32. Hochzeit 2.

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Lucius Malfoy war mit einem Satz auf den Beinen und wollte bereits aufgebracht auf Snape losgehen, wurde aber mit sanfter Gewalt wieder auf seinen Stuhl gedrückt. Entschuldigend sah Peter Parkinson den völlig irritierten Friedensrichter an. „Fahren Sie fort, Mr. Lector!" bat er leise.

Snape war es zufrieden; er konnte die Unsicherheit Malfoys an dessen gespannter Körperhaltung erkennen, auch ohne, dass dieser sich dauernd zu ihm umdrehte und ihm tödliche Blicke zuwarf und lautlos das Wort „Verräterbrut" formte. Snape grinste noch teuflischer, kreuzte die Arme vor der Brust und wandte seine Aufmerksamkeit wieder dem Geschehen unter der Laube zu.

Mittlerweile hatte Lector sich wieder einigermaßen gefasst. Mit hochrotem Kopf fragte er soeben Pansy, ob sie Draco zum Mann nehmen wolle.
„Bleibt mir etwas andres übrig?" antwortete diese gepresst. Rundum hörte man die Gäste nach Luft schnappen; Lectors Gesicht nahm die Farbe einer reifen Tomate an, doch noch einmal ließ er sich nicht beirren. Mit gefrorenem Lächeln richtete er nun seine Fragen an Draco, der Pansy immer noch verblüfft anstarrte. Sie hat das tatsächlich ernst gemeint mit dem, was sie mir geschrieben hat! schoss ihm durch den Kopf, als sie ihn wieder wissend angrinste.

„Mr. Malfoy? Mr. Malfoy!!" Plötzlich befand er sich wieder im hier und jetzt, den inzwischen verärgerten Friedensrichter vor sich, der ungeduldig mit der Hand vor seinem Gesicht wedelte und ihn schon ziemlich laut ansprach.
„Wie? Äh, ja. Wollen ist zwar was andres, aber ja, ich nehm sie." gab er süffisant zur Antwort, was Lector zum Anlass nahm, ungläubig zu schnaufen. „Gut, dann wird ich Sie beide wohl zu Mann und Frau erklären MÜSSEN!" knurrte er. „Küssen werden Sie sich ja scheinbar nicht wollen, also ist meine Aufgabe hiermit erledigt." Er legte noch kurz einen Finger zum Gruß an seinen Amtshut, packte eilig seine Siebensachen zusammen und hastete an dem Brautpaar vorbei, nicht, ohne dem Vater des Bräutigams einen vernichtenden Blick zuzuwerfen.

Unsicher verharrten die Gäste auf ihren Sitzen, tuschelten miteinander und warfen dem Brautpaar und Lucius verstohlene Blicke zu. Letzterer saß mit mahlendem Kiefer auf seinem Stuhl, die Stirn umwölkt, und jeder wartete eigentlich nur darauf, dass die Situation eskalierte.
Draco und Pansy drehten sich zu der Hochzeitsgesellschaft um und sahen sich in stummen Verständnis an, ehe die Braut das Wort ergriff.

„Verehrte Hochzeitsgesellschaft, wie Sie ja unschwer erraten konnten, sind Draco und ich diese Ehe nicht freiwillig eingegangen. Die näheren Umstände erfragen Sie am Besten bei unseren Vätern. Wir haben hiermit unsere Pflicht erfüllt und werden uns nun wieder unseren eigenen Leben zuwenden." Sie warf Theodore Nott einen verliebten Blick zu, ehe sie ihre Aufmerksamkeit wieder nach vorne richtete. „Ich möchte Sie dennoch herzlichst bitten, mit uns zu feiern, denn trotz aller Umstände haben Draco und ich eine für uns akzeptable Lösung gefunden, und es wäre jammerschade um all die Köstlichkeiten, wenn sie verderben würden."

Damit ergriff sie den Arm ihres frischgebackenen Ehemannes und schickte sich an, unter verhaltenem Applaus mit ihm zum Buffet zu gehen, als diese zögerliche Beifallserkundung auch bereits wieder erstarb.

Lucius hatte sich endlich aus Parkinsons Griff befreien können und kam nun auf Draco zugeschossen, ergriff wiederum dessen Arm und zerrte ihn mit sich fort. Draco riss sich los und funkelte seinen Vater an. „Ich kann alleine gehen, danke der Nachfrage!" knurrte er gefährlich, während Lucius bereits weiterhastete. Außer Hörweite der Gäste blieb er zornbebend stehen und schnellte herum. „Was habt ihr euch dabei gedacht?" zischte er mit gefletschten Zähnen. „WIR?" fauchte Draco zurück." WIR machen nur das Beste aus unserer Situation, in die DU und Peter uns gebracht habt. WIR wurden nicht gefragt, ob wir uns heiraten wollen, warum sollten wir EUCH fragen, wie wir gedenken, unser Leben nach der Trauung zu gestalten?"

 Love againWo Geschichten leben. Entdecke jetzt