Kapitel 20: Offene Rechnung

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Mit angstverzerrtem Gesicht sieht sie in die feurigen Augen Lupask.
Der Hass auf sie lodert darin.

Sie holt tief Luft, atmet langsam zitternd wieder aus und flüstert schließlich:"Tu' es endlich, ich warte."
"Gern, kleine Göre. Du bist mir lange genug entwischt", Lupask tiefe und kehlige Stimme dröhnt in ihren Ohren.

Er kniet sich hin und zieht genüsslich eine Kralle quer durch ihr Gesicht, langsam, aber tief.
Lupask liebt es sie leiden zu sehen.
Scharf zieht sie die Luft ein.

Er holt zum tödlichen Schlag aus, als der andere Werwolf plötzlich wieder am Waldesrand erscheint.
Siana.
"Lass sie!", Siana kommt mit festen Schritten auf ihn zu.

Lupask hässliches Lachen hallt düster durch den stillen Wald.
Er holt erneut aus und will zuschlagen, streift Larissa aber bloß ein wenig am linken Arm.

Siana ist nämlich schneller und springt auf seinen Rücken.
Ihr Gewicht zieht den kräftigen Wolf nach hinten.

Lupask versucht sie von sich zu werfen und lässt Larissa somit außer Acht.

Larissa lehnt Damien gegen einen Baum, sie hofft, dass ihm nichts geschieht.
Schließlich nimmt die Beine in die Hand, läuft durch den Bach und ist auf und davon.

Siana knurrt leise auf und lässt ihn los.
"Braves Mädchen. Nun zu dir. Taylor."
Sie wendet sich ihm zu und umkreist ihn.

Er springt auf sie zu, Siana weicht ihm geschickt aus.
Knurrend stürzt er sich erneut auf sie.

Er erwischt den feindlichen Wolf an der Seite und verhakt seine Krallen in dessen Fleisch.

Siana heult auf und verpasst Lupask einen kräftigen Schlag in das Wolfsgesicht, ihre Krallen hinterlassen eine tiefe Spur und Blut läuft ihm über Auge und in seine Nase.

Mit der Zunge leckt er darüber und rammt seine scharfen Zähne ihn ihren Arm.
Direkt durch Elle und Speiche.
Der Schmerz, der wie ein Blitz durch ihren Köper fährt, macht sie wilder.

Sie schmettert ihn mit ihrem kräftigen Köper gegen einen Baum.
Die Rinde splittert ab und trifft ihr Gesicht.
Sie reibt sich knurrend die Augen und weicht etwas von Lupask.
Diese Gelegenheit nutzt Lupask, springt auf sie und drückt sie mit seinem Eigengewicht zu Boden.

Die Krallen drückt er dabei tief in ihre Schultern.
Ihr Blut tränkt das Gras unter den beiden Bestien.

Siana lässt nicht locker, sie rammt ihre Krallen in die Seiten Lupask und zieht sie langsam zu sich, der Werwolf heult auf und verlagert sein Gewicht, indem er seine eigenen Krallen immer tiefer in sie gräbt.

Siana sammelt all ihre verbleibenden Kräfte, krümmt den Rücken durch und wirft ihn von sich.

Keuchend steht sie auf und weicht zurück.
Sie beobachtet ihn.
Durschaut ihn.

Als er zum Sprung ansetzt macht auch sie sich bereit.
Mit all ihrer Kraft rammt sie ihren Ellbogen gegen den Oberköper Lupask.

Dieser klappt kurz zusammen und geht auf die Knie.
Sie holt erneut aus und schlägt ihre Krallen tief in seine Brust.
Ein lautes Aufheulen durchbricht die Stille des Waldes.
Blut läuft in Strömen über ihre im Mond blitzenden Krallen und färben sie rot.
Das Blut läuft durch Lupask Fell und über seinen Köper, der nur mehr durch Sianas Pranke aufrecht gehalten wird.
Es tropft auf den Boden.
Die Tannenzapfen, die Grashalme, die Erde, alles färbt sich rot.
Siana hat Lupasks Herz getroffen.

Blutsünden JägerWo Geschichten leben. Entdecke jetzt