Kapitel 14

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„Thalia, ich hab grad so ein Déjà-vu", merkte Econa. „Wieso?", fragte ich. Meine Freundin lachte. „Karamellisierter Thorin". „Oh, ja". Ich lachte ebenfalls. Gimli und Aragorn sahen uns befremdlich an. Legolas schmollte und betastete seine verklebten Haare. „Hey, Elb, Finger weg!". Econa zog seine Hand aus den Haaren. „Mach es nicht noch schlimmer als es eh schon is". Wieder verschoss Legolas einen Todesblick. Meine braunhaarige beste Freundin sprang so plötzlich auf, das Legolas zurück zuckte. „Lass uns weiter gehen, so durch die Altstadt. Hab grad voll Lust drauf". „Okay", war mein Kommentar. „Komm schon". Econa trat zu mir und zog mich auf die Füße. Schon betatschte Legolas wieder seine Haare. „Na gut. Kommt Leute, Echo will einen Spaziergang machen". Aragorn und Gimli standen auf. Der Elb war viel zu sehr mit seinen Haaren beschäftigt. „Mein Gott, bist du blond oder einfach nur blöd? Finger weg, sonst schmeiß ich dich ins Wasser". Legolas ließ von seinen Haaren ab und erhob sich von der Bank.

Wir liefen los, noch ein bisschen durch den Park und dann ging's in die Altstadt. Hier waren die Straßen enger, gepflastert und als Fußgängerzone umfunktioniert. Die Erdgeschosse der Häuser wurden von Läden eingenommen und jeder zweite bot was zu Essen an. Der Elb verzog die Nase, während der Zwerg verträumt durch die Gegend kuckte. Mehrere Leute sahen uns an und lachten hinter vorgehaltener Hand. „Wieso lachen die?", wollte Legolas leise wissen. „Weil du einfach grauenvoll aussiehst", antwortete Econa grinsend. „Pizza!", rief ich, da ich einen Pizzalafen entdeckte. "Was? Wo?", fragte Econa. „Ja da". Ich zeigte auf die Pizzeria. „Pizza!", stimmte sie mir zu und steuerte auf den Laden zu, in dem sie auch gleich verschwand. „Dann warten wir mal", stellte ich fest und setzte mich in einen der Stühle für die Gäste, die es bevorzugten draußen zu essen. Wenn sie nicht vergessen wurden. Erstaunlicherweise trat ein Kellner zu uns. „Was darf's denn sein?", fragte er gelangweilt. „Meine Freundin holt uns grad schon was. Aber ne Cola währe nett. Zum Mitnehmen bitte", lächelte ich den Kellner an. Dieser nickte und verschwand nach drinnen. Eine Minute später kam er mit einem Glas, gefüllt mit der braunen Flüssigkeit, wieder und stellte es vor mir ab. Ohne sich mein Dankeschön zu Herzen zu nehmen kassierte er das Geld ein und verschwand wieder nach drinnen. Und dann war die Cola noch nicht mal zum Mitnehmen.

Eine Viertelstunde später kam Econa wieder mit drei Pizzakartons in der Hand. Schon vor fünf Minuten hatte ich das Glas Cola geleert und checkte meine Nachrichten auf dem Handy. „Ich hab euch auch mal was mitgenommen", sagte Econa. „Gehen wir?". „Und wohin willst du?". „Zum Busbahnhof, da hocken wir uns hin, essen Pizza und warten auf den nächsten Bus", unterbreitete meine braunhaarige Freundin uns ihren Plan. „Okay", nickte ich verstehen und kämpfte mich hoch.

Wir führten die drei Mittelerdler noch ein Weilchen durch die Altstadt und liefen dann zum Bahnhof. Dort setzten wir uns auf eine Bank. Oder eher setzten sich Econa, ich und Gimli. Für mehr war kein Platz. „Ihr würdet gute Bodyguards abgeben", bemerkte ich und grinste Legolas und Aragorn an. „Hey, das ist mein Job", protestierte meine beste Freundin. „Du bist dann ihr vorgesetzter", vertröstete ich sie. „Damit kann ich leben". Zufrieden öffnete Econa ihren Pizzakarton. „Oh, ihr wollt sicher auch was". Sie reichte mir den einen und Legolas und Aragorn den anderen. „Für dich hab ich leider nix, das Angebot drei für zwei galt nur für exakt drei Pizzas". Entschuldigend blickte Econa den armen Gimli an. „Pizzen", verbesserte ich und erntete einen Giftblick des Todes. „Das macht nichts", winkte der Zwerg ab. Schulterzuckend biss Econa genüsslich in ihr erstes Stück ihrer Käsepizza. Für mich hatte sie Salami mitgebracht und es schmeckte gut. Die anderen beiden Mittelerdler teilten sich eine vegetarisch Pizza und ihnen schien es auch zu schmecken.

Jetzt war Econa die, die an ihrem Handy war. Wir anderen aßen noch. Ich war so nett und hatte dem Zwergen ein Stück von meiner Pizza abgegeben. „Lia, Livi lässt grüßen". „Dann grüß sie zurück". „Hab ich schon. Oh". Econa stockte. „Was ist?". „Mein Akku is leer". Ich schlug mir die Hand gegen die Stirn. „Dein ernst?". „Ja sorry, kann ich doch nix für, wenn Thyron dauernd an meinem Handy is", verteidigte meine Freundin sich. „Der Bus kommt in fünf Minuten", bemerkte ich nach einem Blick auf die große Anzeigetafel und entsorgte meinen leeren Pizzakarton, sowie den der Mittelerdler. Wir liefen rüber zum richtigen Bussteig und stiegen in den Bus ein, der dort schon stand. Dann ging es nach Hause.

Nach den Gefährten (HdR ff)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt