Kapitel 34

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Am Montag war ein aufregender Tag. Heute würde Econas Bruder Thyron zurück nach Malta zu seiner Familie fliegen. Dafür hatte seine Mutter Jeanine ihm eine Abschiedsparty geplant. Sie hatte ein Festmal gekocht, Braten und Salate. Jetzt saßen wir auf der Terrasse und machten uns daran, das alles zu verspeisen. Das Essen war wirklich gut und keiner hielt sich zurück, den Bauch voll zuschlagen. Die Mittelerdler waren selbstverständlich auch eingeladen worden - Gimli war sehr erfreut darüber, sicherlich hieß er jedes gute Essen willkommen. „Esst nur, es ist genug für alle da", forderte Jeanine Legolas auf, der nur einen Teller voll gegessen hatte. Der blonde Elb schüttelte den Kopf. „Komm schon, morgen kannst du wieder auf deine Linie achten, heute musst du Thyron gebürtig verabschieden". Econa stupste ihn an der Schulter an. „Lass das". Legolas schob Econas Hand weg. „Komm schon, gönn die den Spaß". Meine braunhaarige Freundin hiefte zwei Schüsseln über den Tisch und stellte sie vor dem Elben ab. Der schob sie von sich. „Dann halt nicht". Econa zog ein Schmollgesicht. Sie stand auf und setzte sich zwischen Thyron und Minor, wo vor kurzem noch Zaron saß. „Jetzt ist sie beleidigt", bemerkte ich. Doch Legolas schien das wenig zu stören.

Nach dem großen Essen verabschiedete sich Thyron von uns alle und umarmte jeden, der sich umarmen ließ. Nathan fuhr ihn dann zum Flughafen. „Hoffentlich bringt er das nächste Mal Ilena mit". Econa sah dem Auto hinterher. „Wer ist das?", fragte Aragorn. „Seine Tochter", lächelte Econa. „Wieso hat er sie nicht mit zu euch genommen?", hakte Aragorn neugierig weiter nach. „Weil seine Frau arbeiten muss und gerne jemanden aus ihrer Familie um sich hat. Ach ja, Arianna ist ne tolle Frau". Seit diesem Augenblick ließ Zaron sich den restlichen Tag nichtmehr blicken. Er hatte sich in seinem Zimmer verbarrikadiert und ab und zu erklang hinter der verschlossenen Tür ein Rumoren. „Sag mal, Echo, was macht dein Bruder eigentlich?", fragte ich neugierig. „Ich hab keine Ahnung". „Bestimmt desinfiziert er jeden Millimeter und stellt alles an seinen Platz zurück", vermutete Minor schulterzuckend. „Dein Ernst?". Ich war kurz davor, ihm das nicht zu glauben. Doch der übriggebliebene Bruder nickte mit ernster Miene. „Du hast eine seltsame Familie", bemerkte Gimli. „Ihr Zwerge seid auch seltsam", gab Econa zu bedenken. „Nein, nur Menschen und Elben sind seltsam". „Merkst du was? Wenn alle anderen Lebewesen seltsam sind, außer den Zwergen, beweist das dann nicht, dass ihr seltsam seid und die anderen nicht?". „Hm". Gimli wirkte verwirrt und sagte nichtsmehr.

In den Letztem Tagen hatten wir die Harry Potter Filmteile fertig angeschaut und waren sogar einmal mit allen Picknicken gewesen. Das Picknick war ziemlich lustig verlaufen, da Helena, Gimli und Minor dauernd von Bienen und Wespen angefallen wurde . Gut, für die drei war es nicht so lustig, aber ich konnte mich nicht davon abhalten meine Schwester auszulachen. Außerdem hatte Legolas ein weiteres Mal seine Haare mit Honig voll geschmiert. Econa hatte geschworen, allen Honig der Welt von dem Elben fern zu halten.

Am Dienstag setzte ich mich mit Econa und Legolas in das halbe Baumhaus und wir schrieben eifrig an der Geschichte für Zaron. Bis Samstag waren wir schon weit gekommen, uns fehlte nur noch die letzte Woche. Heute würden wir sie jedenfalls nicht vollenden, den der Kinogang stand in der Tagesordnung ganz oben. „Das man euch mal sieht wenn wir nicht gerade essen", bemerkte Zaron grinsend. „Halt dich zurück, Bruderherz, sonst geht unsere Geschichte direkt an Helena", warnte Econa ihren Bruder mit einem süffisanten Grinsen. Dieser hob abwehrend die Hände. „Schon kapiert, falsche Zeit für Scherze". Minor stieß ein belustigtes Schnauben aus. „du lässt dich aber ganz schön beeinflussen von unserem Schwesterchen". Zaron zuckte mit den Schultern. „Man muss halt Opfer bringen". Langsam versammelten wir uns alle im Wohnzimmer. „Mal schauen, ob ihr alle in die zwei Autos passt", murmelte Jeanine nachdenklich, während sie aus dem Haus lief. Wir folgten der Frau wie Schäfchen ihrem Hirten. Man klingt das erbärmlich.

Wir steckten die Mittelerdler mit mir und dem Vater der Familie in ein Auto, die vier anderen belegten das Auto der Mutter. „Alles anschnallen, es geht los", rief Nathan uns vom Fahrersitz zu. Man hatte mich zwischen Aragorn und Legolas auf der Rückbank in der Mitte platziert. Ich hasste diesen Platz, da fühlt man sie wie ein Pfannkuchen im Sandwich. Gimli konnte sich glücklich schätzen, dass er vorne saß. Immerhin musste ich ihm so nicht erklären, wie die Sicherheitsgurte funktionieren und welchen Sinn sie hatten. Als Nathan schließlich losfuhr wirkte Gimli ziemlich grün im Gesicht. „Kotz ja nicht das Auto voll!", drohte ich ihm. „Du hast leicht Reden", grummelte der Zwerg. Wir drei auf der Rückbank lachten.

Nach den Gefährten (HdR ff)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt