"Lamira, kannst du aufstehen?", fragt er besorgt, ihr Gesundheitszustand lässt zu wünschen übrig.
Sie hat viel Blut verloren.
Doch hierbleiben kann sie nicht, Lupask kennt kein Mitleid, es kennt nur Hass, Abscheu, Gier und Blut.
Es will frisches Blut und junges, zartes Fleisch - Lamira besitzt all das.Lamira sieht ihn mit schmerzverzerrten Gesicht an.
"Kommt er zurück? Wird er mir wieder weh tun?", ihre Stimme klingt panisch.
Tyler streicht ihr beruhigend durch ihre langen, zerzausten Haare."Alles wird gut. Es wird dir nichts mehr geschehen. Aber...du kannst nicht hier bei mir bleiben", fängt er zögerlich an.
"Warum?", fragt Lamira mit kläglicher Stimme "ohne dich bewege ich mich nicht vom Fleck!"
"Du musst", sagt er mit bestimmter Stimme und steht auf.
"NEIN!", schreit sie und streckt den rechten Arm nach ihm aus,Tyler ergreift ihn und zieht sie auf die Beine.
Lamira schreit vor Schmerz und droht wieder in sich zusammen zu fallen.
Zu Tylers Verwunderung bleibt sie jedoch wackelig auf beiden Beinen.
Das junge Mädchen atmet schwer und stützt sich auf ihn.Als sie wieder halbwegs sicher stehen kann, lässt Tyler sie los und tritt einen Schritt zurück.
Lamira beobachtet ihn aus den Augenwinkel, während sie vorsichtig einen Schritt nach den anderen Vorwärts und Rückwärts geht.Schließlich dreht ihr der Junge den Rücken zu und hebt eine der Ketten vom Boden auf. Lamira tritt unsicher hinter ihm.
Tyler dreht diese in seinen Händen, ergreift den Ring und biegt ihn mühelos auseinander.
Die Kräfte in ihm sind enorm, er legt sich den Ring um sein linkes Bein und drückt ihn wieder zusammen.Blut quillt aus der Wunde, die er verursacht, indem er die Enden tief in sein Fleisch drückt.
Lamira kreischt erstickt auf und versucht ihm die Kette aus der Hand zu reißen. Mit einem kurzen aber heftigen Stoß pinnt Tyler sie an die nächstgelegenem Tanne.
Tränen laufen ihm heiß über das Gesicht, doch schon nimmt er die nächste und umschließt damit seinen Arm.
Er zittert und keucht vor Schmerz, als er die letzte durch seine Wange treibt.
Langsam bricht die Dämmerung ein. Bald war wieder Lupasks Zeit. Es würde gnadenlos töten.
"Geh jetzt!", zischt Tyler scharf.
"Nein! Ich lasse dich nicht hier allein! Schau doch nur was du Idiot dir angetan hast! Bist du noch ganz bei Trost?", sie schimpft ihn weiter aus, doch Tyler ignoriert sie und wendet sein Gesicht in Richtung Himmel.
Es wird dunkel und die Wolken lichten sich. Sofort sucht sich das Licht des Mondes seinen Weg zu dem jungen Mann.Ein Zucken durchfährt ihn, die Verwandlung nimmt seinen Lauf. Alles verläuft bereits mit weniger Schmerz als am Vortag, der Virus übernimmt nun seinen Körper und seinen Geist.
Lamiras Augen weiten sich beim Anblick des riesen Tieres. Das ist nicht mehr ihr Freund, das vor ihr ist ein Monster. Tränen treten in ihre blassblauen Augen und verschleiern ihr die Sicht, trotzdem dreht sie sich um läuft in Richtung Wald.
Lupask brüllt, bei jeder kleinsten Bewegung bohren sich die Ringe tiefer in seine Gliedmaßen.
Die Schmerzen vernebeln seine Gedanken.Währenddessen irrt Lamira mit wild pochenden Herzen alleine durch den Wald, sie hört eine Eule rufen.
Nun ist sie auf sich gestellt, ihr Freund ist eine Bestie und in Ketten gelegt.Mit verzweifelter Stimme schreit sie in den Wind: "Warum? Warum wir?" Sie stolpert über eine Wurzel einer riesen Buche und bleibt weinend liegen.
Lupask reißt an den Ketten, solange bis es einen Arm freibekommt. Mit diesem greift es nach der des linken Beines und reißt diese förmlich aus den Angeln.
Schlussendlich bekommt es auch seine Wange frei, die nun in Fetzen über sein Kiefer hängt.
Sofort nimmt es die Fährte Lamiras auf. Etwas langsamer als letzte Nacht, rennt es dem Geruch hinterher.
Es dauert keine zehn Minuten da sieht es Lamira auch schon.
Welche am Boden kauert und ihn mit schreckgeweiteten Augen ansieht.Lupask knurrt kehlig und stürzt sich auf sie. Es pinnt das Mädchen mit beiden Armen hart auf den steinigen Boden.
Es schnuppert an ihrem verschwitzten Hals, wirft den Kopf zurück und heult den Mond an.Danach wendet es sich wieder der wimmernden Gestalt unter sich zu.
Die Gier nach Blut treibt ihn in den Wahnsinn.
Es reißt das Maul auf und ist bereit seine Zähne in ihren Hals zu schlagen.
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Blutsünden Jäger
Horror☆☆~ Stolzer Wattys-Winner! ~☆☆ Der Mensch ist zu allem fähig, wenn es um sein eigenes Leben geht. Er tötet, um selbst zu überleben. Er quält, um selbst keine Qualen zu erleiden. Denn das ist die wahre Natur des Menschen, nur wenige widersetzen sich...