Kapitel 29

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Natürlich war Econa das Opfer, sie war aber auch am besten dazu geeignet von allen. Außerdem traf es noch Helena, der das ganze überhaupt nichts ausmachte. Die lachte größtenteils nur und versuchte, mich von Turm zu schubsen. Aber nicht mit mit. Ich war dafür zu sehr die teuflische große Schwester. Außerdem hatte ich Aragorn auf meiner Seite, der das alles sehr belustigend fand. Und Legolas? Der stand unbeteiligt am Rand und wurde irgendwann von Econa mitgerissen, die sich panisch an ihn klammerte. Er ließ keinen Mucks verlauten und landete grazil, wie ein Elb eben, im Wasser. Nach ein paar weiteren Bahnen und einem fröhlichen Gespräch mit Lucy, die ankündigte zwei Freundinnen mit zu bringen, wenn wir uns das nächste mal sahen, zogen wir uns wieder unsere normale Kleidung an und fuhren schließlich wieder mit Econas Vater nach Hause.

Zuhause erwartete uns Thyron, der gelangweilt des Todes aussah. „Da seid ihr ja endlich!", rief er dramatisch als wir das Haus betraten. „Ohne euch ist es so langweilig hier". Danach nieste er zwei mal kräftig und putzte sich die Nase. „Bleib bloß weg von uns du krankes Etwas", sagte Zaron zu seinem Bruder und grinste ihn an. Verächtlich blickte der Ältere den Jüngeren an. „Vergiss nicht, ich bin hier der, der dich mit aufgezogen hat". Drohend hob er den Zeigefinger. Abwehrend hob sein jüngerer und kleinerer Bruder die Hände. „Schon gut, bin dann mal weg". Er verschwand nach oben. „Toll gemacht Thyron, das war absolut nicht nett", warf Econa ihrem Bruder vor. Dieser zuckte mit den Schultern. „Autorität schadet nie", meinte er. Gimli kicherte wieder vor sich hin. Langsam wurde mir der Zwerg sympathisch. „Hey, jemand Lust auf Monopoly?", fragte Econa unvermittelt. „Bitte was?", stellte ich überrascht die Gegenfrage. „Na Monopoly. Das spiel, welches tot langweilig und abzockerisch ist". „Meinetwegen".

Und so kam es, dass wir mit den Mittelerdlern Monopoly spielten. Wir erklärten die Regeln und luden gleich noch Helena und Nathan ein. Mit sieben Leuten wurde es eng auf dem Spielfeld und die Kasse lichtete sich mit jeden Zug etwas mehr. Die Straßen gingen weg wie frische Brötchen und Gimli wurde Herrscher über alle Bahnhöfe. Dafür hatte er bestimmt geschummelt. „Nein!", rief Econa dramatisch als sie um ein Feld an der letzten Straße vorbeizog, die noch zu kaufen war, dazu noch an ihrer Lieblingsstraße. „Tja", bemerkte Helena, die, nachdem Legolas gezogen war, auf eben genannter Straße Landete und sie mit einem hämischen Grinsen an sich nahm. „Das gibt Rache", versprach Econa meiner Schwester mit einem bitterbösen Blick. Die Blonde zuckte nur mit den Schultern und sortierte ihr Spielgeld. „Machen wir jetzt weiter oder was?", fragte Nathan mit einem leichten Grinsen im Gesicht. Helena gab ihm die Würfel. „Ey, ihr wollt dich doch verarschen!". Meine braunhaarige Freundin fand das Spiel ganz und garnicht fair. Ihr Vater zog über fünf ihrer Straßen hinweg und landete auf seiner eigenen. „Einer ist halt immer das Opfer", meinte ich und stupste sie leicht gegen die Schulter. „Aber doch nicht immer ich", beschwerte sich Econa und verschränkte die Arme. „Tja, kommt davon wenn man so klein ist". „Das macht es nicht besser". Daraufhin zuckte ich mit den Schultern, begann meinen Zug und eröffnete mein Hotelimperium. Gimli kicherte wieder vor sich hin und landete prompt auf einer von Econas fünf Straßen. „Kuck, Gimli ist noch nett zu dir", neckte ich meine beste Freundin. „Wir kleinen halten halt zusammen".

Aragorn schien als Sieger aus dem Spiel zu gehen. Es waren nur noch er, Legolas und Helena im Spiel. Wobei Helena sich gerade so nur über Wasser halten konnte. Am Ende trieb Legolas Aragorn in den Ruin und Helena hatte keine Chance mehr. Wir applaudierten. „Legolas, das war klasse. Wusste garnicht, dass Elben einen so guten Sinn fürs Geschäft haben". Econa klopfte dem Elben auf die Schulter. „Abzockerei war das, ich bestehe auf eine Revanche", forderte Helena. „Ohne mich, ich hab noch zu tun", entschuldigte sich Econas Vater und verließ unsere Truppe. „Na dann, diesmal zeigst du es ihnen aber Gimli", feuerte Econa den Zwergen an. „Und was ist mit dir?", wollte der wissen. „Ich gewinn sowieso nie", meinte meine Freundin Schulterzuckend. „Dann gewinne ich für uns beide", nahm sich Gimli vor. „Nja, das ist lieb von dir". Econa umarmte den rothaarigen Zwerg. „Dann mal los". Ich verteilte das Geld und zog als erstes.

Das Ende von Lied war, dass Legolas uns alle abzockte, Econa als erstes rausflog und Gimli folgte ihr auf dem Fuße. „Der schummelt doch", warf meine braunhaarige Freundin dem Elben vor. „Nein, tut er nicht". Thyron schüttelte den Kopf. „Sicher?". „Jep, bin seit Ende des letzten Spiels dabei. Er ist einfach nur verdammt gut". „Oder wir sind einfach nur grottenschlecht", warf ich ein. „Hey!", rief Econa aufgebracht. „Sag ja nix gegen meine Spielkünste". „Ganz ruhig Echo. Vielleicht sollten wir etwas anderes machen?", schlug ich vor. Econa nickte. „Wir schauen einen Film". „Und welchen?". „Das ist eine Überraschung".

Nach den Gefährten (HdR ff)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt