Visionen - Ewiger Fluch [FreedomFF]

Kapitel 25

Sicht Candy

"maudado, was sollen wir jetzt machen?", flüsterte ich ihm zu, doch er gab mir keine Antwort. Plötzlich spürte ich einen solchen Hass in mir. Dieser Mensch hat Markus umgebracht, bald werde ich ihn rächen können. Ich biss die Zähne zusammen, schloss meine Finger fester um den Griff des Schwertes und hob es. In mir kochte die Wut und mir wurde trotz der klirrenden Kälte um mich herum heiß. Ich wollte vorstürmen und ihn in meinem blindem Hass niederstrecken, doch maudado hielt mich in der letzten Sekunde an der Schulter fest. "Erstens, du kannst nicht einfach einen Menschen in deinem Hass niedermetzeln und zweitens, Kedos war ein guter Mann. Ich möchte erst wissen, was ihn zu diesen Taten getrieben hat", raunte maudado mir zu. Ich entspannte mich etwas und ließ das Schwert sinken. Er hatte Recht. Nur durch meine Rachsucht hätte ich gerade jemanden umgebracht. Was ist nur aus mir geworden? Beschämt ließ ich den Blick sinken und ich realisierte, wie kindisch mein gesamter Plan war. Ich war nur zum Freedom-Dorf gegangen, weil ich Rache wollte. Markus hätte niemals gewollt, dass ich jemanden für ihn umbringe. Ich habe sein Andenken beschmutzt und ich hasste mich selbst gerade abgrundtief dafür.

"Herr...Herr Zone?", fragte maudado und riss mich aus meinen Gedanken. Ich hörte, wie er langsam auf die Ecke der Höhle ging, woher auch die Stimme kam. Das Gemurmel von Kedos verstummte kurz, als wäre er überrascht. "Es tut mir leid, es tut mir so leid... Er- er wollte das, ich konnte mich nicht wehren. Kälte nur Kälte." Es schien, als könnte er keinen vollständigen Satz bilden. Seine Gedanken waren total verworren und zwischen den Wörtern machte er seltsame Pausen. Dieser Mann war vollkommen verrückt. "Wer ist 'er'?", fragte maudado ruhig, wie als würde er mit einem verängstigten Tier sprechen. Wieder herrschte kurze Zeit Schweigen. "...Herr Bergmann", flüsterte Kedos und ich schlug mir die Hand vor den Mund, um nicht aufzuschreien.

In meinem Geist tauchten Bilder auf. Die Zeit als Herr Bergmann mich als Geisel gefangen gehalten hatte. Das Zaptos Gefängnis. Die Folter. Ich kniff die Augen zusammen und versuchte, die Bilder und Gedanken zu vertreiben. Auch maudado schien geschockt, denn als er sprach, zitterte seine Stimme: "H-Herr Bergmann...lebt?" "Ja, nein...ich weiß es nicht. Sein Körper ist zwar tot...aber sein in Geist funktioniert noch. Er lässt einen neuen Körper herstellen und wollte mich dazu benutzen, sein Ziel zu erreichen", erzählte Kedos und ich hörte mit weit aufgerissenen Augen zu. "Aber ich...ich", seine Stimme brach ab. "Es tut mir so leid!" Man hörte kurz darauf Schluchzen. Ich stand wie angewurzelt da und wusste nicht, wie ich diese Informationen verarbeiten sollte. "Das alles wird erst enden, wenn du uns sagst, wo dieser neue Körper ist, denn wenn Herr Bergmann seinen Geist in seinen neuen Körper transferiert... wird er unaufhaltsam sein. Und du-du solltest dich dem Freedom Tribunal stellen."

Kedos erklärte danach, wenn auch nur zögerlich, wo sich das Labor, das einem gewissen Saphirian gehört, befindet. "Wenn du dich stellen willst, du weißt ja, wo du uns findest", sagte maudado und danach hörte ich, wie er auf mich zukam. Überraschend packte er mich an der Hand und zog mich hinter ihm her. Ich war viel zu verwirrt, als dass ich mich hätte wehren können. Zielstrebig ging er durch die Gänge und schaltete seine Taschenlampe wieder an. "Du lässt hin laufen?", fragte ich, als ich wieder sprechen konnte. "Du weiß du nicht mal, ob er überhaupt kommen wird!" "Doch, er wird kommen. Da bin ich mir ganz sicher", entgegnete maudado.