♪ Bad Blood – Taylor Swift ft. Kendrick Lamar
H E A T H E R
Der Moment, als ich spürte, wie Nialls Hand sich auf meine legte, hob ich den Kopf und blickte in seine klaren, blauen Augen. Diese wirkten schockiert, aber auch gleichzeitig besorgt; ein Umstand der mich wiederum erstaunte. Scheinbar hatte ich Niall unterschätzt, was die Empathie betraf. Und mit seinen nächsten Worten, die leise über seine Lippen kamen, bewies er, dass er wirklich mitfühlend sein konnte.
„Das tut mir sehr leid, Heather. Ich werde jetzt auch nicht weiter nachfragen, was dieses Thema betrifft."
Einige Sekunden schwiegen wir, aber es fühlte sich nicht unangenehm an, sondern eher vertraut. So, als ob er genau wusste, was in mir vorging und vermutlich tat er da auch.
„Danke", murmelte ich schließlich.
Ein zartes Lächeln bildete sich auf Nialls Lippen, während er seine Hand zurückzog. „Keine Ursache, Heather."
Unendlich viele Dinge durchströmten meinen Kopf, doch das Essentiellste, was ich am heutigen Abend mitnehmen würde, war die Tatsache, dass Niall durchaus eine sensible Seite besaß.
Als er sein Cocktailglas anhob, um mit mir anzustoßen, zögerte ich nicht. „Cheers, Niall."
Mit einem Augenzwinkern antwortete er: „Sláinte, so heißt das in Irland. Da wir bald dort sein werden, wäre es cool, wenn du dich schon mal daran gewöhnst."
„Wir wollten zwar heute Abend nicht über das Geschäftliche reden, aber ich hätte gerne gewusst, wann genau wir nach Irland reisen. Ich nehme an, du willst nicht fliegen", nahm ich unser Gespräch weiter auf.
Damit lag ich absolut richtig und so wie es aussah, hatte Niall sich bereits eine Planung zurechtgelegt. „Wir fahren mit meinem Wagen, aber es geht schon am Freitag los und wir fahren erst am Sonntag, nach dem Frühstück wieder zurück."
Meine einzige Erwiderung war: „Das klingt nach einem entspannten Trip."
„Darauf kannst du wetten. Wir fahren bereits Freitag, am späten Vormittag los, dann sind wir abends locker da, können etwas essen, an der Hotelbar abhängen, oder was immer du machen möchtest."
In diesem Moment glaubte ich, er wolle mich auf den Arm nehmen. Ich zog meine Nase kraus und sprach das Erste, was mir durch den Kopf ging aus: „Machst du Witze?"
„Wieso?" Selbst im Schein des schwachen Lichtes erkannte ich das Funkeln in seinen Augen. Wie so oft zogen mich diese in ihren Bann, dem ich verzweifelt versuchte zu entkommen. Deshalb richtete ich meinen Blick auf das Cocktailglas.
„Wie soll ich das meinem Arbeitgeber erklären, dass ich am Freitag nicht ins Büro komme?", entfuhr es mir hastig. Carl würde sicher einen Riesenaufstand machen, aber Niall reagierte total entspannt.
„Wenn ich Gavin White erkläre, dass ich dich brauche, dann wird das klar gehen. Schließlich bin ich der Kunde und darf sozusagen über dich verfügen."
Der letzte Satz passte zwar nicht unbedingt in meine Weltanschauung, dafür jedoch der erste. Wenn Niall Gavin informierte, nahm er Carl somit die Möglichkeit zu meckern. Allerdings kam ich nicht umhin, eine Sache klarzustellen.
„Ich bin keine Ware, Niall", verdeutliche ich ihm.
„Herrgott nochmal, warum fühlst du dich immer gleich angegriffen? An deinem Humor solltest du noch dringend arbeiten", entgegnete er flapsig und griff nach seinem Glas.
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Cross Road
FanfictionDas Leben gleicht einer Straße. Immer wieder gelangst du an eine Kreuzung und musst dich entscheiden, welchen Weg du einschlagen willst. Rechts, links oder geradeaus, denn du kannst niemals zurückgehen. Damit wärst du nämlich in der Lage, die Vergan...