Kapitel 14

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Das arme rothaarige Mädchen wurde unter dem Gewicht des Mannes fast erdrückt. Keuchend lag sie auf dem Boden und schaute fassungslos zur Decke. "Geh weg von mir", fauchte sie, doch der Mann hielt sie mit eisernem Griff am Boden fest. "Du bist genauso eine Sünderin wie deine Großmutter", warf die tiefe Stimme des Mannes ihr vor. Während sie sich versuchte aus dem Griff zu winden, fragte sie knurrend: "Wobei habe ich denn gesündigt?" Die Kapuze fiel immer noch über das Gesicht des Mannes, doch die Stimme kam ihr bekannt vor, auch wenn sie vom Stoff des Mantels gedämpft erklang. "Du bist unnatürlich!", platzte es aus dem Kerl heraus, "Du Lesbe!" Die Augen des Mädchen weiteten sich bei den Worten, die sie nicht fassen konnte. "Was sagst du da?", rief sie wütend und schlug so stark mit beiden Händen gegen die Schultern des Mannes, dass er nach hinten taumelte. In diesem Moment befreite sie sich aus dessen Klauen und flutschte weg von ihm, sodass sie aufstehen konnte. "Du bist abartig", fauchte sie ihn an, "Ich kann lieben wen ich will!" Der Mann stand auf und war nur wenige Meter von ihr entfernt. "Toni ist viel besser als ein Abschaum wie du", knurrte sie und trat ihm kräftig in die Knie. Er stöhnte und hüpfte auf seinem anderen Bein, während er das verletzte Knie hielt. Dann setzte er es wieder auf. "Du miese Ratte!", schrie er und wollte auf sie springen, doch sie rannte aus dem Zimmer und die Treppe runter zur Haustür. Schnelle schwere Schritte folgten ihr, das konnte sie hören, doch sie stürmte aus dem Haus heraus und fiel beinahe über die Leiche ihrer Granny. Gerade noch blieb sie vor ihr stehen, bevor sie einen Bogen um sie machte und weiter weglief.

"Wie geht's dir, Sweet Pea?", fragte Fangs besorgt seinen besten Freund, wobei Toni und ich neben ihm standen. Vor uns lag Sweet Pea mit Patientenkittel und verstrubbelten Haaren. Er sah gar nicht gut aus, trotzdem lachte er, wahrscheinlich um uns zu zeigen, dass es ihm gut geht. "Mir geht's prima", sagte er. Nun stand Toni auf und durchfuhr mit ihren Händen seine Haare. "Was wird das?", fragte er verwirrt und unsicher, doch Toni machte weiter. "Du siehst furchtbar aus", murmelte sie und hörte endlich auf, aber sie war immer noch zu Sweet Pea gebeugt, als würde sie auf etwas warten. Unter diesem Druck rutschte der verletzte Serpent etwas weiter nach rechts, weg von Toni, die sich immer noch nicht rührte. Mit dem Fuß stupste ich sie leicht an und sie erwachte endlich aus ihrer Starre. Verlegen stellte sie sich wieder zu mir und würdigte Sweet Pea keines Blickes mehr. Dagegen übernahm Fangs das Gerede. Unseren ganzen Besuch über versuchte er seinen besten Freund aufzumuntern, jedoch weniger mit Erfolg, auch wenn sein Freund so tat, als würde es ihm besser gehen. Mit jeder Minute, die er Sweet Pea leiden sah, verging ihm die Laune und ihm ging es schlechter. Irgendwann hielt ich es nicht mehr aus und schleifte Fangs und Toni aus dem Zimmer mit der Ausrede, dass wir noch eine Serpenttreffen hatten. Beide schienen verwirrt, folgten mir aber. "Welches Treffen?", packte Fangs als erster aus. Ich hielt mir die Stirn. "Es gibt kein Treffen, aber ich musste dich da raus bringen, Fangs", erklärte ich genervt. Er sah mich wütend an. "Warum?", knurrte er mit zusammengezogenen Augenbrauen. "Weil du dich da zu sehr hineinsteigerst", warf ich ihm vor. Jetzt sah auch Toni mich genervt an. "Jug, das ist normal unter Freunden", stellte sie klar. Aber ich schüttelte den Kopf. "Er ist da praktisch eingegangen wie eine vertrocknete Blume", entgegnete ich, "vielleicht ist Sweet Pea ja mehr als nur ein Freund für ihn!" Entsetzt starrte Fangs mich an und Toni sah Fangs entsetzt an und ich starrte entsetzt zum Boden, da ich den Blick von Fangs nicht aushalten konnte. "Was meint er damit, Fangs?", schnaubte das Mädchen, während Fangs traurig zum Boden sah. Ich sagte nichts, sondern ging einfach. Für heute hatte ich genug Schaden angerichtet.

"Es tut mir so leid, V", schluchzte Betty und kam näher zum Krankenbett des schönen Mädchens, dass sich vor wenigen Stunden noch versucht hat, selbst umzubringen. Auch Archie stand da und streichelte fürsorglich ihre Hand. "Brauchst du etwas, mein Schatz?", fragte er alle 10 Minuten aufs Neue und immer wieder schüttelte Veronica traurig den Kopf. Betty wusste, was sie brauchte und sie wusste, dass sie ihrer besten Freundin nie das geben könnte, was sie sich über alles wünschte. Als ihre Freundin eingeschlafen war, zog sie Archie etwas weiter vom Bett weg, damit sie sie ja nicht hören konnte. "Wir können ihre Mutter nicht zurückholen", begann Betty, "Aber wir sollten versuchen ihr die Liebe zu geben, die ihre Mutter ihr immer gab." Archie starrte permanent auf das schlafende Mädchen. "Und wie sollen wir das anstellen?", fragte er gedankenversunken. Betty knuffte ihn in die Seite. "Archie, du liebst sie! Du musst es ihr nur deutlich sagen!", schlug seine blonde Freundin vor. Er runzelte die Stirn. "Mir fallen tausende Ideen ein, doch keine einzige ist gut genug für dieses Mädchen", seufzte er. Betty ging näher an sein Ohr und flüsterte ihm ihre Idee.

"Dieser Feigling hat sich aus dem Staub gemacht", knurrte Keller, als er mit der Anwältin MacCoy das Sheriff Department betrat. Bei den Zellen lag eine Blutlache und auf dem Schreibtisch waren die Ordner verstreut. "Ich wusste von Anfang an, dass dieser Typ keinen guten Sheriff abgeben wird", murmelte er weiter, während MacCoy die Papiere in die Ordner sortierte. "Von wem wurde dieser Sheriff gleich nochmal vorgeschlagen", wollte die ehemalige Bürgermeisterin wissen. "Den Logde's", sagte Keller wie aus der Pistole geschossen. Sie hörte auf die Papiere zu ordnen. "Was wenn die Logde's dahinter stecken?", fragte Sierra.

Southsider VS Northside - Riverdale, die Stadt des KriegesWo Geschichten leben. Entdecke jetzt