Kapitel 24: Gesetz des Spieles

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Larissa lässt das Messer fallen und blickt zu Boden.
"Ich bin keine Möderin, ich bin nicht du", mit diesen Worten dreht sie sich um läuft zu Damien.

Tränen laufen unaufhörlich über ihre geröteten Wangen, die Erinnerungen und der Schmerz des Verlustes Taylors drohen sie innerlich zu zerreißen.

Vanessa sieht ihr nach, kniet sich hin und hebt das Messer aus dem schlammigen Untergrund.
Sie säubert es etwas an ihrer Hose und steckt es ein.

"Wieso hast du die Chance nicht genutzt?", denkt sie still und steht langsam auf.
Ihre Beine versagen allerdings schnell ihren Dienst und so klatscht sie hart auf den schlammigen Boden.

Sie bleibt auf allen Vieren und verharrt einige Minuten in dieser Stellung.

"Dann wirst du eben daran glauben müssen. Du hast deine Chance verpasst. Töten oder getötet werden, das ist das Gesetz des Spieles.", sie grinst schelmisch und wendet den Kopf in die Richtung, in der Larissa verschwunden ist.

Währenddessen hat sich Larissa an Damien zusammengekauert und schluchzt leise.
In den Augenwinkeln behält sie Vanessa im Blick, sie hat Angst vor ihr.
"Sie ist kein Mensch mehr, sie ist die Bestie. Wieso konnte ich nicht zustechen? Wieso nur?"

Die Wut auf sich selbst nahm von Sekunde zu Sekunde mehr zu.
Sie will Vanessa leiden sehen, für das, was sie Taylor getan hatte.

Doch im Unterschied zu Vanessa, besitzt sie nach wie vor Gewissen und Gefühle.

Sie presst sich die Handflächen gegen ihre Schläfen und schließt kurz die Augen.
Sie zwingt sich dazu einen klaren Kopf zu behalten und ihre Gedanken zum Schweigen zu bringen.

Vanessa beobachtet Larissas kleinste Bewegung.
Wie eine Raubkatze wartet sie, sucht nach dem perfekten Moment.

Plötzlich hustet Damien, sein Köper bäumt sich gequält auf.
Larissa weicht von ihm und versucht seinen Blick zu finden.
Hustenreize schütteln den jungen Mann.

Larissa lässt Vanessa links liegen und richtet ihre volle Aufmerksamkeit Damien zu.
Ein leichtes Lächeln umspielt ihre Lippen.

"Du lebst!".

"Teilweise", Damiens Stimme ist noch schwach.
"Dein Köper auf meinem hat mich verrückt gemacht! Wie soll man denn so sterben?"
Sein altbekanntes, verspieltes
Grinsen erscheint auf seinem Gesicht.

"Du Mistkerl, ich dachte du seist tot.", sie küsst ihn sanft auf die Wange.

"Ohhh, ich bin gerne ein Mistkerl wenn das die Folgen sind!"
Er dreht den Kopf und versucht sie unbemerkt zu seinen Lippen zu leiten.

Sie wendet sich ab.
"Lass es, du bist verletzt und wir müssen hier weg. Ich will nicht bei einer Mörderin bleiben"

"Einer Mörderin? Ich sehe außer uns niemanden?", verwirrt blickt er ihr in die Augen.

Larissa deutet mit den Augen auf die immer noch am Boden kauernde Vanessa.

"Ach, die Vogelscheuche? Die konmt doch nicht mal vom Boden auf!", ein leises Lachen, dass durch die Hustenreize unterbrochen wird, drang zu Vanessa.

"Ich zeige dir gerne wozu die "Vogelscheuche alles fähig ist!"

Mit einem Blick, den nur ein wahrer Psycho zustande bringen kann, wendet sie den Beiden ihr Gesicht zu.

Ohne Ankündigung stürmt sie mit erhobenem Messer auf Larissa zu.

Blutsünden JägerWo Geschichten leben. Entdecke jetzt