Larissa versucht sich immer noch vergeblich gegen Vanessa zu wehren.
Die allerdings ihr komplettes Köpergewicht auf sie verlagert und ihr somit jede Bewegungsfreiheit nimmt."Lass' es endlich", schnaubt Vanessa genervt und bohrt zur Verdeutlichung ihrer Worte die Finger tiefer in Larissas Schulter.
"Nein, du Miststück hast ihn ungebracht!"
"Lass' es mich dir erklären!", langsam aber sicher droht Vanessa der Geduldsfaden zu reißen.
Wieso denn nicht einfach beide um die Ecke bringen?
Sterben wird sie so und so.Larissa legt den Kopf zur Seite und atmet schwer, ihr Köper schmerzt an allen erdenklichen Stellen.
Vanessa sieht selbstzufrieden auf sie herab.
"Gut, dann wirst du mir jetzt wohl zuhören"Larissa antwortet nicht.
"Ich bin Satans Tochter, ich denke, dass ich dir das schon mal gesagt habe."
Ein leises "Mhm" von Larissa gibt ihr die Bestätigung.
"Nun, mein Vater versprach mir die Freiheit, wenn ich Taylor töte. Ich bin seit ungefähr drei oder gar vier Jahren im Spiel, zumindest war zu der Zeit meine Uhr stehengeblieben...ich habe dann aufgehört die Tage zu zählen.
Schlich durch die Wälder und ernährte mich notdürftig mit den Vorräten, die ich in der Zeit zusammen gesammelt habe.", Vanessas Stimme zittert etwas, die Erinnerungen überfallen sie."Du glaubst doch hoffentlich nicht, dass ich dir diese Lügen abnehme?", faucht Larissa und wendet ihr Gesicht wieder Vanessa zu.
Sie erhofft sich in ihren Blick etwas verräterisches zu entdecken, doch da ist nichts, nur Schmerz und etwas, was sie nicht deuten kann.
Ist es Verzweiflung?
Sie weiß es nicht."Lügen?", fragt Vanessa sie verwirrt.
"Ein Vater der seine eigene Tochter in ein Spiel steckt?
Taylor hätte es dir vielleicht geglaubt, als er noch lebte! Aber nicht ich! Was hätte Satan denn für einen Grund gehabt?", spöttisch sieht sie Vanessa an, in der Hoffnung, dass sie keine Antwort mehr wissen würde."Weil...er mich hasst", flüstert Vanessa leise, der Schmerz ihrer Vergangenheit fängt an ihre Maske bröckeln zu lassen.
Tränen laufen ihr heiß über das verdreckte Gesicht.Larissa nutzt diese Schwäche ihrer Feindin und legt noch eins drauf.
"Das wundert mich nicht, aber es wundert mich sowieso, dass er dich nicht umkommen hat lassen!"Wie gerne hätte Vanessa ihr jetzt das Messer zwischen die Rippen gerammt, doch sie kann nicht.
Stattdessen redet sie einfach weiter."Er hasste mich. Ich war hübsch, hatte gute Freunde und ein schönes, unbekümmertes Leben. Er gönnte es mir nicht. Zuhause verprügelte er mich, beschimpfte mich, vergewaltigte mich und erzog mich so zu einem emotionslosen Wesen. Dann kam schließlich der Tag, an dem er heraus fand, dass ich einen festen Freund hatte, ich weiß bis jetzt nicht, wie ich die Gefühle für den Jungen aus mir heraus bekommen hatte"
"Aha", Larissa versucht so abweisend und desinteressiert wie möglich zu klingen, doch irgendwas in ihr entwickelt Mitleid für das Mädchen, dass soeben ihren besten Freund umgebracht hatte.
Vanessa ignoriert sie und redet weiter, alles, was sie seit Jahren in sich aufgestaut hat, sprudelt jetzt aus ihr heraus.
"Er hatte ihn zu uns nach Hause eingeladen, ich war naiv, hatte es ihm gestattet. Es war der größte Fehler meines Lebens. Er hatte ihn vor meinen Augen umgebracht und mich in das Spiel gesteckt, vorerst alleine. Mit der Zeit fand er alles über meine Freunde heraus, wo sie wohnten, wer sie waren. Er brachte sie ebenfalls ins Spiel, ich sollte sie retten. Doch ich konnte es nicht, ich ließ sie alle sterben.", Tränen verdecken nun vollkommen ihre Sicht.
"Sieht dir ähnlich", knurrt Larissa bloß.
"Halt endlich deine Klappe!", heult Vanessa plötzlich auf.
Ihre emotinslose Fassade war nun vollkommen zerstört."Ich war erst 15! 15! Mit dem Alter denkt man nicht großartig über den Tod nach! Ich wollte doch sterben! Glaub mir! Zu oft versuchte ich mich umzubringen! Doch Siana, mein Virus, ließ es nie zu!"
Ohne Vorwarnung greift Vanessa in ihre Hosentasche und holt das Jagdmesser heraus, welches sie immer bei sich trägt.
Sie drückt es Larissa in die Hand, steht auf und sagt:"Du willst mich doch umbringen, dann tue es! Jetzt!"
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Blutsünden Jäger
Horror☆☆~ Stolzer Wattys-Winner! ~☆☆ Der Mensch ist zu allem fähig, wenn es um sein eigenes Leben geht. Er tötet, um selbst zu überleben. Er quält, um selbst keine Qualen zu erleiden. Denn das ist die wahre Natur des Menschen, nur wenige widersetzen sich...