Kapitel 5: Spiel des Schmerzes

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Tyler tritt gemächlich näher und erkennt Lamira.

Der Anblick ihres blutüberströmten Körpers, ist alles andere als erfreulich.
In ihren Armen und Beinen sind Ringe aus Eisen tief in ihr Fleisch eingearbeitet.
Die Ringen wiederum sind mit mächtigen Ketten an die beiden Bäume gespannt und ermöglichen Lamira keine Bewegungsfreiheit, dies ist allerdings auch nicht notwendig, denn sie ist noch in tiefer Bewusstlosigkeit.
Wäre sie bei vollem Bewusstsein, würde sie sich in diesem Zustand ohnehin nicht wirklich wehren können.
Sie ist auf Hilfe, oder bestimmt ersehnten Tod angewiesen.

Als Tyler näher tritt und die Hand nach einer der Ringe ausstrecken will, zuckt das Mädchen plötzlich zusammen.

Sofort lässt er von ihr ab und wartet ab, was geschehen wird.

Nach gefühlten zehn Minuten kommt sie langsam zu sich.
Sie stöhnt kurz auf und versucht die Augen zu öffnen, sie scheinen ihr noch zu schwer und so lässt sie sie geschlossen.

Lamira fängt an zu jammern und zu wimmern wie ein Baby, dessen Schnuller man gestohlen hat.
"Bitte hör auf, ich werde dir alles geben was ich habe! Alles! Ich werde auch nicht schreien, wenn du dich an mir befriedigst! Aber bitte, bitte mach, dass dieser Schmerz aufhört, hab Erbarmen. Bitte, bitte, biiitte!!"
Ihre Stimme wird lauter, hektischer und hysterischer.

"Shht, ich bin es, Tyler. Ich hol' dich hier raus, vertrau' mir!", er redet beruhigend auf sie ein legt ihr die Hände auf das Gesicht.

Lamira bäumt sich plötzlich auf, wodurch die Ringe ihr Fleisch einreißen.
Der Schmerz scheint unerträglich zu werden, sie weint, sie fleht, sie bittet, sie wimmert und sie redet lauter verwirrendes Zeugs.

Tyler weiß nicht wie ihm geschieht. Was ist mit Lamira? Wovon redet sie?

Heiße Tränen laufen ihm über das verschwitzte Gesicht.
"Lamira, komm zu dir!"
Er kann sich nicht mehr halten und schüttelt sie, wodurch sie nur noch hysterischer wird.

Schlussendlich weiß er sich nicht mehr anders zu helfen und verpasst ihr eine schallende Ohrfeige.
Die Ketten reißen ihr Fleisch ein, als sie zusammenzuckt.
Lamira zieht scharf die Luft ein, beruhigt sich dann aber tatsächlich.

Nachdem sich ihr Atem den Umständen entsprechend beruhigt hat, beginnt er mit ihr zu sprechen.

"Lamira? Hat er, Satan, dir etwas gesagt?"
Sie nickt und blickt kurz zu ihm auf, keine 20 Sekunden später, lässt die den Kopf wieder hängen und atmet schwer.
"Was hat er zu dir gesagt?"
"Spiel, es ist ein Spiel. Um mein Leben"

"Ein...Spiel? Kennst du die Regeln?"
"Du musst mir die Ketten entfernen. Auf welche Weise, bleibt dir überlassen. Sobald die erste raus ist, hast du nur mehr 5 Minuten um auch den Rest aus meinem Körper zu entfernen. Tust du es nicht, werde ich hier elendiglich zu Grunde gehen", ihre Stimme klingt schwach, man hört aus ihr, sie hat viel erlitten.

Tyler schließt die Augen und ergreift die erste Kette an ihrem Arm. Mit einem Ruck und einer unmenschlichen Stärke reißt er diese mühelos aus ihrem Oberarm.

Lamira schreit vor Schmerz laut auf und windet sich, gnadenlos ergreift Tyler bereits die nächste.

Aus den erstickten Schreien wird ein Brüllen.
Tyler scheint es zu ignorieren, seine Augen geben einen rotschimmernden Glanz von sich.
Lupask! Es versucht Besitz über Tyler Körper zu erlangen.

Am Tage hat es keine Macht über ihn, doch die unmeschliche Kraft des Tieres, kann nützlich sein.

Eine Kette nach der anderen fällt klirrend zu Boden.
Schließlich sinkt Lamira dem jungen Mann bewusstlos und blutüberströmt in die Arme.

Er lehnt sie gegen einen der Bäume, kniet sich vor ihr hin und reißt sich einen Streifen Stoff aus der Hose.
Mit diesem umwickelt er ihren linken Unterarm, der nicht aufhören will zu bluten.

Tyler steht auf und sieht in Richtung der Ketten, die Nacht würde bald eintreffen und das Tier in ihm erwecken. Lamira wäre ihm schutzlos ausgeliefert...

Blutsünden JägerWo Geschichten leben. Entdecke jetzt