♪ Medicine – Harry Styles
H E A T H E R
Nialls Anruf erreichte mich, kurz bevor ich den Feierabend einläuten wollte.
Bereits am Klang seiner Stimme konnte ich ausmachen, dass er keine guten Nachrichten hatte und deshalb war es nicht wirklich eine Überraschung die folgenden Worte zu hören
„Hi Heather, ich wollte dir nur kurz etwas mitteilen. Devine hat das Angebot erneut abgelehnt."
„Oh nein", seufzte ich. „Was wirst du jetzt tun?"
Das Handy zwischen Ohr und Schultern geklemmt, machte ich mich daran, den Laptop herunterzufahren und nach meiner Aktentasche zu greifen, die auf dem Tisch lag.
„Ich würde das gerne bei einem Abendessen mit dir besprechen", meinte Niall.
„Gut, einverstanden, ich bin aber noch im Büro, aber fast schon auf dem Heimweg. Also gib mir ein paar Minuten Zeit."
„Natürlich, das ist kein Problem."
Es war erstaunlich, wie gut wir uns mittlerweile verstanden, am Anfang hatte es große Schwierigkeiten gegeben, doch diese schienen bereinigt zu sein. Wir hatten auch gar keine andere Wahl, als zusammen zu arbeiten. Ich wollte meine Beförderung und Carls Team verlassen und Niall wollte diesen Deal unter Dach und Fach bringen. Sozusagen zogen wir beide an einem Strang und das verinnerlichte er recht gut.
Langsam wurde es zur Gewohnheit mit Niall essen zu gehen und ich war schon gespannt, in welches Restaurant er mich heute führen würde. Während ich in der Tube stand, bemerkte ich, dass meine neue Strumpfhose schon eine Laufmasche hatte. Vielleicht sollte ich die Dinger im Zehnerpack kaufen, so groß war mein Verschleiß dieser Teile.
Die Stationen zogen an mir vorüber, mir fiel auf, wie lange ich nicht mehr in Newcastle gewesen war und automatisch krampfte sich mein Herz zusammen. Der Todestag meines Vaters rückte näher, ein Grund, in absehbarer Zeit wieder die Heimat aufzusuchen. Ich hoffte, dass der Deal bis dahin über die Bühne gegangen war, aber im Moment hatte das einfach Vorrang. Der Weg meiner zukünftigen beruflichen Laufbahn hing davon ab und deshalb verstand meine Familie auch, dass ich im Moment eher selten vorbeischaute.
Es tat gut, nach einem anstrengenden Arbeitstag zu duschen, frische Kleidung anzuziehen und als ich fast fertig war, meldete sich Niall.
„Ich stehe vor deiner Haustür. Bist du ausgehfähig?"
„Klar, in einer Minute bin ich unten."
Ich beeilte mich, eine Jacke anzuziehen und die Treppen nach unten zu laufen und als ich aus dem Haus trat, stand Niall lässig an seinem Wagen. „Da bist du ja. Komm, steig ein. Ich habe Hunger."
Den hatte ich auch.
Wir landeten in einem Pub, etwas außerhalb Londons, in nördlicher Richtung. Von Wald und Wiesen umgeben, fühlte ich mich fast wie im Urlaub, wenn da nicht die eine Sache gewesen wäre, die uns an diesem Abend beschäftigte.
„Ich habe mir etwas überlegt", begann Niall, nachdem wir die Essensbestellung aufgegeben hatten. „Und ich hoffe, dass du mitziehst oder zumindest nicht versuchst, mir den Plan auszureden."
„Das kommt ganz auf den Plan an", erklärte ich grinsend.
Niall nickte kurz, dann begann er zu reden. „Ich möchte zum Schein auf Devines Forderung eingehen, die er gestellt hat."

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Cross Road
Fiksi PenggemarDas Leben gleicht einer Straße. Immer wieder gelangst du an eine Kreuzung und musst dich entscheiden, welchen Weg du einschlagen willst. Rechts, links oder geradeaus, denn du kannst niemals zurückgehen. Damit wärst du nämlich in der Lage, die Vergan...