Am Montag konnten wir endlich ins Schwimmbad gehen. Begleitet wurden wir von Zaron und, zu meiner Überraschung, auch von Helena. Thyron war immer noch krank und konnte deshalb nicht mitkommen. Eher gesagt verbot seine Mutter es ihm. Econas Vater fuhr uns zum Schwimmbad und versprach uns, uns dann wieder abzuholen, wenn wir zum gehen bereit waren. Er gab uns sogar ein bisschen Geld für etwas zu Essen zu kaufen. „Danke Papa", bedankte sich Econa und verabschiedete sich dann von Nathan. Wir bezahlten ein vermögen für den Eintritt und betraten dann das, zum Glück, so gut wie leere Schwimmbadgelände, auf dem sich nur drei ältere Herren, ein Pärchen und zwei kichernde Freundinnen aufhielten. Da Gimli sich mit Händen und Füßen wehrte, sich dem Wasser auch nur zu nähern, ging ich, sobald ich mich umgezogen hatte, mit ihm los und suchte uns ein hübsches Plätzchen, auf dem ich dann die zwei Picknickdecken ausbreitete. „Dann kannst du hier ja aufpassen", sagte ich dann zu dem Zwerg, während wir auf die anderen warteten. Helena tauchte als erste auf, gefolgt von Aragorn. „Econa wartet noch auf diesen Blondlig, der braucht Ewigkeiten", teilte meine Schwester mir mit. „Ach, das ist wohl bei Elben so", bemerkte ich. „Der hat beim letzten mal auch schon so lange gebraucht". Das brachte Helena doch tatsächlich zum lachen. „Bist du krank oder wieso hast du so gute Laune?", fragte ich sie deshalb überrascht. „Was? Nein. Ich wurde dazu verdonnert, mehr Zeit mit dir zu verbringen, also mach ich das halt". Schlagartig verdüsterte sich die gute Laune meiner Schwester. „Sorry, dass ich gefragt hab", murmelte ich.
Das Auftauchen von Econa und Legolas brachte mich auf andere Gedanken. Da jetzt alle versammelt waren, konnten wir endlich ins Wasser gehen. Econa schnappte sich den Wasserball und folgte uns dann zu der Treppe, die ins Becken führte. „Lia, erinnerst du dich noch, als wir über die Sprungtürme ins Wasser sind?", fragte meine Freundin mich lachend. „Nur zu gut". Ich stimmte ich ihr Lachen ein. Die Erinnerungen daran waren einfach Göttlich. „Oh nein", sagte Legolas. „Oh nein was?", fragte Econa mit einem Grinsen. „Nicht über diesen Weg". „Du hast damit Erfahrung gemacht?". Aragorn klang interessiert. Legolas nickte. „Hey, das war doch lustig. Dir ist ja nichts passiert", warf meine braunhaarige Freundin ein. „Ja gell? Am meinten hat es doch Fili getroffen". Ein Grinsen zog sich über mein Gesicht. „Wie wahr. Das war ein Spaß". Econa hätte noch mehr Geschichten ausgepackt, bremste sich aber. „Aber das ist Vergangenheit. Jetzt zählt nur das Gegenwärtige". „Dann mal los, aber die Geschichte will ich trotzdem hören", rief Zaron begeistert, packte seine Schwestern an der Hand und zog sie mit sich ins Wasser. Lachend schob ich Helena hinterher, da sie so abseits stand. Sie warf mir einen halbherzigen, giftigen Blick zu, ließ es aber mit sich geschehen.
Als erstes schwammen wir ein paar Runden durch das Becken. Dann sammelten wir uns wieder im seichten Wasser. „Wasserball. Wer geht zu wem ins Team?". Econa stellte sich mit dem Ball noch immer in der Hand zu mir. Und als Helena zu uns stieß, waren die Teams ganz schnell eingeteilt. Nehmt euch in Acht, der Elb ist ein Naturtalent", warnte Econa Helena, Zaron und Aragorn vor. „Dann stellen wir uns mal auf. Für alle die nicht wissen, wie Wasserball funktioniert, wenn der Ball im gegnerischen Feld ins Wasser fällt, kriegt das Team einen Punkt. Und los". Auf mein Startsignal hin warf Econa den Ball voller Elan auf Aragorn. Dieser zuckte überrascht zusammen, als der Ball direkt vor ihm ins Wasser klatschte. „Eins zu null!", rief meine braunhaarige Freundin fröhlich. Aragorn nahm den Wasserball in die Hand und warf ihn zurück. Helena fing den Ball auf und so nahm das Spiel seinen Lauf.
Das Team Jungs kämpfte erbittert gehen unser Team Mädchen und wir schlugen genauso zurück. Der einzige, der nichts auf die Reihe bekam war Zaron. Er konnte weder fangen noch werfen und war alles in allem eine einzige Katastrophe. Legolas war einfach nur ein Naturtalent, Aragorn im normalen durchschnitt und Helena die beste Spielerin im Wasser. Das war nicht schlecht, denn so schlugen wir das Team der Jungs haushoch, hätten wir die Punkte gezählt. Da aber kein unparteiischer Schiedsrichter anwesend war, hatten wir es gelassen. „Hach ja, das hat sich gut angefühlt", bemerkte Econa seufzend. „Sonst gewinnt Zeros Team immer, weil er Minor auf seiner Seite hat und ich somit alleine bin". Während diesen Worten feuerte meine braunhaarige Freundin ihrem Bruder einen bösen Blick zu. Zaron zuckte nur mit den Schultern.
„Hey, jo, Lia, Choco, was macht ihr den hier?". Überrascht drehten Econa und ich uns um. Am Beckenrand stand Olivia und winkte uns zu. „Hey, Livi, die bessere Frage ist, was du hier machst. Seit wann gehst du denn mal freiwillig ins Schwimmbad?", wollte ich von ihr wissen. „Lucy hat mich her geschleift". „Was, deine verrückte Cousine ist hier?", fragte Econa und blickte mich geschickt an. „Jo, die schleicht hier irgendwo rum. Ich such sie mal lieber, tschau". So plötzlich Liv aufgetaucht war, so schnell war sie auch wieder verschwunden. „Sie ist auch hier?". Legolas klang skeptisch und überrascht. „Wir haben sie nicht eingeladen", sagte ich abwehrend. „Ich bin doch nicht lebensmüde". Der Elb hob skeptisch die rechte Augenbraue. „Oh, er verwandelt sich wieder in Ollowain". „Klappe Echo, deine komischen Buchcharaktere kennt keiner". „Aber...". „Echo, was hab ich gesagt?". Ich sah meine beste Freundin herausfordernd an. „Jaja, schon gut", grummelte die Braunhaarige. „Echo, Choco. Schwesterherz, deine Spitznamen werden immer seltsamer", bemerkte Zaron grinsend. Seine Schwester feuerte ihm einen vor Gift triefenden Blick zu.
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Nach den Gefährten (HdR ff)
FanfictionDie Fortsetzung von "Nach dem Drachen" und "Vor dem Drachen". Dieses mal verschlägt es erneut einige Mittelerdler nach Deutschland. Genauer gesagt auf die Terrasse von Econas Haus, direkt vor den Augen von Econas Familie, Econa, Thalia und Thalias k...