Kapitel 17

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Hallo?", fragte sie mit zierlicher Stimme. "Ach sie sind doch der Neue im Dorf? Ähm... Wie war ihr Name gleich nochmal? Herr- Herr Gegend?" "Herr Zone", verbesserte ich sie kurz angebunden. "Was wollen sie denn? So früh?", fragte sie mich großen Augen. Bevor ich realisierte, was ich sagen wollte, waren mir die Wörter auch schon über die Lippen gekommen. "Kann ich reinkommen?", fragte ich. "Natürlich", sagte sie freundlich und mit einem strahlendem Lächeln. Wollte ich das wirklich tun? Wollte ich noch ein Menschenleben auf dem Gewissen haben? War es das wert? Natürlich! Ich würde meinem besten -und einzigen- Freund zurückbekommen.

Mein Kopf schien zu explodieren und es fühlte sich an, als wären zwei verschiedene Personen in meinem Kopf. Eine, die Bergi um jeden Preis zurückbekommen will und die andere Seite war mein Gewissen. Doch wer würde siegen?

"Wollen sie etwas zu trinken?", riss mich Zimbelfrau aus meinen Gedanken. "Ähm ja, sehr gerne", entgegnete ich zögernd und drehte den Griff meines Messers, versteckt in meinem Ärmel. Mein Blick glitt zu der kleinen Frau, die mir gerade ein Glas Wasser hinstellte. "Also, was gibt's?", fragte sie. Ohne ein weiteres Wort stand ich auf und ging zur Tür. Das ist Wahnsinn. Und nichts anderes. Ich muss hier raus. Dieser Teufelskreis wird sonst nie enden. Ich hielt schon die Türklinke in der Hand und wollte sie herunterdrücken, da spürte ich eine Hand, die sich um mein Handgelenk schloss. Zimbelfrau. Verdammt, lass mich los! Ich versuche, dich zu retten, schoss es mir durch den Kopf. Zimbelfrau hatte ihre Stirn gerunzelt und ich versuchte, mich loszureißen, doch ich musste vorsichtig sein. Ich hielt das Messer in dieser Hand und ich wollte mir nicht den Arm blutig schneiden. "Lass mich los", presste ich durch zusammengebissenen Zähnen hervor. "Bitte", flüsterte ich verzweifelt. Gott ich wollte keinen Menschen mehr Schmerzen zufügen! Ich will das alles nicht mehr! Getrieben von Blutdurst, mit nur einem Ziel vor Augen. Aber Bergi? Verdammt, ich wusste einfach nicht was ich tun sollten! Tausende Gedanken schienen in meinem Kopf zu schwirren und es fühlte sich an, als würde er explodieren.

Plötzlich spürte ich ein Ziehen in meinem Nacken. Wie ein kleiner Nadelstich. Doch auf einmal spürte ich eine eiskalte Flüssigkeit, die durch meine Adern floss. Wie Fäden zog sich die Flüssigkeit durch meinen Körper. Hoch zur Schulter, rüber in den Arm mit dem Messer. Eigentlich konnte ich nicht sagen ob es sich wie Feuer oder Eis anfühlte. Es brannte einfach nur. Ich wusste nicht, was ich tun sollte und biss mir auf die Unterlippe, bis ich den metallischen Geschmack von Blut schmeckte. Ich konnte Zimbelfraus fragenden Blick auf mir spüren. Die Flüssigkeit drang bis in meine Fingerspitzen. Es fühlte sich an, als hätte ich einen Arm aus Metall. Etwas, das nicht zu meinem Körper gehörte. Etwas, was ich nicht kontrollieren konnte. Es schien als würde der Arm mir nicht mehr gehorchen und bevor ich wusste, was ich tat, hatte ich mich mit einem Mal aus dem Griff befreit, das Messer herumgedreht und in der Brust der kleinen Frau versenkt.

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Meh, irgendwie mag ich das Kapitel nicht. Hoffe es gefällt euch trotzdem.💕

Visionen - Ewiger Fluch [FreedomFF]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt