♪ The Tide – Niall Horan
H E A T H E R
Zwei Tage verbrachte ich im Bett. Eingehüllt in zwei Decken kurierte ich meine Erkältung zumindest soweit aus, dass ich am Donnerstag wieder aufstehen konnte, obgleich mich noch ein bisschen wackelig auf den Beinen fühlte. Vermutlich lag das an meinem schwachen Kreislauf.
Unmengen an Tee, Aspirin, Hustensaft, heiße Zitrone sowie Erkältungsbäder hatten geholfen, mich wieder einigermaßen herzustellen. Zwar klang meine Stimme immer noch leicht kratzig, aber ich bekam wieder Luft und der Schnupfen hielt sich in Grenzen.
Der Reise am morgigen Tag stand somit nichts mehr im Weg.
Wie versprochen, schickte Simona mir das Flugticket per E-Mail und auch die Hotelbuchung, da wir über Nacht in Irland bleiben würden.
Niall sollte im Rahmen einer abendlichen Zusammenkunft, die in einem Hotel stattfand, als der neue Inhaber vorgestellt werden. Es war nicht unüblich, solche Meetings nach der regulären Arbeitszeit abzuhalten, da ohnehin nur die obere Führungsriege daran teilnehmen würde. Erst am nächsten Tag durfte das gemeine Fußvolk den neuen Inhaber in Augenschein nehmen. Bei dieser Gelegenheit erfuhren die Menschen auch das wahre Schicksal der Firma, nämlich, das ein Verkauf anstand.
Mir grauste vor beiden Veranstaltungen, aber am meisten hatte ich Angst davor, Niall zu begegnen. Würde er, nach allem was vorgefallen war, überhaupt noch mit mir reden wollen?
Da ich bis jetzt keinerlei Antwort auf meine Anrufe erhalten hatte, ging ich nicht davon aus, dass wir ein tiefsinniges Gespräch führen würden, sondern uns eher auf das allernotwenigste Geschäftsgebaren beschränkten. Mein Herz blutete, als ich daran dachte, aber verübeln durfte ich ihm das nicht.
Schließlich war es meine Schuld.
Seufzend machte ich mich am Nachmittag daran, meinen Koffer zu packen. Selbst der Umstand, dass ich nur eine Nacht wegbleiben würde, befreite mich nicht von entsprechender Kleidung, die für sämtliche Anlässe passend sein musste.
Ein Kostüm mit Bluse für die Reise am Freitag, ein Kleid für die Abendveranstaltung, sowie einen Hosenanzug für den Freitag, an dem wir die Firma besichtigen würden. Außerdem packte ich einen Schlafanzug, auf dem Snoopy draufgedruckt war, Hausschuhe und meinen Kulturbeutel ein. Ich besaß eine extra Reisezahnbürste und für die Flugreisen eine Minitube Zahnpasta. Duschegel und Shampoo gab es stets in den Hotels, ebenso Seife und Bodylotion. Da es sich um ein Hotel der oberen Klasse handelte, verfügten die Zimmer dort selbstverständlich über einen tauglichen Föhn, sodass ich diesen nicht mitschleppen musste.
Langsam ging ich die Liste durch, die ich auf dem Handy abgespeichert hatte, um nichts zu vergessen. Vielleicht sollte ich den Hustensaft mitnehmen, die Aspirin Tabletten würden auf jeden Fall in meiner Handtasche landen.
Es dauerte ewig, bis ich den Koffer fertig gepackt hatte, weil ich zwischendurch immer Pause machen und mich hinsetzen musste. Der Kreislauf machte ständig Probleme, aber ich war fest davon überzeugt, dass es mir morgen besser gehen würde.
Ein Anruf von Gavin lenkte mich erneut vom Packen ab und ich ging sofort ran, da ich meinen Boss keinesfalls warten lassen wollte.
„Hallo, Gavin."
„Hallo, Heather. Ich wollte mich nur erkundigen, wie es dir geht", vernahm ich seine angenehme Stimme.
„Danke, es geht schon wesentlich besser. Ich werde morgen fliegen, wie besprochen", erwiderte ich.
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Cross Road
FanfictionDas Leben gleicht einer Straße. Immer wieder gelangst du an eine Kreuzung und musst dich entscheiden, welchen Weg du einschlagen willst. Rechts, links oder geradeaus, denn du kannst niemals zurückgehen. Damit wärst du nämlich in der Lage, die Vergan...