♪ Right Now – One Direction
N I A L L
Eines der Dinge, auf die mein Vater mich hatte nicht vorbereiten können, waren der Hass und die Wut, die einem entgegenschlugen, sobald man eine Firma aufgekauft hatte.
Mr Devine war außer sich und schmetterte mir die Worte: „Jetzt haben Sie ja alles, was Sie wollten, junger Mann und ich hoffe, Sie werden irgendwann daran zu Grunde gehen", entgegen, als er und sein Neffe uns in London einen Besuch abstatteten.
Ich versuchte, seine Worte an mir abprallen zu lassen, wünschte mir, ich hätte Heather an meiner Seite gehabt. Sie konnte sowohl mit dem alten Devine, als auch mit dem jungen Devine recht gut. Wahrscheinlich wäre es ihr gelungen, beide zu besänftigen, selbst in einer solch unangenehmen Situation.
Zum Glück war ich nicht ganz alleine auf mich gestellt, denn Mr Creed, der als Leiter des Anwaltskonsortiums fungierte, stand mir mit Rat und Tat zur Seite.
Das Treffen mit den Devines fand in seiner Kanzlei statt, wo sogleich die elementaren Dinge besprochen wurden.
„Was gedenken Sie nun zu tun, Mr Horan?", erkundigte sich Josh mit verbissener Miene.
„Das, was ich eingangs sagte. Ich werde die Firma splitten und in einzelnen Teilen weiterverkaufen."
„Wie viele Arbeitsplätze werden dadurch verloren gehen?", wollte der alte Devine wissen.
Kurz zuckte ich mit den Schultern. „Das kann ich Ihnen zum jetzigen Zeitpunkt nicht sagen und es liegt auch nicht an mir. Die neuen Käufer werden das entscheiden."
„Für Sie ist nur das Geld wichtig, oder?" Josh blickte mich angriffslustig an und ich antwortete nonchalant: „Ich bin Corporate Raider, das ist alles, was für mich zählt."
Josh ballte seine Hände, die auf dem Tisch lagen, zu Fäusten. „Sie sind das Allerletzte!", schmetterte er mir entgegen, dann erhob er sich und verließ den Raum. Sein Onkel tat es ihm gleich.
Zurück blieben Mr Creed und meine Wenigkeit und während ich ein lautes Seufzen hören ließ, beschwichtigte mich der Anwalt: „Sie werden das schon schaffen, Niall. Lassen Sie alles nicht zu sehr an sich herankommen. Auch Ihr Vater musste das nach jeder feindlichen Übernahme durchstehen."
Langsam aber sicher wurde mir bewusst, weshalb er so wenige Freunde hatte. Als Corporate Raider machte man sich nicht unbedingt welche. Lediglich die vertrauten Anwälte, Steuerberater und vielleicht noch die Vermögensverwaltung puderte einem den Hintern.
Da konnte ich mich richtig glücklich schätzen, Liam, Louis und Harry an meiner Seite zu haben und ich hoffte, dass unsere Freundschaft weiterhin Bestand haben würde.
Nach dem Gespräch mit den Devines, fuhr ich direkt zu Harry. Wir hatten vereinbart, den heutigen Abend zusammen zu verbringen, doch wie so oft ergab sich spontan etwas völlig anderes.
Als ich bei Harry eintraf, empfing er mich mit einem strahlenden Lächeln, sowie den Worten: „Wir hauen gleich ab zu Louis, oder besser gesagt, zu seiner Freundin."
„Hab' ich was verpasst?"
„Nö, aber es bietet sich gerade an."
Für mich sprach er in Rätseln, doch ich fügte mich dem Vorschlag, zumal es mir egal war, auf wessen Couch ich nun sitzen durfte. Allerdings vergaß Harry nicht, warum ich heute zum ihm hatte kommen wollen. Während der Fahrt durch London richtete er die essentielle Frage an mich: „Wie ist es heute gelaufen, Niall?"
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Cross Road
FanfictionDas Leben gleicht einer Straße. Immer wieder gelangst du an eine Kreuzung und musst dich entscheiden, welchen Weg du einschlagen willst. Rechts, links oder geradeaus, denn du kannst niemals zurückgehen. Damit wärst du nämlich in der Lage, die Vergan...