Blutsünden Jäger

Prolog

Der kleine 11-jährige Junge namens John führte ein scheinbar ruhiges Leben mit seiner Mutter, seinem Vater und seiner zwei Jahre jüngeren Schwester Mary. Zusammen lebten sie auf einem alten Bauernhof, welchen die Familie von der Urgroßmutter seines Vaters geerbt hatte.
Doch sein Schul-Leben hingegen sah alles andere als ruhig aus, John war übergewichtig, seine Eltern kümmerten sich nicht darum. Mit der Zeit ernährte er sich fast ausschließlich nur noch von Fast Food und andere ungesunde Nahrungsmitteln. Er war damals viel zu jung und unerfahren um für sich selbst kochen zu können. Es wurde ihm nie gelernt, weder von seinen Eltern, noch von den Lehrern an seiner Schule. Zusätzlich litt er an Apolecia Areata, eine für sein junges Alter ungewöhnliche Krankheit, die zu vollständigen Haarverlust am gesamten Körper führte. Aus diesem Grund trug er jeden Tag eine Perücke, um sein Leben halbwegs normal weiterführen zu können. So dachte er zumindest.
Seine Mitschüler mobbten ihn aufgrund seiner Krankheit und Eigenarten jedoch auf grausamste Weise.
Sie zwangen ihn zu Taten, die eines Menschen unwürdig waren, darunter mit bloßen Händen die Toilette zu reinigen und danach die eigenen Hände abzulecken. Sie zwangen ihn sich nackt vor der Klasse auszuziehen, auf allen Vieren zu gehen und anschließend drückten sie sein Gesicht mit dreckigen Schuhen auf den Boden. Oft rissen sie ihm auch seine Perücke vom Kopf, um darauf herumzutrampeln oder ihr eine neue Frisur zu verpassen.
Freunde hatte er noch nie, keiner der ihm beistand, nicht einmal die Lehrer, wenn er nach einem Gespräch bat. Stattdessen warfen auch diese ihm vor, dass er eine Schande für die Menschheit sei und sie es ohne ihm deutlich einfacher hätten.

Doch kein Mensch konnte damals ahnen, dass dadurch ein wahres Monster geschaffen wurde.
Bereits kurz nach seinem fünfzehnten Geburtstag, brachte er kaltblütig und reuelos das erste Lebewesen um. Es handelte sich dabei um seine eigene Katze, Feist, die er als kleines Baby von seinen Eltern bekommen hatte. Als er Feist eines Tages vom Küchenthresen gestoßen hatte, hatte sie ihn seiner Meinung nach grundlos angefaucht, gekratzt und den Tod somit mehr als nur verdient. Er hatte das wehrlose Tier bewusst in der Badewanne ertränkt und danach in einem Mülleimer im Büro seines Vater versteckt.

Nach ein paar Tagen fing der Kadaver der toten Katze an einen unangenehmen und auffälligen Geruch im gesamten Haus zu verbreiten und wurde auch schon bald gefunden.
Seine Eltern stellten ihre Sohn zur Rede, allerdings zeigte dieser keinerlei Reue, im Gegenteil. Er beteuert immer wieder von neuen, dass das Tierchen den Tod verdient hätte und er die Macht habe über Tod oder Leben zu entscheiden. Feist hätte sich für ihren Tod entschieden. Noch am selben Tag brachten ihn seine Eltern zu einem ihnen gut bekannten Psychiater, welcher ihn unverzüglich in eine Psychiatrie für junge "Spezialfälle" einliefern ließ.
Zwei Jahre seines Lebens verbrachte er in der Anstalt und unterzog sich dort den verschiedensten Behandlungen und Therapien. John spielte den Betreuern vor Ort vor, dass er sich in diesen zwei Jahren gebessert hätte, er zu einem anderem Menschen geworden wäre und keinen längeren Aufenthalt mehr nötig hatte. Daher wurde sein Aufenthalt bereits nach diesen zwei Jahren mit gutem Gewissen beendet.

Um seine Eltern und Bekannten eine Weile lang in Sicherheit zu wiegen, verhielt er sich über zwölf Jahre lang wie ein ganz normaler junger Mann, schloss seine Schulen mit Vorzugszeugnissen ab und absolvierte Weiterbildungen in Labors wie auch etliche in den techischen Bereichen. John heiratete in dieser Zeit die bildhübsche Eloisa und bekam mit ihr eine Tochter. Fortan lebte die kleine Familie am Rande der Stadt

Schlussendlich bekam er im Alter von 29 Jahren einen gut bezahlten Job bei einem Pharma-Konzern. Er arbeitet dort als Biomediziner Analytiker. Hobbymäßig programmierte John kleinere Spiele für Kinder im Alter seiner Tochter.

Doch keiner ahnte, dass er in seinen eigenen vier Wänden andere Spiele plante, designte und organisierte. Nebenbei nutzte er seine praktischen Laborkentnisse, um die verschiedensten Viren zu mutieren.
Darunter hatte sich einer der Viren, zu einem Wolvertitis-Virus entwickelt.
Laut seiner Theorie, sollte derjenige, der sich damit infiziert zu einer Art Wolfsmensch werden, dem uns heute aus Fantasy-Geschichten bekannten Werwolf, dessen Auswirkungen nachts verstärkt werden und die Gedanken und Handlungen des Infizierten stark verändern. Übertragbar ist dieser unbekannte Virus durch Blut und Speichel.

In seinen eigenen Spielen, deren Existenz der Öffentlichkeit nicht bekannt waren, nannte er sich 'Satan', der Herr der Unterwelt, Bestimmer über die Art und Weise wann und vor allem wie seine Spielcharaktere sterben. Den Namen 'Satan' behält er bis heute bei.

Ganze elf Jahre hielt er seine teuflischen Pläne geheim, lebte sein Leben und arbeitete an diesen Spiele.

Bis er sie in die Tat umsetzt...