Kapitel 9

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Um Punkt vierzehn Uhr kam Jeanine aus der Küche. „Essen ist fertig". Sie blickte zu Econa und mir, die wir beide auf dem Sofa lagen und Minzie streichelten, die zwischen uns saß. Sofort sprang Econa auf und wollte in die Küche stürmen, doch ihre Mutter hielt sie zurück. „Oh nein, erst werden Hände gewaschen! Und deine Brüder kannst du auch holen... und alle anderen". Streng blickte Jeanine ihre Tochter an und wies auf den Flur. Augenverdrehend trollte sich meine Freundin aus dem Wohnzimmer. „Du auch Thalia. Ich will kein einziges Katzenhaar auf dem Esstisch finden". Auch mich bedachte sie mit einem strengen, mütterlichen Blick. Ich schnappte mir Helena von ihrem Sessel und zog sie mit mir ins Bad, wo wir uns beide die Hände wuschen. Dann gingen wir in die Küche und setzten uns an den Tisch.

Kurz nach uns kamen Thyron und Minor. Nach ein Paar Minuten kam dann auch Econa wieder, Legolas, Aragorn und Gimli im Schlepptau, die sie zwischen ihr und mir am Tisch platzierte. Zum Schluss, etwa eine Viertelstunde später traf dann auch Zaron ein.

Während wir alle eifrig unseren Kaiserschmarren vertilgten - bis auf Econa, die mochte dieses göttliche Essen nicht, warum auch immer - herrschte ein unangenehmes Schweigen. Econa saß unbeteiligt am Tisch und beobachtete uns beim Essen. Irgendwann kam Minzie angelaufen und sprang auf Econas schoß. Nach einem sehr bitter bösen Blick ihrer Mutter verzog sich meine Freundin ins Wohnzimmer, wo sie höchstwahrscheinlich schmollend ihre Kätzin verwöhnte. Nachdem wir geendet hatten zu essen, saßen wir alle, immer noch schweigend, am Tisch und starrten auf die Tischplatte.

Bis ich das Wort ergriff. „Econa würde mit in diesem Punkt hier sicher zustimmen. Wir müssen was für die Stimmung tun. Ihr seid alle so angespannt, jeder von euch. Sicherlich könnt ihr alle nicht akzeptieren dass drei Filmcharaktere hier mit euch das Haus teilen, und zwei von den dreien können sicher noch nicht glauben, dass sie hier sind. Doch ich kann euch allen versichern, das was hier grad passiert ist echt. Econa und ich haben das schon vor zwei Jahren erlebt und letztes Jahr gab es ebenfalls einen Zwischenfall, auf den ich nicht näher eingehen werde. Und ich hab keinen Bock drauf, dass die Ferien vermiest werden, nur weil ihr alle zu engstirnig seid um zu akzeptieren, das manchmal halt seltsame Dinge passieren. Beide Seiten". Ich warf jedem der anwesenden einen strengen Blick zu, wie es keiner von mir gewohnt war. Thyron war der erste der nickte, sein Bruder Zaron schloss sich an. Meine Schwester wollte es garnicht einsehen. Die war aber auch speziell. „Ok", kam es schließlich auch von Minor. „Wir werden es versuchen", von den Eltern. Ich wandte mich den drei Mittelerdlern zu. „Ihr werdet euch ebenfalls benehmen. Klar?". Die drei nickten. „Helena?". „Wenn's sein muss", grummelte meine Schwester. „Kann ich jetzt gehen?". Ohne eine Antwort abzuwarten stand meine blondhaarige Schwester einfach auf und verließ die Küche. Ich verdrehte die Augen.

Plötzlich klatschte jemand. Econa stand in der Tür. „Thalia, ich hätte das nicht besser sagen können. Auch wenn ich ein bisschen impulsiver gewesen wäre. Aber ehrlich, kommt damit klar, dass bei uns auch übernatürliches passieren kann. Das Foto beweist es ja. Mehr müssen wir euch hoffentlich nicht zeigen. Bis auf den Fakt, das Minzie an Legolas Gefallen gefunden hat. Minzie ist die unzuträglichste Katze der Welt". „Ich bin ein Elb", murmelte Legolas kaum hörbar. Ich konnte mir nicht verkneifen laut loszulachen und fing mir dafür sieben verwirrte paar Blicke ein. „Sorry, kam unpassend". „Dann ist die Runde aufgelöst? Ich muss meinen Freunden absagen, dass sie her kommen können", meinte Minor und verließ uns ebenfalls. „Nicht so unhöflich!", rief Econa ihrem Bruder hinterher. „Jaja!", kam es zurück, bevor man ihren Bruder die Treppe rauf gegen hörte.

Wieder im Wohnzimmer warf ich Econa einen zufriedenen Blick zu. „Das war gute Arbeit". Meine Freundin hielt mit ihr Glas Wasser hin und ich stieß mit meinem an. „Auf gute Sommerferien". Wir tranken beide einen Schluck. „Ich hoffe für euch, dass ihr recht behaltet, was unseren Besuch anbelangt", sagte Econas Vater hinter uns. „Wir bürgen für sie. Wenn irgendetwas schief läuft, dann kannst du sie vor die Tür setzen", versprach Econa. Nathan nickte und ging dann nach draußen, um seinen Geschäften nachzugehen.

Nach den Gefährten (HdR ff)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt