♪ Just Another Thing – Maren Morris
H E A T H E R
Nachdenklich saß ich neben Niall im Wagen. Wie so oft hatte er mich ganz plötzlich überfallen, indem er mich zum Essen abholte. Eigentlich während meiner Dienstzeit, aber das juckte mich im Moment nicht. Hauptsache ich konnte Carl entfliehen, der sich jeden Tag schlimmer verhielt. Genauer gesagt führte er sich auf wie ein Pascha, der alles vor die Füße getragen haben wollte. Selbstverständlich von mir.
Aber da machte er die Rechnung ohne mich. Ich war nicht dafür zuständig, seine Fotokopien anzufertigen oder gar seinen Kaffee zu holen. Mehr als einmal war ich mit ihm während der letzten beiden Tage aneinander geraten.
So gesehen kam es mir gerade recht, dass Niall mich anrief und um ein Treffen, in Form eines Essens bat. Manchmal sah ich die Vorteile seiner Spontanität und wünschte mir, ebenso sein zu können.
In meiner Welt musste immer alles organisiert sein, am besten bis in das kleinste Detail geplant, weshalb ich anfangs große Schwierigkeiten hatte, mit Nialls Art zurechtzukommen. Mittlerweile klappte das jedoch ein wenig besser und deshalb schlug ich seine Einladung zum Essen nicht aus. Natürlich spielte es auch eine Rolle, dass ich Carl dadurch entfliehen konnte.
„Du bist so still, ist alles okay?", mischte sich Nialls Stimme in meine Gedanken.
„Ja, alles klar. Ich freue mich auf das Essen, denn ich bin hungrig", gestand ich freimütig, mit einem kleinen Lächeln auf den Lippen. Zusätzlich demonstrierte das Knurren meines Magens, dass ich nicht gelogen hatte.
„Na dann, ich hoffe, es wird dir schmecken", erwiderte Niall, während er den Wagen durch die verstopften Straßen steuerte. Vor einem Sushi Restaurant kamen wir zum Stehen und Niall ergatterte den letzten freien Parkplatz.
„So, da wären wir."
Das Restaurant wirkte sauber, die Bedienung zuvorkommend und es roch herrlich nach exotischen Gewürzen. Hier gab es nicht nur Sushi, aber ich nahm mir vor, den rohen Fisch zu essen.
Nach einigem Hin und Her entschieden wir uns für die Platte zu zweit, bestellten dazu zwei Wasser und als die Bedienung wieder vom Tisch verschwand, entwickelte sich ein Gespräch zwischen uns. Zuerst erkundigte sich Niall, ob ich mich auf den Samstagabend freuen würde, was ich nicht mit einem klaren Ja beantworten ließ. Ich hatte nämlich keine Ahnung, was mich dort erwartete.
„Ach, es wird lustig werden. Ich habe ein Date für Louis aufgetrieben. Liam nimmt seinen guten Freund mit und ich habe dich an meiner Seite. Jetzt müssen wir nur noch diese Anni unter die Lupe nehmen."
„Harrys neue Freundin", schlussfolgerte ich, worauf Niall nickte. Allerdings lag mir in diesem Moment eine Frage auf der Zunge. „Du hast einen Kumpel, der Louis heißt? Ist der zufällig mit einer Amanda bekannt?" Namen konnte ich mir relativ gut merken, im Gegensatz zu Gesichtern. Dass der Name 'Louis' während der dubiosen Dildo-Party am Tisch gefallen war, daran erinnerte ich mich sofort.
„Ähm, ja, warum?"
Beschämend schlug ich die Hände vor das Gesicht. „Der Unterhosen-Fetischist", entfuhr es mir. Der Samstag wurde bestimmt zu einem Desaster werden, aber Niall schien das anders zu sehen.
„Ach, das wird nicht zur Sprache kommen, keine Sorge. Louis kann sich benehmen, wie wir alle, zudem ist Amanda nicht dabei." Dies beruhigte mich zumindest halbwegs.
Eine riesengroße Platte mit unterschiedlichen Sushi-Arten wurde uns nun serviert. Dazu gab es Soja-Sauce, in die wir die mit Sushi belegten Reisklumpen tunkten. Es schmeckte himmlisch und ich spürte, dass ich allmählich lockerer wurde, je mehr sich mein Magen füllte. Der Stress der letzten Tage fiel von mir ab, wie so oft, wenn ich mit Niall zusammen war.
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Cross Road
FanfictionDas Leben gleicht einer Straße. Immer wieder gelangst du an eine Kreuzung und musst dich entscheiden, welchen Weg du einschlagen willst. Rechts, links oder geradeaus, denn du kannst niemals zurückgehen. Damit wärst du nämlich in der Lage, die Vergan...