst auf einen Lehrer zu treffen und von der Schule zu fliegen.

"Wollen wir nicht lieber wieder umdrehen? Inoffizielle Partys sind doch verboten und ich wette es gibt da Alkohol!", sagte Hermine.

"Ach quatsch, sei nicht so Mine, das wird schon super werden. Und ohne Alkohol ist es doch langweilig", meinte Lavender grinsend.

Hermine seufzte und folgte ihr dann weiter durch die Gänge. Parvati warf Hermine einen mitfühlenden Blick zu. Hermine hatte das Gefühl, dass Parvati zwar nicht viel redete, aber sie sich auch ohne Worte verstanden.

"Er muss hier doch irgendwo sein..", meinte Lavender. Denn leider wussten sie natürlich nicht, wo sich der Slytherin Gemeinschaftsraum befand.

Nachdem sie eine halbe Stunde lang so ziemlich alle Gänge abgesucht hatten, lehnte Lavender sich gegen eine Wand und seufzte genervt. Plötzlich bewegte sich die Wand hinter ihr.

Einige Sekunden später öffnete sich ein Loch in der Wand und heraus trat niemand anderes als Draco Malfoy.

Er schien ziemlich betrunken zu sein, denn er konnte nicht mehr gerade gehen.

"Herzlich Willkommen, Schlammblut! Schade nur, dass du nicht eingeladen bist", lallte er.

"Halt die Klappe", meinte Lavender nur und schob sich an ihm vorbei. "Löckchen hat Temperament", lachte Malfoy, "das gefällt mir."

Hermine wusste nicht wieso, aber ein unangenehmes Gefühl durchfuhr sie. Sie war doch nicht etwa eifersüchtig?

Der Wangenkuss im Zug war wahrscheinlich nur eine Drohung gewesen oder er hatte sie mit dieser Pansy verwechselt.

Parvati und Hermine gingen ebenfalls an Malfoy vorbei und wurden sofort von einer riesigen, lauten Party erwartet. Es gab eine riesige Tanzfläche, welche voll besetzt war und eine Bar mit alkoholischen Getränken an der Seite.

Dass dieser Raum normalerweise ein Gemeinschaftsraum war, konnte man nicht mehr wirklich erkennen. Das einzige was man sah waren die kahlen Steinwände, welche den großen, langgezogenen Raum schmückten.

Außerdem war alles in grünes Licht getaucht. Hermine fragte sich, ob immer alles grün schimmerte oder ob sie dies extra für die Party gemacht hatten, um auch wirklich zu verdeutlichen, dass Slytherin Partys die besten Partys sind.

Außerdem konnte Hermine einen Kamin in einer der Ecken sehen. Die Party schien wirklich super zu laufen, die Schüler hatten Spaß und tanzten.

Hermine und Parvati standen schweigend neben der Bar und warteten auf Lavender, welche Getränke holen wollte.

Hermine hoffte, dass sie Wasser oder Cola holen würde, allerdings kam Lavender mit Vodka wieder.

Hermine weigerte sich zunächst den gemixten Vodka zu trinken, aber nach langem Überreden von Lavender trank sie es schließlich.

"Kommt, wir gehen tanzen!", rief Lavender und zog Parvati und Hermine auf die ohnehin schon überfüllte Tanzfläche.

Die drei waren mittlerweile schon sehr betrunken und hatten viel Spaß am tanzen.

Plötzlich wurde Lavender von einem Jungen angesprochen, der Hermine bis jetzt noch nicht aufgefallen war. Lavender und der mysteriöse Junge verschwanden nach ein paar Minuten - in eins der Zimmer.

Hermine hoffte, dass die beiden sich nur unterhalten würden.

Um sicher zu gehen und ihre Freundin notfalls zu retten - der Typ sah nämlich einige Jahre älter aus als Lavender - ging sie in die Richtung der Schlafsäle, wohin die beiden verschwunden waren.

Wo Parvati geblieben war, wusste sie nicht genau.

Als sie die Tür des ersten Schlafraumes öffnete, wurde sie von jemandem dort hineingezogen und die Tür wurde hinter ihr geschlossen.

Der Raum war dunkel und Hermine hörte nur das Atmen ihres Gegenübers. Jedoch hatte Hermine durch ihren hohen Alkoholpegel keine Angst und sie kicherte.

"Wer ist denn daaaaaaa?", fragte sie und kicherte erneut. Plötzlich ging das Licht an und vor ihr stand Draco Malfoy höchstpersönlich.

"Was macht denn so ein hübsches Mädchen wie du alleine in diesem Schlafsaal?", fragte Malfoy.

Er schien sie nicht zu erkennen.

Sie lachte nur und lehnte sich an das kalte Holz der Tür. Nur eine Sekunde später hatte Malfoy seine Hände neben ihrem Kopf abgelegt und drückte sich gegen sie, sodass sie zwischen der Tür und ihm gefangen war.

Sie konnte seinen warmen Atem auf ihrem Gesicht spüren.

Er beugte sich noch ein bisschen weiter zu ihr vor und legte seine warmen Lippen auf ihre.

Sie war einen Moment lang wie erstarrt, aber es fühlte sich gut an, deshalb erwiderte sie den Kuss.

Plötzlich spürte sie wie Malfoy sie immer weiter von der Tür wegzog, während er sie weiter küsste.

Dann schubste er sie auf eins der Betten. Was hatte er vor?, fragte Hermine sich.

Jedoch hatte sie keine Kraft sich zu wehren, ihr Gehirn fühlte sich an wie eine Gummimasse und sie war unglaublich müde.

Malfoy war gerade dabei ihre Hose auszuziehen und sie wünschte, sie könnte sich dagegen wären.

Er küsste sie wieder und diesmal fühlten sich seine Küsse nicht mehr gut an. Sie wollte weg hier, einfach weg.

Plötzlich wurde die Tür aufgerissen und jemand riss Malfoy von ihr weg. Mehr bekam sie nicht mit, da sie in einen tiefen Schlaf fiel.

ObliviateWo Geschichten leben. Entdecke jetzt