Kapitel 3

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Riverdale ist eine düstere Stadt, die von Tag zu Tag leerer wurde. Kennt ihr das, wenn ihr im Unterricht sitzt und dauernd auf die Uhr starrt? Du willst, dass der Unterricht endet, doch die Zeit vergeht unglaublich langsam. So war es in Riverdale. Jeder wollte, dass die Morde enden, doch die Mordserie dauert noch an. Man erledigt Aufgabe um Aufgabe oder entlarvt Mörder um Mörder und trotzdem ist man dem Ende trotzdem noch so fern.

"Oh Jug! Es ist so etwas furchtbares passiert!", jaulte Betty und leider wusste ich genau wovon sie sprach. Die restlichen Mitschüler versammelten sich alle an einem Ort. Natürlich gingen auch Betty und ich dahin und senkten unsere Köpfe. Betty hatte Recht. Es war furchtbar.

"Archie gegen dich liegt eine Anklage wegen Mordes vor", informierte der Sheriff den rothaarigen Jungen. Er fuhr sich durch die Haare und blickte verstört zum Sheriff. "Warum hast du das getan?", fragte sein Vater, Fred Andrews, enttäuscht. Sein eigener Vater nahm Abstand von ihm, als könnte er ihn aus der Zelle heraus ermorden. "Dad, ich habe das nicht getan!", versuchte Archie ihn zu überzeugen. "Es gibt eindeutige Beweise dafür", mischte sich der Sheriff ein. Fred nickte dem Gesetzeshüter zustimmend zu. Wut bäumte sich im Rotschopf auf, Wut gegen Hiram, gegen Veronika, gegen den Sheriff und gegen seinen Vater. "Hirams Bediensteter hat gesehen, wie du die Waffe auf den Jungen gerichtet und abgedrückt hast", stellte der Cop fest. "Die Waffe, worauf deine Fingerabdrücke sind, Archie." Dann wedelte er mit der Waffe in seiner Hand vor seiner Nase herum. "Da kannst du dich nicht rausreden", fauchte er den Jungen an, der ängstlich vor ihm stand. "Sie sind ein grauenvoller Sheriff, sonst würden sie wissen, dass Hiram gelogen hat und er seinem Diener befohlen hat, den Kerl zu ermorden!", knurrte er.

"Bitte ruf mich an", bettelte Fangs und holte das Handy von seinem Ohr. "Sweet Pea?", erkundigte sich Toni und er nickte. Sie biss sich auf die Lippen. "Wo ist er nur?", murmelte sie. "Das ist doch deine Schuld!", fuhr er sie an und schubste sie weg, als er an ihr im Schulflur vorbei ging.

"Hey Leute", begrüßte die Riverdalehighqueen uns, Betty, Veronica, Kevin und mich. Wir starrten nur völlig verstört auf das, was vor uns lag. Anscheinend wusste sie nicht, was da lag, denn sie drängelte sich an uns vorbei. Dann erfüllte ihr Schrei unsere Schule. In ihren Augen lag Entsetzen und Angst. Vor uns lagen Blumen und Briefe und in der Mitte ein Bild von Josie. "Sie ist tot?", kreischte sie mit hoher Stimme und Tränen flossen ihr über die Wangen. "Was ist los? Ich habe Cheryl schreien hören", mischte sich Toni ein, die sich zwischen uns durchschlängelte und nach einem Blick auf den Traueraltar, ihre Freundin umarmte. "Wer hat ihr das angetan?", fauchte Cheryl, doch keiner von uns konnte ihr das beantworten. Toni schubste Cheryl sanft weg von uns und dem Altar und versuchte sie mit zarten Worten zu beruhigen. Wir anderen standen immer noch geschockt da.

"Ich weiß nicht, Jug", zierte sich Betty. Sie konnte keine Minute still stehen bleiben. "Das ist zu schrecklich, als dass man darüber eine Story rausbringen könnte", überlegte sie. "Über Jason Blossom und die anderen haben wir doch auch geschrieben", widersprach ich, während sie an ihren Lippen kaute. "Aber sie ist die Tochter der ehemaligen Bürgermeisterin und eine kleine Berühmtheit als Pussycat! Sie ist kein Tag tot, da wird jeder nochmal an unseren Verlust erinnert", gab sie zurück. Ich kam näher zu ihr und sog ihren wunderbar riechenden Duft ein. "Sie ist ein Opfer, mehr nicht. Sie kann nicht anders behandelt werden, nur weil ihre Mutter Mal Riverdale geleitet hat", erinnerte ich sie und sie seufzte. "Ich will nicht, dass wir darüber schreiben", murmelte sie. "Warum nicht, B?", hackte ich nach. Ich verstand nicht, was mit ihr los war. Aber nach einem langen Seufzer, erklärte sie sich: "Blackhood hat angerufen. Er will nicht, dass dieser Artikel veröffentlicht wird." "Sonst was?", zischte ich und spannte mich an. "Sonst wird er ein Geheimnis von ihr lüften, dass sie im schlechten Licht darstellen wird", rückte sie raus. Wütend trat ich gegen die Wand. "Was für ein Geheimnis verdammt?", fuhr ich sie an, auch wenn die Wut weniger ihr, sondern mehr Blackhood galt. Kurz zögerte sie.

Es klopfte an Veronicas Zimmertür und sie stand von ihrem Bett auf, um sie aufzumachen. "Na, komm rein", sagte sie freundlich, als sie die Tür öffnete, da sie Archie erwartet hatte. Doch als sie erkannte, wer da wirklich vor ihrem Zimmer stand, schrie sie: "Du? Was machst du denn hier?"

"Bitte ruf mich an", ertönte es aus dem Handy, dass Sweet Pea in seiner Hand hielt. "Pah!", verhöhnte er seinen Freund und stellte sein Handy aus. Er stand am Sweetwaterriver und wartete. Der Abend war bereits eingebrochen und Schatten ließen ihn in der Dunkelheit. Hinter ihm hörte er Schritte. Zufrieden grinste er. Die dunkle Gestalt kam auf ihn zu. Grinsend lief der Serpent auf die Person zu. "Jetzt geht's um alles", meinte er und die Person nickte. Dann schlug er auch schon mit seiner Faust ins Gesicht des Unbekannten.

Southsider VS Northside - Riverdale, die Stadt des KriegesWo Geschichten leben. Entdecke jetzt