Kapitel 36

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Am Montagmorgen unternahmen Econa und ich mit den Mittelerdlern einen Spaziergang, bei dem Helena uns begleitete. Ich war echt froh darüber, dass meine Schwester nichtmehr als stummes, nerviges Etwas in der Ecke saß. Econas Brüder wollten beide nicht mitkommen. Da ihre Eltern wieder arbeiten gingen, wollten die Jungs sich einen gemütlichen Tag zu Hause machen. Die Beiden wussten ja nicht, was sie verpassten. Wir hatten geplant, dass wir uns im Wald irgendwo auf eine Bank setzen würden, sobald wir eine fanden, und der Geschichte für Zaron ein treffendes Ende schreiben würden. Jedoch wurden wir davon abgehalten. Am Waldrand liefen wir geradewegs Lucy und Olivia über den weg. „Hey, Lucy, Livi, was macht ihr denn hier?", fragte Econa unsere beiden Freundinnen überrascht. „Uns war langweilig. Sind n bisschen spazieren gegangen. Ihr auch wie ich sehe", erklärte Livi. „Die andere Liv", bemerkte Aragorn. „Das ist wirklich verwirrend". „Wartet mal, ihr habt euch mit Liv und so getroffen? Warum sagt mir das keiner!", beschwerte sich Olivia. „Lucy hat sie eingeladen, wir sind in den Zoo gegangen". „Stimmt. Und da du kein Herz für Tiere hast, hab ich dich nicht gefragt", verteidigte ich keine Cousine. „Stimmt auch wieder. Naja, mit mir erlebt ihr eh viel besseres", grinste Livi dann und boxte Econa gegen die Schulter. „Aua, hey!", kam es beleidigt von der getroffenen. „Schlagt doch mal Lia". „Nop, die schlägt zurück".

Olivia und Lucy schlossen sich uns bei unserem Gang durch den Wald an und da sie darauf bestanden, etwas zu essen, liefen wir den ganzen Weg zu der kleinen Wirtschaft mitten im Wald, die immer gut besucht war. Keuchend ließen sich Lucy, Econa und Gimli auf eine Bank fallen. Wir anderen setzten uns ihnen gegenüber. „Hat wer Geld mit?", erkundigte sich Livi. „Echo". Ich blickte meine Freundin auffordernd an. „Ist ja gut, ja. Meine Eltern ham uns ein bisschen Geld da gelassen. Aber diesmal bezahl ich nicht wieder alles". Econa nahm das Geld und schob es mir zu. Ich verdrehte die Augen. „Oh man, dann mach ich's halt. Kommt, bestellen wir was gutes zum Frühstücken, ist bestimmt noch früh genug". Begleitet von meiner Cousine und ihrer besten Freundin betrat ich das Haus und gab unsere Bestellung auf. Dann gingen wir wieder nach draußen und setzten uns zu Econa und Gimli. Legolas hatte sich entspannt zurückgelehnt und die Augen geschlossen. „Was wollen wir den restlichen Tag machen?". Fragend blickte Econa in die Runde. „Gibt's denn wieder ne Schnitzeljagd?". Ein schelmisches Grinsen breitete sich auf Olivias Gesicht aus. Sie hatte einen Heidenspaß gehabt vor zwei Jahren. „Ich glaube eher nicht. Wir haben kein Schnitzel", enttäuschte Econa sie.

„Ihr könnt doch wieder ein Foto machen", schlug Lucy unvermittelt vor, als wir alle unsere Teller leergegessen hatten. „Es muss schon was besonderes sein. Ich meine, das Foto war ja nicht absichtlich entstanden", machte ich den Vorschlag zunichte. „Was, wenn schon eins Existieren würde?", fragte Helena vorsichtig. „Wie meinst du das?", hakte ich nach. „Naja... Ich hab eins gemacht... Aus versehen", rückte meine Schwester mit der Sprache heraus. „Echt jetzt?". Econa war überrascht. Helena nickte und reichte uns ihr Handy. Tatsächlich, sie besaß ein Foto. Als Gimli auf das Display schauen wollte, schaltete ich es aus. „Nicht kucken, das ist ne Überraschung". Das brachte Econa zum lachen. Ich konnte mir denken wieso - von Gimli war nur der Kopf zu sehen und das auch nur zur hälfte. Econa selbst, Aragorn und Legolas waren verschwommen, Zaron hatte eine Grimasse gezogen und Thyron blickte ihn böse an. Meine Wenigkeit war halb von Gimlis Kopf verdeckt und man sah nur meinen Hinterkopf, da ich mich zu Econa gedreht hatte. „Dieses Bild ist genial. Danke Helena". Lachend gab ich meiner Schwester das Handy zurück, was die Blonde zum lächeln brachte.

Nach einer Weile verabschiedeten sich Lucy und Olivia. „Wir haben noch was zu tun. Ist ne Überraschung". Bei dem Grinsen, das das Gesicht meiner Cousine zierte, konnte es nichts gutes bedeuten. „Tschüss Leute, war mir eine Freude mit euch. Man sieht sich blonder". Ebenfalls grinsend winkte Livi und lief dann lachend mit Lucy davon. „Was haben die Beiden vor?", wollte Aragorn wissen. „Ich hab keine Ahnung und bei dem Grinsen will ich es garnicht wissen". Ich schüttelte den Kopf. „Ich würde es schon gerne wissen", warf Helena ein. „Lasst uns auch mal gehen, den Wald noch etwas genießen", schlug Econa vor. „Nicht das der Elb einschläft", fügte Gimli hinzu. „Gimli, du gefällst mir. Lass uns Freunde werden". „Echo, das mit dem Freunde finden geht nicht so einfach", lachte ich. Econa beteuerte jedes mal wenn möglich, dass sie sich neue Freunde sucht. Bis jetzt hatte es noch nicht geklappt. „Ich währe stolz darauf, dich einen Freund nennen zu können", sagte Gimli. „Klasse!", rief Econa fröhlich und reichte dem Zwerg die Hand. „Schlag ein, das verlangt doch regelrecht nach einem Beweisfoto". Helena zückte ihr Handy und schoss ein Foto davon, wie Gimli und Econa ihre Freundschaft mit einem Handschlag besiegelten. Dann lachten die neu gefundenen Freunde.

Nach den Gefährten (HdR ff)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt