45 - "Es tut mir leid!"

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Valentina

Er will sie heiraten. Das ist erstaunlich. Allerdings bin ich auch froh, immerhin lässt er mich jetzt also endlich frei. 

Etwas Wehmut habe ich trotzdem. Die Zeit mit Mike war toll und ich bereue nichts, bis auf den Kuss, der mich fast meine Beziehung gekostet hat. 

"Sag mal, willst du eigentlich irgendwann mal heiraten?" frage ich Jorge, als wir gerade unsere Sachen packen. 

Wir werden heute Nacht definitiv noch mit Caro anstoßen und dann machen wir uns auf den Weg in unser Urlaubswochenende. 

Ich kann es kaum erwarten diesen Kurzurlaub anzutreten. Kein Stress, keine Pflichten. Nur Jorge und ich und unser kleines Bungalow.

"Wie kommst du denn jetzt da drauf?" will er wissen und dreht sich in meine Richtung. 

"Keine Ahnung, irgendwann macht man sich doch einfach Gedanken darum, oder?" zucke ich mit den Schultern, was mir Jorge aber nicht so recht abnimmt.

"Du fragst, weil Mike seiner Freundin einen Antrag machen will, oder?" 

"Nicht explizit, aber so kam der Gedanke in mir auf."

"Klar will ich irgendwann mal heiraten. Nur hat ja bisher die passende Frau gefehlt." 

Er zwinkert mir zu und ich verdrehe grinsend die Augen.

"Und du? Planst bestimmt schon seit deiner Kindheit, diesen Tag, oder?"

"Nein, so schlimm bin ich dann auch nicht. Allerdings habe ich schon immer von einer perfekten Hochzeit geträumt. Eine gewisse Vorstellung hat eigentlich jeder."

"Ich seit gerade eben auch." erwidert er und wirft mir ein schiefes Grinsen zu. 

"Freu dich noch nicht zu früh, ich muss erst sehen wie du im Anzug aussiehst." antworte ich und strecke ihm frech die Zunge raus. 

"Ich sehe in allem gut aus, das wissen wir doch." 

Oh ja, definitiv. Jorge ist wirklich der attraktivste Mann auf dieser Welt. Und zu meinem Glück ist er auch noch meiner.

"Pack weiter, wir haben nicht ewig Zeit." wechsle ich das Thema, um sein Ego nicht noch zu pushen. Lachend folgt er meiner Anweisung und wir suchen unsere letzten nötigen Sachen zusammen. 

"Eingekauft ist alles. Du bist fürs ganze Wochenende verpflegt. Wenn du Geld brauchst, in der leeren Kaffeedose im Küchenschrank ist was drin, bedien dich einfach. Aber kein Männerbesuch von irgendwelchen Typen, die du erst kennengelernt hast." 

"Jorge, ich bin schon alt genug, ich kann gut auf mich selbst aufpassen." stöhnt Jorges kleine Schwester, nachdem er ihr die letzten Tage schon immer wieder ein paar Regeln aufgestellt hat. 

Er macht sich seine Sorgen, das kann ich absolut verstehen, aber er sollte wirklich mal entspannen. Deshalb ist unser Trip auch notwendig, dann kommt er endlich mal auf andere Gedanken.

Nach der Verabschiedung von Karol fahren wir zu meinen Eltern, da sie uns mal wieder zum Essen eingeladen haben. Mamá freut sich immer riesig, wenn wir zum Essen kommen, da kann sie immer schön auftischen. Man mag es Jorge nicht ansehen, aber er isst gern und viel.

Da Jorge immernoch Probleme mit seinem Rücken hat, fahre ich schon seit Tagen. Wir wissen zwar nicht was Jorge hat, da er ja einfach nicht zum Arzt will, aber für mich sieht es wie eine Prellung aus. 

Gebrochen scheint nichts, denn er hat nicht mehr so viele Schmerzen, wie am ersten Tag. 

"Ich finde es immernoch etwas komisch, das du uns beide in dem Auto rumfährst, indem du mich Anfang der Woche noch angefahren hast."

El SolteraWo Geschichten leben. Entdecke jetzt