Kapitel 20

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Genau in diesem Moment des Wahnsinns tauchte der Betrüger auf. Dieser Kerl hat sich als Bettys Bruder ausgegeben, bei ihnen gewohnt und in ihrem Haus gemordet. Ich hasste ihn, er war Abschaum für mich. Er sah uns an, als Pops und er unseren Tisch hinter sich ließen. Auf seinen blutverschmierten Lippen tauchte ein Lächeln auf und seine Augen funkelten. Vor mir schnappte die erstarrte Betty nach Luft, ihre Augen strikt auf Chic gerichtet. "Du hast ihn nicht umgebracht, doch ich wünschte du hättest es getan", knurrte ich und holte meine Verlobte so wieder in die Realität zurück. Sie fing merkwürdig an zu zittern und zu Kapseln, sodass ich es mit der Angst zu tun bekam. Sofort sprang ich auf, stützte sie hoch und begleitete sie nach draußen, wo sie zur Ruhe kam. "Er lebt", flüsterte sie und legte sich die Hand auf die Brust, als müsste sie kontrollieren, ob es noch schlug. "Ich bin keine Mörderin", seufzte sie und ließ sich auf den Boden des Parkplatzes fallen. Ich schlang meine Arme um sie und hauchte: "Nein, bist du nicht." Ihr Atem wurde wieder gleichmäßiger und ruhiger, doch sie entspannte sich nicht. "Was ist los, B?", wollte ich sorgenvoll wissen, massierte ihre Schultern, doch die waren steinhart. "Er ist aber ein Mörder", murmelte sie, "Wegen mir ist ein Mörder auf freiem Fuß." Zwar war sie wunderschön und nett und die beste Verlobte, die ich je haben könnte, doch ihr Problem war, dass sie sich immer selbst die Schuld gab. "Du kannst nichts dafür, dass du erpresst wurdest und er ein Scheißkerl ist!", redete ich ihr ein, doch ihre Anspannung blieb. Seufzend ließ ich von ihr ab. "Ich habe so schlechte Dinge getan und ich hatte jedes Mal die Wahl, Jug", klagte sie und Tränen liefen ihre Augen herunter. Vor ihr hockte ich mich hin und sah ihr in die Augen und sagte: "Keiner gibt dir die Schuld. Du hast getan, was Blackhood verlangt hat, damit die, die dir wichtig sind am Leben bleiben. Du hast mich gerettet, Betty." Doch ihr Blick huschte weg von meinem und ihr Kopf senkte sich zu Boden. Am ganzen Körper zitterte meine Freundin und ich wusste nicht, was ich dagegen tun sollte. "Blackhood", zischte sie verachtend und ich konnte mir denken, was jetzt kommen würde. "Es war mein eigener Vater. Mein Vater hat mich erpresst und Menschen getötet." Bei ihr klang es so, als könne sie diese Sache immer noch nicht glauben. Wahrscheinlich hing ihr die Geschichte wie ein unverdaulicher großer Stein im Magen. Ich konnte mir nicht ansehen, wie sie daran kaputt ging und aus mir platzte heraus: "Betty, keiner hat es gedacht, dass es so endet, aber es gehört zu unserer Vergangenheit. Wir können rein gar nichts ändern." Meine Stimme klang aufgebracht, gar wütend, aber sie sollte nur den nötigen Nachdruck enthalten. Zumindestens nickte Betty. "Aber bin ich ein grausamer Mensch, wenn ich mich über seinen Tod mehr freue, als trauere?", wollte sie noch weinerlicher Wissen, doch gerade als ich antworten wollte, würde meine Aufmerksamkeit auf den blonden Jungen am Fenster gelenkt, der mit seinem Daumen seinen Hals entlang fuhr und daraufhin kurz seinen Kopf sacken ließ. Mir gefror das Blut, ich bekam eine Gänsehaut. Und dann dröhnten die Sirenen.

Wild plätscherte das rothaarige Mädchen im Wasser, achtete wegen ihren eigenen Problemen nicht darauf was mit Toni passierte. Ihre Hände ruderten im Wasser Richtung Ufer. Aus ihrem Mund kam Keuchen, ihr raste das Herz und es war kalt in der Brühe. Sie zog sich aus dem Wasser, spürte wie ihre Haut brannte und schaute sofort auf ihre rote Haut. Sie begann zu kreischen, zog ihr T- Shirt aus, sodass man ihren rosa BH sah und rubbelte damit ihre Haut von dem restlichen grünen Tropfen ab, die ihre Haut bedeckten. Doch es brannte und brannte und sie bekam Angst. "Cheryl", schrie Toni und endlich nahm sie ihre Freundin wahr. Sie war alleine. "Wer hat mich da rein geschubst?", fauchte sie und rubbelte weiter. Ihre Freundin nahm ihr das feuchte T- Shirt aus der Hand, zog ihr Eigenes aus und zupfte damit die nasse Mädchen ab. "Es war ein Kerl mit schwarzem Kapuzenpulli und einer Socke über dem Kopf", antwortete das Serpentmädchen, "Zieh alles aus." Kurz zögernd, weil sie Angst hatte, dass der Typ noch da war, stülpte sie sich den BH über den Kopf, riss ihre Hose und ihre Unterhose rund stand splitternackt vor Toni, die sie weiter abtupfte. "Scheiße", fluchte sie und bei den Worten bekam Cheryl tierisch Angst. "Sieht aus wie Säure! Wir müssen sofort ins Krankenhaus", sagte sie panisch. "Ich bin nackt, Cha Cha, nackt", weigerte sich das ITgirl und schaute auf ihren Körper runter. Sie zitterte. Toni hob ihre Serpentjacke vom Boden und hüllte ihre Freundin damit ein. Sofort machte Cheryl die enge Jacke zu, bekam kurz darauf die Hose von Toni, die jetzt in Boxershorts da stand.

Sweet Pea und Fangs tranken Bier im White Wurm, als die Tür energisch aufsprang. Durch die Geräusche wurden ihre Blicke zum Eingang gelenkt. Hiram Logde trat herein und jeder Serpent in diesem Raum wusste, was er wollte. Sie sahen ihn alle an, Hass funkelte in ihren Augen. "Was können wir für Sie tun, Mister Logde", zischte die Barfrau verachtend und schob einem Serpent einen Tequila hin, der den sofort exte. "Raus hier!", brüllte Veronicas Vater. Keiner der Serpents tat einen Schritt, sondern durchbohrten ihn mit Blicken. Als auch er das bemerkte, nahm er etwas von seinem Rücken nach vorne, eine Maschinenpistole. "Muss ich noch deutlicher werden?", schrie er und dürchlöcherte den Serpent knapp neben Sweet Pea. Er schrie, doch schnell erlosch sein Geschrei und er kippte auf den Boden. "Was soll der Scheiß?", knurrte Sweet Pea und trat nach vorne. Jedoch richtete der Killer jetzt seine Waffe auf den großmäuligen Serpent, der unter dem Druck erschossen zu werden, anhielt. "Feigling", zischte er, "Nicht einmal die Eier haben die Sache mit Fäusten zu regeln!" Wahrscheinlich hatte Hiram sein Geknurre gehört, er war laut genug gewesen, aber er reagierte nicht darauf, sondern bestand darauf, dass sie seinen Laden verließen. Ein letztes Mal schaute Sweet Pea auf Roger, der durchlöchert am Boden lag. Sein Blut bildete eine Larche um ihn. "Fick dich!", murmelte er, als der Serpent an Mr Logde vorbei ging. Nach einander verließen die Serpents in der Schlange die Bar, schauten auf ihren toten Freund und seufzten. Aber Veronicas Vater hatte den humpelnden Gangmitglied gehört und drückte ihn mit seinem Körper zu Sweet Peas Überraschung gegen die Wand. Schmerz schoss ihm durch die frische und durch die alte Schusswunde, ließ ihn zusammenzucken und nach Luft schnappen. Mit seinen Händen hielt er sich den tobenden Hiram vom Hals und blieb in dieser Position. Inzwischen zitterte sein verwundetes Bein und drohte nach zu geben, doch Sweet Pea dachte gar nicht daran aufzugeben. Er holte Schwung und schubste den Typen, dem die Bar gehörte, von sich weg, gegen die andere Seite der Wand. Fangs kam angerannt, rief aufgeregt nach seinem Freund, den er dann bei Hiram Logde fand. "Was ist hier los?", wollte er wütend wissen und schaute den eingeklemmten Mann wütend an. Sweet Pea ließ ihn los. "Nichts, er wollte nur noch Mal verlieren", verhöhnte er ihn und wollte mit Fangs Richtung Ausgang gehen, da schoss ihm ein so starker Schmerz durch sein Bein, dass er sich stöhnend an der Wand festhielt. "Was ist los?", fragte Fangs besorgt, achtete nur auf Sweet Pea und nicht auf seine Umgebung. Mit seinen Armen stützte er seinen Freund, der versuchte zu Atem zu kommen. Die Zähne zusammenbeißen trat Sweet Pea nochmal nach vorne, wurde aber erneut vom Schmerz behindert. Hiram nutzte diese Situation aus und schlug die Beiden mit seinem Gewicht zu Boden.

Southsider VS Northside - Riverdale, die Stadt des KriegesWo Geschichten leben. Entdecke jetzt