Es dauert auch nicht lange, bis sie eine zusammengekauerte Gestalt am Waldesrand erkennt.
Siana unterdrückt die Natur des Werwolfs, welcher aus reiner Mordlust besteht und nähert sich Lamira vorsichtig.
Lamira nimmt sie nicht wahr, wie in Trance wippt sie mit ihrem gesammten Körper vor und zurück, während sie ins Leere starrt und die Knie umklammert hält, als wären sie ihr Anker.
Siana stellt sich auf ihre kräftigen Hinterbeine, dessen Muskeln sich stark abheben und wirft den Kopf im den Nacken.
Ihr lautes Heulen reißt Lamira aus ihrer Trance, panikerfüllt springt sie auf und drückt sich mit dem Rücken gegen den mächtigen Stamm einer alten Eiche.
Ohne zu zögern stellt sich das Untier direkt vor sie und presst die Krallen in die Rinde des Baumes neben Lamiras Kopf.
Starr vor Schreck sieht diese in die rotglühenden Augen vor ihr.
Auf unergründliche Weise schwindet die Angst vor dem Monster vor ihr und ihre Muskeln beginnen sich zu entspannen.Für Siana bedeutet es deutliche Beherrschung, um nicht ihre Zähne in den Hals des Mädchens zu schlagen und es zu zerfetzen.
Zitternd streckt Lamira ihre Hand aus und fährt über die muskulöse Brust des Wolfes, in dem sich der Mensch befindet, den sie auf irgendeine Weise zu lieben scheint.
Als hätte sie sich an Lamiras Hand verbrannt, springt Siana zurück, geht auf alle Viere und funkelt sie aus verschreckten Augen an.
"Fass. Mich. Nicht. An!", keucht sie. Verwirrt sieht Lamira sie an.
"Wieso nicht?"
Siana knurrt und hebt den Kopf: "Lass es einfach und fass mich nicht an!"Lamira weicht einen Schritt zurück.
"Was ist los mit dir? Du redest nie über dich. Frage ich etwas persönlicher, schlägt deine Stimmung sofort in Wut und Abneigung um. Warum? Obwohl...wieso frage ich überhaupt? Antwort bekomme ich so und so keine", trotzig lehnt sie sich an den Stamm und rutscht daran zu Boden um sich im Schneidersitz in die schlammige Erde zu setzen.Der Wolf beobachtet sie skeptisch richtet sich dann auf und knurrt nochmal: " Dann sieh dir das an..."
Mit einem Brüllen bricht das Tier in die Knie. Haare fallen in Büscheln von Rücken und Armen. Das Gesicht verformt sich und nimmt nun wieder die Gestalt des menschlichen Körpers an.
"Ähm...ich sehe es. Erstaunlich leicht bekleidet seid ihr Wölfe ohne Fell", etwas rot um die Wangen betrachtet sie die junge Frau, die auf allen Vieren vor ihr kauert und versucht mit Mühe den Blick abzuwenden.
Etwas unsicher und verlegen zieht sie ihre Jacke aus und hält sie ihr hin.
Verena schaut an sich herab und zuckt mit den Schultern: "Schon jemals einen Wolf in Kleidung gesehen? Ich nicht.""Kannst du dir bitte trotzdem meine jacke überziehen?", flüstert Lamira, ihre Stimme wird immer leiser.
Verena muss lachen.
"Schaue ich denn wirklich so schlimm aus?""Nein, keinesfalls. Es ist nur ich....du...ähm...", Lamira stottert unsicher.
"Ist ja gut, wenn du so heikel bist. Aber eigentlich hast du das alles auch", meint sie immer noch lachend.
"Ich zeige es aber nicht!", mault Lamira mit immer noch roten Wangen.
Schulterzuckend wirft Verena sich dann aber doch die Jacke um, welche ihr allerdings um etliche Nummern zu klein ist und verschränkt die Beine.
"Schade eigentlich", meint Verena daraufhin leise mehr zu sich selbst.
"Wie bitte?", Lamira schaut sie entsetzt an.
DU LIEST GERADE
Blutsünden Jäger
Horror☆☆~ Stolzer Wattys-Winner! ~☆☆ Der Mensch ist zu allem fähig, wenn es um sein eigenes Leben geht. Er tötet, um selbst zu überleben. Er quält, um selbst keine Qualen zu erleiden. Denn das ist die wahre Natur des Menschen, nur wenige widersetzen sich...