Kapitel 36

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"Jetzt renn doch!", schrie Fangs und die Äste raschelten, als er wild zu zappeln begann. Aber Kevin blieb, wo er stand, seinen Blick auf Blackhood gerichtet. "Oh nein, ich werde nicht weglaufen. Niemals lasse ich dich im Stich."
Schmerzen durchfuhren Fangs, ganz tief in seinem Herzen. Die Erinnerungen an Sweet Peas Tod plagten ihn und fraßen ihn von innen heraus aus. "Ich habe es doch verdient", seufzter er und hielt endlich in seinem Gezappel inne. Seine Augen waren fast vollständig geschlossen, während in seinem Kopf die Szene immer und immer wieder ablief. "Sag das nicht!", fauchte Kevin und fischte aus seinen Stiefeln ein Messer, das er nun vor sich hielt.
"Doch", entgegnete der hängende Serpent, "Ich habe ihn im Stich gelassen. Ich hätte kämpfen sollen, um seinen Tod zu rächen, doch ich bin einfach abgehauen." Kevin hörte seine vor Trauer zitternde Stimme und die Nase, die kräftig hochgezogen wurde. Kurz war Kevins Konzentration nur auf seinen Freund gerichtet, doch das Knacken der Zweige richtete sie wieder auf Blackhood, der sich rasend näherte, mit der Machete vorne weg. Keuchend wich der schwule Junge dem Angriff aus, denn die Machete war wie ein Rammbock auf ihn gerichtet worden. Das hätte er unmöglich parieren können.
"Du hast ihn nicht im Stich gelassen", knurrte Kevin mit zusammengebissen Zähnen und duckte sich vor einem Schlag der Machete. "Du hast euch nur nicht beide sterben lassen haben." Langsam wurden die Ausweichmanöver enger und Kevin entkam nur noch knapp der scharfen Klinge, die um sein Leben trachtete. Bis sie in doch traf. Ein Schnitt trat auf seinem rechten Arm auf, nicht tief, aber er blutete leicht. Damit war sein Schicksal besiegelt. Er hatte keine Chance gegen seinen Gegner.
Während er immer weiter Schnittwunden kassierte, die immer tiefer in seinen Körper eindrangen, rauschte das Blut in seinen Ohren und jedes Haar auf seinem Körper stellte sich auf. Seine ganze Konzentration galt dieser einen Klinge, nicht einmal Blackhood, sondern nur seinem Schwert. Wäre er nicht so beschäftigt gewesen, würde er den Schmerz und das Brennen der Wunden fühlen, doch in diesem Moment achtete er nur darauf, nicht zerfetzt zu werden.
Sein Blick huschte kurz zu Fangs, gerade Mal eine Sekunde, denn er musste sich einfach vergewissern, dass er noch da war. Als hätte er fliehen können. Doch in dieser einen Sekunde passierte mehr, als im ganzen Kampf. Durch seine Unachtsamkeit stolperte er über eine Wurzel eines Baumes und fiel zu Boden. Er spürte wie seine Muskeln brannten, seine Lunge nach Sauerstoff lächzte und seine Wunden brannten. Dann sah er die Klinge, die auf ihn zugerast kam. So, dass sie ihn in zwei Hälften schneiden sollte.

"Nick?", wimmerte Betty und stocherte mit ihrem Zeigefinger in den kalten Körper. Sie hielt ihren Atem an und hoffte weiterhin, dass dieser böse Junge noch lebte. Archie zerrte sie liebevoll weg. "Er ist tot, Betty, er ist tot", seufzte er und sah zuerst Betty, dann Veronica an. Sie stand immer noch da und hielt das Messer vor sich, als würden weitere Gefahren lauern. Das unberechenbare Feuer in ihren Augen ist noch nicht erloschen. Unwillkürlich, aus reinem Selbsterhaltungssinn, hielten sie Abstand von ihr. Ihre Herzen klopften ihnen bis zum Hals, während sie warteten, wie Veronica reagieren wird. Schließlich musste sie irgendwann aus ihrer Wut erwachen und keiner konnte sagen, ob sie das verkraften konnte.
"Veronica, bitte komm zu dir", flehte der Rotschopf, hielt sich aber auf sicherer Distanze. Aus dem Mund der schwarzen Schönheit kam ein tiefes Knurren, das immer lauter wurde.
Dann stürzte sie sich auf die Beiden. Erschrocken wichen die beiden nach einer Seite aus und trennten sich dabei. "Was tust du denn da, Ronnie?", jaulte Archie. Der Blick seiner Freundin war voller Hass, als sie ihren Kopf langsam zu ihm drehte. Und schon hetzte sie knurrend zu ihm, das Messer in die Luft gestreckt. Mit großen Augen wich er aus, spürte den Schmerz in seiner Brust, der durch diesen Verrat entstand. "Bitte lass das", flehte er traurig und packte ihre Hand, die mit der Klinge auf ihn zu flog. Sie wehrte sich unter seinem Griff, keuchte dabei und spuckte Speichel wie ein wildes Tier, aber Archie ließ sie nicht los.
Aus ihrem Mund kamen unmenschliche Worte, ihre Augen sprühten Funken. Ihre Wut war grenzenlos, unberechenbar. Unter diesem hohen Druck begann der Rotschopf zu zittern und ängstlich zu wimmern.
"Was ist nur mit dir passiert, Veronica?", jaulte er, "Du bist doch meine Frau." Plötzlich hielt sie inne, starrte ihn leer an, aber sie hörte auf zu Sabbern und zu Knurren. Archie schien sich zu beruhigen und lockerte seinen Griff.
Veronica holte ihren Arm zurück, so dass wir uns alle angriffsbereit machten, doch sie schaute nur auf ihre zitternden Handflächen. Tränen glitten ihr aus den riesigen Augen über ihre Wange, ihr Mund stand fassungslos offen.
Dann sackte sie zusammen. "Ah", kreischte sie, ein schmerzvoller Schrei, der unsere Trommenfelle kräftig in Schwung brachte. Archie fing seine fallende Freundin auf und sah sie liebevoll an. "Alles okay?", erkundigte er mit sichtlich er Erleichterung. Doch ihr Kopf klappte zur Seite, sodass sie der Leiche genau ins Gesicht sein. Sie schloss ihre Augen und fing erneut zu schreien. "Was habe ich getan?", jaulte sie und schaute sich wirr um. Aber von uns wusste niemand, wie wir sie trösten könnten. Ihr Freund wiegte sie im Arm, versuchte sie zu beruhigen, doch aus ihr kamen nur wieder merkwürdige Laute, diesmal nur viel schmerzvoller. Jughead war vergessen.

"Scheiße!", fluchte Sheriff Keller und wendete seinen Wagen. Nach einem hastigen Knopfdrücken ertönten die lärmenden Sirenen. Er wollte sich ankündigen. Sein Sohn sollte wissen, dass sein Vater ihn immer und überall beschützt. Wütend drückte er auf das Gas. "Wie konnte ich bloß nicht erkennen, dass Kevin diesen Serpent liebt?", murmelte er und schlug gegen das Lenkrad, "Ich hätte kämpfen sollen, nicht dieser Serpent. Schließlich bin ich der Sheriff!" Mehrmals schlug er seinen Kopf gegen das Lenkrad und fragte sich, was er getan habe. Er hasste sich dafür, für alles und nachdem er diesen letzten Job erledigt hatte, würde er den Beruf als Sheriff niederlegen.
In seinen Gedanken versunken, bemerkte er gar nicht, wie ein kleiner Junge vor sein Auto rannte, erst als es vor ihm Rummste und er den Körper eines kleinen Jungens leblos vor seinem Wagen sah, wusste er, was er getan hatte. Mit klopfendem Herzen stieg er schwer aus, versuchte sich die Situation gut zu reden, was er aber gleich wieder aufgab, als er den Jungen in einer Pfütze aus Blut sah. Zitternd ließ er sich nieder und hob den Kopf des Kindes an, dessen Haar mit Blut getränkt waren. "Bitte, zu mir das nicht an", flehte er panisch, aber die Junge rührte sich nicht. Mit einem Jaulen ließ der Sheriff das Kind fallen und raufte sich mit den blutverschmierten Händen die Haare. "Tommylein", rief eine weibliche Stimme. Kevins Vater bekam Angst, so große Angst, dass er hastig in den Wagen stieg und aufs Gaspedal drückte. Durch die Sirenen hörte er den Entsetzten Schrei und brachen ihm das Herz.

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⏰ Letzte Aktualisierung: Jul 06, 2019 ⏰

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Southsider VS Northside - Riverdale, die Stadt des KriegesWo Geschichten leben. Entdecke jetzt