5. Alles wie gehabt?

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Pünktlich um 5 Uhr in der Früh ging Dracos Wecker. Unwillig machte er ihn aus und vergrub sich noch mal in seinem Kissen. Jeden Morgen dasselbe Spiel, jeden Morgen musste er seinen inneren Schweinehund überwinden um aufstehen zu können.
Nach fünf Minuten hatte er den Kampf gewonnen, hievte sich mühsam aus dem Bett, streckte sich und gähnte herzhaft. Nachdem er sich den Schlaf aus den Augen gerieben hatte, suchte er seine Klamotten zusammen und tapste ins Bad, verschloss vorsichtshalber die Tür zu Hermines Zimmer und stellte sich unter die Dusche. Erfahrungsgemäß war das warme Wasser nicht gerade geeignet dazu, seine Lebensgeister zu wecken, also drehte er, nachdem er sich eingeseift hatte, den Hahn bis zum Anschlag auf Kalt. Das half.

Mit prickelnder Haut stieg er aus der Dusche, trocknete sich ab und zog sich an. Während er sich rasierte, wanderten seine Augen immer wieder zu Hermines Ablage. Dabei fiel ihm auf, dass bei ihr, im Gegensatz zu dem, was er erwartet hätte, der Bestand ihrer Drogerieartikel auf das Nötigste reduziert war. Das wenige, was dort stand, war aber teuer, wie er erstaunt feststellte. Wir stehen also mehr auf Qualität statt auf Quantität. Granger, du überraschst mich! Neugierig, wie er war, nahm er das kleine Parfumflakon, das am nächsten zu ihm stand, öffnete es und roch daran. Nicht schlecht. Anerkennend nickte er.

Ein Blick auf die Uhr sagte ihm, dass es Zeit war, wenn er später das Frühstück nicht runter schlingen wollte. Mit einem Schlenker seines Zauberstabs brachte er das Badezimmer soweit in Ordnung, dass der - bzw. in dem Fall DIE - Nächste keinen Grund hatte, sich zu ärgern. Das war eines der ersten Dinge, die ihn seine Mutter gelehrt hatte: Hauselfen hin oder her, man wusste nie, ob die dienbaren Geister schnell genug waren mit sauber machen, also hatte man gefälligst für eine gewisse Grundordnung zu sorgen, ehe man ein Zimmer verließ.
Er durchquerte seinen Schlafraum, öffnete die Tür zum Gemeinschaftsraum - und blieb abrupt stehen.

„Guten Morgen!" Verwundert begrüßte er seine Partnerin, die verschlafen an dem kleinen Tisch saß. Hinter ihr pfiff der Wasserkessel fröhlich vor sich hin, daneben standen zwei Teegläser, eines davon bereits mit Tee bestückt.
„Morgen." Brummelte Hermine unverständlich. „Ich wusste nicht, ob du lieber Kaffee oder Tee magst, und wenn Tee, welchen." Umständlich stand sie auf, nachdem die ihre Beine unter sich heraus sortiert hatte.
„Öhm...ja, Tee wär ok heut morgen, Pfefferminz , wenn wir haben. Lass, ich mach schon." Wehrte er ab, als sie sich daran machte, den Tee aufzugießen. „Bin ja schon dabei." Nuschelte sie.
„Wieso bist du überhaupt schon auf?"

„Konnte nicht mehr schlafen. Und du?" fragte Hermine über die Schulter hinweg. Draco zuckte mit den Schultern. „Ich stehe jeden Morgen so früh auf und gehe Laufen. Wenn das Wetter es erlaubt, drehe ich dann noch eine Runde im See." Eigentlich sollte ich jetzt schon unterwegs sein. dachte er, innerlich seufzend. Den See kann ich vergessen, mein Zeitplan ist heut morgen voll für den Arsch. Um nicht unhöflich zu sein, setzte er sich also und trank den Tee, den Hermine ihm mit einem verständnislosen „Aha.." vor die Nase setzte.
Stumm tranken die beiden aus ihren Tassen. Hermine starrte mit leerem Blick aus dem Fenster, was Draco die Gelegenheit gab, sie von der Seite zu mustern. Sie trug einen kurzen Shorty, der Jahreszeit entsprechend, und ihr Oberteil ließ mehr erahnen als Hermines normale Kleidung je erlauben würde.

Widerwillig musste er zugeben, dass ihre Vorderansicht ebenso ansehnlich war wie die Rückfront, die ihm gestern bereits im Zug aufgefallen war. Als er merkte, wie intensiv er sie betrachte, rollte Draco die Augen.
Alter, AUFWACHEN! Das hier ist Hermine Granger, Fräulein Ich-weiß-alles-und-kann-alles, Mitglied des goldenen Trios und deine absolute Erzfeindin!
Hastig trank er seinen Tee leer. „Ich mach mich dann mal..."
„Mhm.." antwortete Hermine. Als sie ihn zur Tür gehen hörte, drehte sie sich dann aber doch noch zu ihm.
Seit wann hat der so einen knackigen Hintern? fragte sie sich und schüttelte über sich selber den Kopf. Hermine, werd wach! Malfoy und knackiger Hintern. Das ist genauso wahrscheinlich wie ein Schneesturm im Sommer! Zeit für eine Dusche.
Sie räumte das Geschirr weg und stellte sich innerlich darauf ein, erstmal das Badezimmer in Ordnung bringen zu müssen, nachdem ihr Partner ja augenscheinlich bereits schon drin gewesen war.

 Love againWo Geschichten leben. Entdecke jetzt