♪ Paper Houses – Niall Horan
N I A L L
Um kurz vor acht stand ich vor Harrys Haus, betätigte die Klingel und wurde sofort hineingelassen. Ein gemütlicher Abend unter Kumpels, das sollte es werden.
„Komm rein, Niall." Der Lockenkopf hielt sein Tablet in der Hand, grinste und als ich hinter ihm ins Wohnzimmer lief, plapperte er drauflos.
„Ich hab' mich nach einem Job umgesehen."
Erstaunt lupfte ich die Augenbrauen. „Echt?" Anschließend legte ich meine Jeansjacke auf die Sofalehne und marschierte schnurstracks in die Küche, um ein Glas aus dem Schrank zu holen.
„Bier oder was immer du magst, steht im Kühlschrank", hörte ich Harry rufen.
Ich entschied mich für Cola, denn ich war mit dem Wagen da.
„Erzähl, wie kommt das so plötzlich?", forderte ich ihn auf, nachdem ich drei Eiswürfel in die dunkle prickelnde Flüssigkeit geschmissen hatte.
„Irgendwann muss ich mal was tun, ansonsten fällt mir die Decke auf den Kopf. Außerdem möchte ich gerne Geld verdienen und nicht nur von dem großen Fonds Leben, den meine Eltern für mich angelegt haben."
Nickend setzte ich mich auf das Sofa, nahm einen großen Schluck von der Cola und meinte: „Bestimmt wirst du in London keine Probleme haben, einen Job zu finden."
Harry hatte Architektur studiert und gebaut wurde hier immer. Die großen Architekturbüros suchten händeringend Leute, das war allgemein bekannt. Zudem besaß seine Mutter haufenweise Kontakte, vermutlich sogar unter ihren Klienten.
„Meiner Ansicht nach, solltest du dir keine großen Gedanken machen, das klappt sicher schnell", sprach ich und langte nach den Erdnüssen, die auf dem Tisch in einer kleinen Schale lagen.
„Das vermute ich auch mal."
„Tja, wieder einer von uns, der nun arbeitet, anstatt in den Tag hineinzuleben", kommentierte ich Harrys Entscheidung, worauf er laut lachte.
„Da hast du wohl Recht, Niall. Und wenn wir schon beim Thema sind, wie sehen deine Pläne aus? Wirst du dich nach dem Deal auf die faule Haut legen? Kohle genug hättest du ja."
„Nun ja." Ich stopfte mir eines der Sofakissen in den Rücken, bevor ich weiter redete. „Ich denke, ich habe irgendwie Gefallen daran gefunden, marode Firmen aufzukaufen, um sie dann zu verscherbeln."
Bedächtig nickte Harry in meine Richtung. „Dann wirst du also weiterhin in die Fußstapfen deines Vaters treten."
„So sieht es aus."
Für eine Sekunde dachte ich an Heather. Sie würde sich vermutlich über meine Entscheidung, einer regelmäßigen Arbeit nachzugehen, sehr freuen. Und wenn ich ehrlich zu mir selbst war, dann hatte mich Heather auf diesen Weg geführt.
Einen Weg, den ich weiterhin gehen wollte. Geradeaus, ohne Umwege, ohne Rast und dabei jedes Hindernis überwinden, das war mein Ziel.
Das Läuten der Klingel ertönte und als ich Harry fragte, ob er noch jemanden erwartete, verneinte er dies. Ein wenig verwundert machte er sich auf in Richtung Haustür und kurz darauf vernahm ich Louis' Stimme, die durch den Flur drang.
„Niall ist auch hier? Das ist großartig."
Sekunden später betrat er das Wohnzimmer, in seiner rechten Hand, ein überdimensionales Paket haltend. „Hey, Nialler."
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Cross Road
FanfictionDas Leben gleicht einer Straße. Immer wieder gelangst du an eine Kreuzung und musst dich entscheiden, welchen Weg du einschlagen willst. Rechts, links oder geradeaus, denn du kannst niemals zurückgehen. Damit wärst du nämlich in der Lage, die Vergan...