Kapitel 16: Zeit verrinnt

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"Also von Anatomie hast du wohl nicht allzu viel Ahnung", er nimmt ihre Hand, die noch den Griff des Messers fest umklammert hält.
Als hätte sie sich daran verbrannt, zieht sie diese mit einen Zischen zurück und lässt ihn los.
Gerade als dabei ist sich wieder aufzurichten, nimmt er im Augenwinkel eine flinke Handbewegung und danach einen brennenden Schmerz auf der Wange wahr. Siana hatte ausgeholt und ihm kurzerhand einen feste Ohrfeige mit dem Handrücken verpasst. Er fälllt zurück und keucht überrascht.

"Fass. Mich. Nicht. An!", knurrt sie ihn zornerfüllt an.
Er reibt sich kurz über seine brennende Wange, bevor er sich gemächlich die Klinge aus dem Rücken zieht und sie mit einem spöttischen Grinsen ansieht.
Die Wunde heilt, sobald die Klinge entfernt worden war.
Es verwirrt und fasziniert ihn zur gleichen Zeit.

Erst nach ein paar weiteren Minuten des Schweigens entdeckt er eine gewaltige Bisswunde auf ihrer rechten Schulter.
"Ist...ist der Biss von mir?", er zeigt zögernd darauf.

"Nein, ein Kaninchen hat mich gebissen. Klar ist der von dir, Trottel!", hastig zieht sie sich die letzten Fetzen ihres Shirts über die Wunde, kurz zieht sie scharf die Luft ein, setzt aber bereits im nächsten Moment wieder die kalte, emotionslose Miene auf.

"Das...das tut mir ehrlich Leid.", Tyler senkt den Blick, dass er sie verletzt hatte, verschlimmert die gesamte Angelegenheit um vieles.
Ihr Fleisch scheint allerdings eine sehr schnell heilende Wirkung auf seinen zerschundenen Köper zu haben.
Er spürt wie seine äußeren, wie auch die inneren Verletzungen heilen.
"Ach steck dir dein 'Tut mir Leid' sonst wohin!", mit diesen Worten steht sie zitternd aber bestimmt auf.
"Bereite dich schon einmal auf heute Nacht vor, es wird deine letzte sein!", knurrt sie ihm noch im Gehen entgegen.
"Wo willst du denn hin?", er springt auf, rutscht aus und fällt der Länge nach in den Matsch.
Zum ersten Mal lacht sie.
"Sie hat ein so schönes Lachen", denkt er still
"Ohh nein Ty! Hör bloß auf mit dem Mist, sie wollte dich soeben umbringen!", schallt er sich schnell selbst.

Tyler versucht nochmal aufzustehen, rutscht aber wieder aus und landet mit einem lauten 'Klatsch' in der feuchten Erde. So geht das etliche weitere Male.

Mit schnellen Schritten kommt Vanessa plötzlich auf ihn zu.
Er schluckt, wird sie ihn nochmals versuchen zu erstechen?
Jetzt wo er so wehrlos im Dreck liegt?

Doch das hat sie nicht vor, sie packt ihn etwas grob unter den Armen und zieht ihn hoch.
Die ausgemerkelte Frau keucht als sie ihn auf die trockene Wiese fallen lässt.

"Ähm...danke?", verwirrt sieht er sie an.
"Bilde dir bloß nichts darauf ein! Ich bekomme meine Chancen noch früh genug!", mit diesen Worten verschwindet sie in Richtung des Waldes und lässt ihn alleine auf der Wiese zurück.

Währenddessen blinkt und schrillt das Tablet im Hochstand, weit entfernt von Tyler.

Lamira schleppt sich motivationslos in die Ecke des Raumes, dort hat sie es hingelegt, um es nicht andauernd im Auge zu haben.

01:59 min.

Stand über einem der vielen Punkten.
Mit zwei Fingern zoomt sie näher heran, es war Damien.
"Damien!", flüstert sie und streicht sanft über den Bildschirm.
Als hätte er sie gehört, hebt er den Kopf und sieht direkt in die Kamera, in seinem Blick liegen Schmerz und Verzweiflung.
Ein stummer Hilferuf dringt durch sie.

Erst jetzt bemerkt Lamira das groteske Gesamtbild.
Damien war mit Nägeln an ein Kreuz befestigt, welches auf dem Kopf steht - eines von Satans Zeichen.
Auf seinen Kopf trägt auf er eine Dornenkrone, in seinem Fall, eine Stacheldrahtkrone.
Um ihn herum lauter Minen, für einen normalen Menschen, wie Lamira einer ist, tödlich.

"Was mach' ich nur? Ich kann hier nicht weg und auch wenn, ich würde ihn nicht befreien können. Ich würde selbst draufgehen, bevor ich auch nur in seine Nähe komme!"

Hastig sucht sie auf dem Gerät nach Tyler.
Sie findet ihn auch relativ schnell und schreit das Gerät an.
"Ty! Ty! Antworte mir!".
Nichts.

"Ich könnte dir einen Deal anbieten.", Satans Stimme tönt unangemeldet durch das Tablet.
"Jeden! Bitte helfen Sie mir beziehungsweise uns. Ich mache alles!", fleht sie ihn an.
"Braves Mädchen.Deinen Köper gegen den deines Freundes!"
"Wie bitte?!", ihr Herz beginnt schneller zu schlagen.

"Ich habe nicht vor dich zu töten, keineswegs, das wäre Verschwendung. Ich habe nämlich ganz andere Pläne mit dir. Ganz andere..."

Blutsünden JägerWo Geschichten leben. Entdecke jetzt