09. Dinner

1.3K 185 293
                                    


♪ I'm gonna win - Foreigner


N I A L L


Heather und ich hatten einen Deal. Um diesen gleich in die richtigen Bahnen zu leiten, bat ich um ein kurzfristiges Treffen bei Goldman Sachs. Dies wurde bewilligt, schließlich war ich dort der vermögende Kunde und somit König.

Am Mittwoch, um kurz vor zwei Uhr, schneite ich gut gelaunt in die geheiligten Hallen der Vermögensgurus. Gleich beim Eintreten empfing man mich äußerst freundlich, behandelte mich zuvorkommend und ließ mich nicht warten. Ich wurde sofort in den dritten Stock geleitet. Dort befanden sich sämtliche Besprechungszimmer. Einmal war ich mit meinem Vater hier gewesen, deshalb war mir dieser Umstand in Erinnerung geblieben.

Als die Angestellte, die Tür zum nächsten Raum öffnete, erblickte ich Heather, die auf einem der bequem wirkenden Sessel saß. Allerdings erhob sie sich sofort, um mich zu begrüßen.

„Hallo, Niall, schön, dass du pünktlich bist."

„Ausnahmsweise, ja. Ich weiß auch nicht, wie das passieren konnte", erwiderte ich trocken und nahm den Platz neben der jungen Frau ein, deren Schmunzeln nicht zu übersehen war.

„Du kannst ja sogar witzig sein." Heathers Grinsen erlosch in jenem Moment, als zwei Männer den Raum betraten. Einen der Beiden kannte ich sogar, es handelte sich um Gavin White, der damals der Besprechung beiwohnte, zu welcher mein Vater mich mitgenommen hatte.

„Guten Tag, Mr Horan." Er reichte mir die Hand und ich erhob mich kurz. Anschließend wurde mir der andere Mitarbeiter vorgestellt. „Mr Horan, das ist Carl Masters, einer unserer Teamleiter und Miss Ellis direkter Vorgesetzter."

Während ich den Kerl einer gründlichen aber unauffälligen Musterung unterzog, bot man mir etwas zu trinken an.

„Einen Kaffee, bitte", erwiderte ich artig. Gute Manieren gehörten in diese Geschäftswelt, das hatte mein Vater mir lange vor seinem Tod beigebracht. Auch Heather nahm einen Kaffee und zu meiner Überraschung kippte sie heute einen Schuss Milch in ihre Tasse. Ich war mir ziemlich sicher, dass sie in der Vergangenheit sowohl Kaffee als auch Tee ohne Milch präferierte. Verwundert nahm ich dies zur Kenntnis, dann wurde meine Aufmerksamkeit auf Carl gelegt.

„Mr Horan, Miss Ellis hat mich darüber informiert, dass am morgigen Abend ein Essen mit Mr Devine und seinem Neffen im Gordon Ramsay stattfindet. Sie haben doch nichts dagegen, wenn ich mitkomme?"

Dies klang mehr nach einer Feststellung, als nach einer Frage. Sicher erwartete er, dass ich nun zustimmte, aber dahingehend würde ich ihm eine Überraschung bereiten.

„Warum wollen Sie daran teilnehmen? Trauen Sie Heather und mir nicht zu, dass wir das alleine auf die Reihe bekommen?", erkundigte ich mich ziemlich direkt und griff nach den Keksen, die auf dem Tisch standen. Heather hatte bereits drei Stück davon vernichtet, scheinbar stellte das Gebäck eine Art Nervennahrung für die dar.

„Mr Horan, ich möchte Ihre Kompetenz in keiner Art und Weise anzweifeln, aber ich glaube, dass ich Ihnen eine große Hilfe sein werde."

Wenn es etwas absolut nicht leiden konnte, dann war das die Tatsache, dass jemand sich für unersetzlich und super toll hielt. Bei Carl verhielt es sich genauso, zudem wollte ich Heather wirklich diesen Gefallen tun.

Mit hochgezogener Augenbraue blickte ich Carl an. „Mr Masters, ich möchte Ihre Kompetenz ebenfalls nicht schmälern, aber ich glaube, Heather und ich kriegen das alleine auf die Reihe."

Cross RoadWo Geschichten leben. Entdecke jetzt