Kapitel 31

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Econas Eltern hielten nichts davon, dass wir gleich am Dienstag in den Zoo gingen. Sie verdonnerten uns dazu, den ganzen Tag im Haus zu bleiben, da die Hunters zum Grillen kamen. Aber man musste zugeben, wenn Econas Vater grillte, blieb man gerne im Haus. Auch wenn niemand gegen meine Mutter an kam, denn die war eine Meisterin, aber das ist ein anderes Thema. Da wir also den ganzen Dienstag damit verbrachten, uns mit dem Hunter-Ehepaar zu amüsieren - Aragorn war sehr angetan von den beiden, sie schienen beste Freunde zu werden - konnten wir erst am Mittwoch aufbrechen. Am Vorabend hatte ich mit Lucy telefoniert und den Ausflug abgeklärt. Sie teilte mir mit, dass sie nicht zwei sondern vier Freunde mitbringen würde. Wer das war hielt sie geheim.

Wir brachen am frühen morgen auf. Um sechs Uhr hatten ich Econa und die drei Mittelerdler aus dem Zelt gejagt. Bis auf Legolas schliefen sie nämlich alle tief und fest. Zaron hatte sich zu Minor verkrümelt, da er überhaupt nichts von dem Frühen aufstehen hielt, das ich ihm angedroht hatte. Warum Thyron das Zimmer seines Bruders blockierte blieb ungeklärt. Ich fragte aber auch nicht weiter nach, das waren familieninterne Angelegenheiten. Helena wartete auf uns in der Küche. Sie sah aus, als wäre sie schon zwei Stunden wach. Sie war geduscht, hatte sich zurecht gemacht und - oh Wunder, ich war ehrlich überrascht - Frühstück zubereitet. Eigentlich war sie nur beim Bäcker gewesen und hatte Brötchen und Croissants gekauft, aber bei Helena war das nichts alltägliches. Nachdem wir und mir Frühstück vollgestopft hatten, weckten wir Econas Brüder. Bis auf Minor mussten wir sie förmlich aus den Betten zerren - naja, Minor hatte auch auf dem Boden geschlafen, da ging das schlecht. Denn eine Bedingung für unseren Zoobesuch war, dass wir die Jungs mitnahmen. Dafür bekamen wir auch den Ausflug von ihren Eltern bezahlt.

Auf dem Bahnhofsvorplatz in der Stadt trafen wie auf Lucy in Begleitung vierer uns nur teilweise bekannter Mädchen. „Also Liviane und Jasmin kennen wir ja, aber wer sind deine beiden anderen Begleiter?", erkundigte sich Econa. „Das sind Nathalie und Morena". Lucy deutete erst auf die kleine Asiatin, dann auf das große blasse Mädchen neben sich. „Ah, Hallo". Econa hob grüßend die Hand. „Und das sind Thalia und Econa", vollendete Lucy die Vorstellungsrunde. „Coole Haare Thalia", bemerkte Liviane. „Stimmt, wir ham uns ja seit dem nichtmehr gesehen", erinnerte ich mich. „Danke Liv". „Ihr kennt zwei die ihr Liv nennt?", fragte Legolas skeptisch. Econa nickte. „Passiert wenn man so viele Leute um sich hat. Man kann sie ja auseinanderhalten". Wir betraten das Bahnhofsgebäude und schauten, wann der Zug kam. Als wir sahen, dass wir noch eine halbe Stunde zeit hatten, schlug Zaron vor, dass wir doch ein Eis essen könnten. Also liefen wir zur Eisdiele, ganz in der Nähe des Bahnhofs, und kauften uns allen zwei Kugeln Eis in der Waffel. Unser Eis verspeisend liefen wir zurück in den Bahnhof und zu unserem Gleis um die letzten paar Minuten zu warten.

Außer uns saßen nicht viele Leute in dem Zug. Das war ziemlich ungewöhnlich, denn morgens fuhren normalerweise viele Leute in die Großstadt um zu arbeiten. Aber uns sollte das nicht stören, so war die Möglichkeit aufzufallen gleich geringer. Wenngleich ich nicht erwartete, dass jemand einen der drei Mittelerdler erkannte, die normale Alltagskleidung trugen und von uns wohlweislich mit Kappen und Sonnenbrillen ausgestattet wurden. Wobei wir uns alle so ausgestattet hatten. Der Zug fuhr los und die Landschaft zog an uns vorbei. Gimli starrte aus dem Fenster. „Ich kenn die drei doch. Wieso kommen die mit bekannt vor?", murmelte Nathalie. Lucy zuckte vielsagend mit den Schultern. „Ich weiß es nicht". Die kleine Asiatin verfiel darauf in tiefes schweigen und dachte nach. Jasmin lehnte sich gegen ihre Freundin und schlief daraufhin die ganze Fahrt über. „Das ist mal wieder typisch", brummelte Liviane vor sich hin und blickte ihre beiden Freundinnen kurz böse an. Econa grinste mich an. „Was ist?", wollte ich von ihr wissen. Normalerweise grinste meine beste Freundin mich nicht grundlos an. „Nix, ich find's nur irgendwie lustig, dass wir hier grad mit ner riesigen Gruppe durch die Gegend ziehen. Wir werden immer mehr". „Ahja". Ich hatte keinen blassen Schimmer davon, was Econa so amüsant fand.

Lucy unterhielt sich gerade bestens mit Aragorn als der Zug seine Endstation erreichte und wir aussteigen mussten. „Da haben sich zwei gefunden. Ich will garnicht wissen, wie das alles laufen würde, wenn Livi dabei wäre", bemerkte ich. „Dann würde keiner mehr wissen, wo oben und untern ist, weil sich Liv und sie dauernd angesprochen fühlen würden und damit jeden verwirren", lachte Econa. Wir führten die ganze Truppe durch den großen Bahnhof und hielten ein mal, um Zaron was zu Essen zu besorgen. Als wir dann endlich aus dem Getümmel raus waren und vor dem großen Gebäude standen, wandten wir uns den drei Mittelerdlern zu. „Niemals auf die Straße gehen, wenn nicht einer von uns vorgeht", ermahnte ich sie und blickte dabei vor allem Gimli an. Irgendwie würde ich es dem Zwerg zutrauen, dass er genau das tun könnte.

Hierbei eine kleine Erwähnung an daswolfi , VerwunscheneQueen und jonginsbility , die zusammen mit einer weiteren Person (die nicht auf Wattpad ist) die, mehr oder weniger, Vorbilder für die vier neuen Persönlichkeiten sind, die in diesem Kapitel auftauchen (Ich bin mir zu 100% sicher, dass ich euren Charakter nicht treffen werde). Ich widme euch dieses und die nächsten beiden Kapitel, einfach weil ihr existiert. Und weil ihr darin vorkommt.

Nach den Gefährten (HdR ff)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt