Kapitel 4

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Am nächsten Morgen fand ich mich, als ich aufwachte, in meine Decke gewickelt auf dem Fußboden wieder. „Och Echo", grummelte ich und kämpfte mich aus der Decke. Dann lief ich im Halbschlaf zur Tür um nach unten zu gehen, wo es hoffentlich schon Frühstück gab - denn immerhin war es draußen schon hell - und stolperte fast über Aragorns Bein, welches unter seiner Decke hervorlugte. „Halleluja, was zum Teufel!", rief ich überrascht aus und weckte dabei besagten Person, die sich darauf hin verwirrt aufsetzte und sich in Econas Zimmer umsah. „Oh, Tschuldigung", murmelte ich. In diesem Moment wachte Econa wohl auf, denn sie redete leise vor sich hin. „Du, Thalia, ich hatte einen echt seltsa ... men Traum?", wiederholte sie lauter, als sie bemerkte, dass ich gar nichtmehr in ihrer nähe war, stockte dann als ihr Blick auf Aragorn fiel, der mitten auf ihrem Teppich saß und einen ziemlich verwirrten Gesichtsausdruck hatte, und wurde dann am Ende - wahrscheinlich unbewusst - zu einer verwirrten Frage. Das waren wohl alle Emotionen, die man aus diesem einfachen Satz her ableiten konnte. „Ich glaub ich geh Duschen", bemerkte sie dann, schnappte sich was zum Anziehen vom Boden, wo sie es gestern einfach hatte fallen lassen, und verließ den Raum. Dabei wollte ich sie gerade fragen, warum sie schon um 7 Uhr morgens wach war. Ich glaube, in ihrem Schlafrythmus ist irgendetwas kaputtgegangen. Sonst wachte sie nie freiwillig vor 9 Uhr auf, schlief aber auch nie länger als bis 10 Uhr. Ich schüttelte den Kopf und ging nach unten.

In der Küche saß Helena und starrte verschlafen vor sich hin aus dem Fenster. Vor ihr stand eine dampfenden Tasse. „Möchtest du auch eine heiße Schokolade?", fragte Econas Mutter freundlich. „Da kann ich nicht nein sagen", bejahte ich und setzte mich an den großen Tisch. Kurze Zeit später stand eine dampfende Tasse gefüllt mit der köstlichsten heißen Schokolade der Welt vor mir und ich trank sie genüsslich aus, wobei ich dazu noch Rührei aß, frisch aus der Pfanne. Klingt vielleicht etwas unappetitlich, aber ihr habt noch nie Mrs Moarous Frühstück probiert. „Hey Mama. Helena, Thalia". Zaron betrat die Küche und ließ sich auf einen Stuhl fallen. Sofort tischte Jeanine ihrem Sohn einen Teller voll Rührei auf mit einer Scheibe Brot als Beilage. Im laufe des Morgens gesellten sich auch Thyron, Minor und ihr Vater Nathan zu uns an den Tisch. Ich beendete mein Frühstück und ging wieder nach oben in Econas Zimmer.

„Wo ist den Eco?", wunderte ich mich, da sie nicht in der Küche war und in ihrem Zimmer ebenfalls nicht. „Vorhin war sie noch da", bemerkte Aragorn. Er und Legolas saßen auf Econas Sofa. Gerade kam Econa ins Zimmer. „Ah, da bist du ja", stellte ich fest. „Ich war nur kurz unten was essen". „Hä? Ich war doch auch grad unten". „Echt? Jetzt bin ich verwirrt. Die anderen haben mir das gar nicht gesagt, als ich nach dir gefragt hab". Econa schüttelte den Kopf. „Meine Brüder sind aber auch zu gar nichts zu gebrauchen". „Hach, ich habe wundervoll geschlafen", bemerkte Gimli, gähnte herzhaft und streckte dann genüsslich seine Arme das es nur so knackste. Vier irritierte Augenpaare wanderten zu ihm. Als er das bemerkte, schien er in sich zusammen zu sinken und blickte irritiert zurück. Er fühlte sich unwohl. „Äm... Ja. Und jetzt?", fragte Econa. „Dein Haus, deine Entscheidungen", stellte ich fest und ließ ihr somit den Vortritt, die Frage zu beantworten. „Also, wir wollten doch Zelten. Wir währe es, wenn wir uns Thyron schnappen und das Zelt aufbauen?", schlug meine Freundin dann vor. „Dann geh ich ihn mal suchen, und am besten noch meinen Vater. Bin bald zurück". Ohne irgendjemanden auf ihre Frage antworten zu lassen, beschloss Econa zu gehen und ließ mich alleine mit den drei Mittelerdlern in ihrem Zimmer. "Das ist seltsam", murmelte ich und setzte mich auf ihr Bett.

Nach den Gefährten (HdR ff)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt