Obliviate

Kapitel 37

Als Hermine aufwachte, wurde sie von hellem Licht geblendet. Sie blinzelte einige Male, um ihre Umgebung schärfer zu sehen.

Sie bemerkte, dass sie sich im Krankenflügel befand. Der Krankenflügel war komplett leer, nur im Bett neben ihr schien jemand zu liegen, da sie aus dem Augenwinkel eine Gestalt sehen konnte.

Sie versuchte ihren Kopf zu drehen, was sich jedoch als unmöglich heraus stellte. Sie versuchte ihre Arme und ihre Beine zu bewegen, was sich ebenfalls als nicht möglich heraus stellte.

Langsam bekam sie Panik.

Die Gestalt neben ihr stand nun langsam von dem Bett auf und humpelte auf eine Krücke gestützt zum Ende ihres Bettes, um sie besorgt anzusehen.

Es war Malfoy.

"Malfoy", keuchte sie, "Wie sind wir... hier hin gekommen?"

Malfoy grinste. "Dein ach-so-toller Freund Potter war zur Abwechslung mal ganz nützlich, da er Dumbledore verständigte, als er dein Verschwinden bemerkte. Der Orden des Phönix kam, um uns zu helfen. Du bist denen ja schon entgegen gekommen und anscheinend hast du Potter gesagt, dass ich noch drinnen auf Rettung warte und sie haben mich geholt. Gut gemacht, Granger", sagte er mit einem fiesen Grinsen.

Da war wieder der alte, eingebildete Malfoy, den sie kannte.

Es war auch dumm von ihr gewesen zu denken, dass sogar er ein Herz hatte.

"Warum kann ich mich nicht bewegen?", fragte sie ihn dann panisch. Ein mitleidiger Blick schlich sich auf sein Gesicht.

"Das Zeug was sie dir verabreicht haben hat irgendwas mit deinen Nerven gemacht. Du bist dadurch bewegungsunfähig geworden. Allerdings meinte Pomfrey, dass du dich bald wieder bewegen kannst, du musst jedoch neu Laufen lernen", erklärte er und zuckte mit den Schultern, als sei dies etwas total Normales.

Hermine lehnte sich entsetzt im Bett zurück. In diesem Moment bemerkte sie erst, dass sie sich zuvor aufgesetzt hatte. Immerhin das konnte sie wieder.

"Es gibt jetzt Abendessen. Kommst du mit in die große Halle?", fragte Malfoy nun ziemlich nett. Hermine war überrascht.

Dann jedoch fiel ihr ein, dass sie nicht laufen konnte und sie deutete nur seufzend auf ihre Beine.

Malfoy grinste nur und sie wusste gar nicht wie ihr geschah, als Malfoy sie hochhob und sie aus dem Krankenflügel trug.

"Was soll das werden, Malfoy?", fragte sie erschrocken. Sie hätte sich gerne fester an ihn geklammert, um nicht herunterzufallen, allerdings wollten ihre Hände ihr noch nicht gehorchen.

Als sie so die große Halle betraten, hörten plötzlich alle auf zu reden. Es wurde so still, dass man einen Zauberstab hätte fallen hören können.

"Malfoy, alle starren uns an", flüsterte Hermine, die sich in dieser Situation nicht ganz wohl fühlte.

Malfoy jedoch antwortete nicht und ging mit ihr zum Slytherintisch, um sie dort neben Blaise auf die Bank zu setzen.

Blaise musste ihr beim Hinsetzen helfen, da sie ihre Beine schließlich nicht so einfach einknicken konnte.

"Hey Mine, ist alles okay?", fragte Blaise besorgt.

"Sie war mit mir unterwegs, da muss es ihr doch perfekt gehen. Ich meine wer wäre da nicht gerne an ihrer Stelle gewesen?", mischte sich Malfoy nun ein, an seinem Grinsen merkte man jedoch, dass er es nicht ernst meinte.

Hermine und Blaise verdrehten nur die Augen und mussten über ihn lachen. Er war schon ein Idiot.