Kapitel 10: Spiel der Asche

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Tyler folgt seinem Instinkt und hofft, dass es ihn nicht in die Irre führen würde.
Es führt ihn an den verschiedensten Bauarten, Gebüsch und anderen Pflanzen vorbei.

"Ich hoffe, ich komme nicht zu spät, dieser Wald ist das reinste Labyrinth. Ich will Levins Leben nicht auf's Spiel setzen, bloß weil auf mein Bauchgefühl einfach kein Verlass ist"

"Du glaubst doch wohl nicht im Ernst, dass ich keine Kontrolle über dich habe, bloß weil deine Freundin das Tablet hat, oder täusche ich mich da?" , Satans Stimme hallt durch Tylers Kopf.

"Was zum...? Wo kommt diese Stimme her?", verwirrt dreht Tyler sich um sich selbst, in der Hoffnung ein kleines Gerät zu finden.
Doch er sieht nichts außer dem Grün des Waldes.

"Hör auf mich zu suchen, entweder folgst du jetzt meinen Anweisungen und versuchst deinen Freund zu retten, oder du bleibst hier und lässt ihn elendiglich sterben. Es ist deine Entscheidung", Satan bleibt gelassen und Tyler hört seinen Atem durch seinem Kopf dröhnen.

"Ich werde Ihren Anweisungen folgen", sagt er mit fester Stimme. "Sie verdammtes Schwein!", denkt er, behält diesen Satz aber bei sich.

"Sehr gut, du lernst", erklingt seine Stimme erneut.
"Nun sagen sie schon, wo ist Levin?", langsam wird Tyler ungeduldig und versucht ihn zu einer brauchbaren Antwort zu drängen.
Mit Erfolg.

Satan beschreibt Tyler den Weg zu Levin, er folgt ihm und sieht ihn auch schon bald aus der Ferne.

Tyler läuft so schnell wie noch nie.
Als ihn plötzlich ein "Stopp! Keinen Schritt weiter! " zurückhält.

Tyler bleibt verwirrt stehen.
"Warum?"

"Ein jedes Spiel beginnt ausschließlich mit meiner Erlaubnis und die bekommst du...
...
...
...
Jetzt!"

Levin, an einer Art Marterpfahl der Indianer gebunden, öffnet langsam die Augen.

Er sieht müde aus, müde und mitgenommen.
Hunger und Durst sieht man ihm an.

"Ty, bist du das?", Levin klingt schwach, seine Stimme ausgelaugt.
Es klingt, als hätte er tagelang geschrien.
Das wäre ihm allerdings zuzutrauen.

"Ja, ja ich bin es Tyler. Was ist das hier?", er tritt näher an ihn heran.

"Nein!", schreit Levin plötzlich, er klingt heiser, "bleib stehen wo du bi...ist"

"Ist alles in Ordnung?" überflüssige Frage, man kann von seinem schmerzverzerrten Gesicht ablesen, dass es das ganz und gar nicht wahr.

"Do...Do...Dornen. Sie...Sie...bohren sich in mich!", er keucht nur mehr und ein kleines Blutgerinnsel läuft an der linken Seite seiner Schulter, über das T-Shirt.

Flammen steigen plötzlich in die Höhe als Tyler einen Fuß vor sich setzt.

Erschrocken weicht er zurück, eine mächtige Flammenwand baut sich vor ihm auf und blockiert den Weg.

"Du musst hindurch gehen, ansonsten wird dein Freund bald aufgespießt sein" Satan hässliches Lachen hallt durch Taylors Kopf.

Tyler schließt die Augen und atmet einmal tief durch.

Er tritt ihn die Flammen, die sofort seine Kleidung und Haare angreifen.

Seine Haut schlägt bereits Blasen, die Wand scheint breit zu sein.
Tapfer hält er sich auf den Beinen und geht weiter.

Die Tränen halten sein Gesicht feucht und schützen es etwas, während der Rest bereits in Flammen steht.

Ein wenig verschwommen sieht er Levin, mit letzter Kraft zieht er sich vorwärts durch das Feuer.

Kaum bei Levin angekommen, bricht Tyler zusammen und streift ihn dabei mit den brennenden Haaren.

Mit einem lauten Zischen fängt Levins Köper Feuer, in windesweile brennt er komplett. Seine Schmerzensschreie erfüllen den Wald, während er sich auf dem Pfahl windet.

Blutsünden JägerWo Geschichten leben. Entdecke jetzt