14. Frohe?? Weihnachten

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Es war Mitte Dezember, als ein aufgeregter Gryffindor in die Bibliothek gestürmt kam und Hermine bedeutete, schnell mitzukommen. „Malfoy und Harry wollen sich duellieren!" japste der Junge zwischen zwei Atemzügen. Hermine wurde blass. Hastig raffte sie ihre Sachen zusammen und eilte ihm hinterher. Unterwegs überschlugen sich ihre Gedanken; sie fragte sich, was passiert sein mochte, schliesslich hatten sich die zwei seit Schulbeginn weitgehend in Ruhe gelassen.

Der Junge führte sie hinüber zur Eulerei, wo sich bereits eine kleine Gruppe Schaulustiger um Harry und Draco gesammelt hatte. „Lasst mich durch!" rief Hermine und schob und schubste sich durch die Menge, bis sie bei den beiden Streithähnen war. Der Anblick ließ ihr das Blut in den Adern gefrieren: wie in alten Zeiten standen sie sich gegenüber, die Zauberstäbe erhoben, und warteten darauf, dass der andere einen Fehler machte. „Was ist hier los?" fragte sie atemlos. Ron zupfte sie am Ärmel, wollte sie wegziehen.

Unwirsch schüttelte sie ihn ab und stellte sich genau zwischen die zwei.„Ich will wissen, was los ist!" sagte sie energischer. Ohne Draco aus den Augen zu lassen, mit dem Kiefer mahlend, antwortete Harry hasserfüllt: „Dein netter Partner hier hat gemeint, einigen Gryffindor's Unmengen an Punkten abziehen zu müssen." „Du scheinst vergessen zu haben, dass ich meinem Haus genauso viele abgezogen habe." knurrte Draco.

„Was du mit deinem Haus machst, ist mir herzlich egal, Frettchen. Aber" weiter kam er nicht, denn Hermine unterbrach Harry. „Und warum hast du ihnen die Strafe aufgebrummt?" wandte sie sich an den Slytherin. „Weil sie meinten, sich hier oben streiten zu müssen. Ich kam gerade dazu, als sie den Eulen ihrer Gegner die Flugfedern ausreissen wollten." gab er wütend zurück; seine Worte riefen ein empörtes Raunen unter den Umstehenden hervor. „Und das findest du okay, Harry?"

Fassungslos starrte sie ihn an. „Dafür duellierst du dich mit ihm, obwohl du an seiner Stelle genauso reagiert hättest?" Der Angesprochene schüttelte den Kopf. „Das war nicht alles." „Dann sag mir, was noch passiert ist." bohrte Hermine weiter, doch Harry schüttelte den Kopf. „Geh auf Seite, Mine." forderte er sie auf. „Nein." erwiderte sie ruhig. „Doch! Es ist noch mal an der Zeit, diesen Abschaum in die Schranken zu weisen"

Hermine schüttelte den Kopf und wich ein Stück zurück. „GEH ENDLICH WEG DA, MINE!" schrie er sie fast an. Da fasste sie einen Entschluss: sie ging einige Schritte rückwärts, bis sie Draco in ihrem Rücken spürte. Sanft, aber bestimmt fasste sie dessen Arm und drückte die Hand, in der er seinen Zauberstab hielt, herunter. Gleichzeitig fasste sie hinter sich und griff halt suchend nach seiner linken Hand. Hermine spürte, dass er vor Wut zitterte und verschränkte zur Beruhigung ihre Finger in seinen. Langsam hob er seinen Arm und legte ihn über ihren Bauch, immer noch krampfhaft ihre Hand haltend.

Fassungslos hatte Harry dies beobachtet. Eine Weile starrte er Hermine an, die Augen zu zwei Schlitzen zusammen gekniffen. Rund um sie war Totenstille eingekehrt, niemand wagte, sich zu rühren. „Verräterin!" zerriss Harrys Stimme die Ruhe, drehte sich auf dem Absatz um und stürmte die Treppe hinunter. Hermine schluckte und lehnte sich zurück, ließ sich von Draco Kraft geben und spendete ihm selber welche. Nach einem letzten vorwurfsvollen Blick wandten sich auch Ginny und Ron stumm ab und folgten ihrem Freund.

Hermine schloss die Augen, sie wollte niemanden mehr sehen. Nach und nach verließen alle die Eulerei; als Hermine sich und Draco allein vernahm, schluchzte sie auf, warf sich herum und schlang die Arme um ihn. „Es tut mir so leid:" flüsterte Draco bedrückt in ihr Haar. „Was tut dir leid? Das Harry immer noch so geblendet ist von seinem Hass auf dich?" daraufhin schwieg der Slytherin und hielt sie nur fest.

„Sie werden sich schon einkriegen!" hörte sie Luna sagen und eine weiche Hand legte sich tröstend auf ihre Schulter. Hermine schüttelte den Kopf. „Hast du Harrys Blick nicht gesehen? Er HASST mich, Luna." Mit tränenverschleiertem Blick sah sie zu ihrer Freundin auf. „Sie werden nie wieder auch nur einen Ton mit mir sprechen."
Aus dem Augenwinkel sah sie noch Snape, der sie nachdenklich ansah und dann mit wehendem Umhang die Treppe hinunter rauschte. „Gib ihnen Zeit, Hermine. Sie werden es akzeptieren."

 Love againWo Geschichten leben. Entdecke jetzt