Kapitel 30

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Sicht Candy

"Was?", rief ich, unschlüssig, was ich jetzt tun sollte. Hinter mir hörte ich einen Schrei von Herr Bergmann. "P-p-professor Ente kriegt das wieder hin. Wir müssen hier nur raus." War maudado gelähmt? Wird er je wieder laufen können? Ich verdrängte die Fragen. Ich musste ihn und mich erst hier rausbringen. Mein Blick huschte von einer Seite zur anderen. Während wir gekämpft haben, hatte ich gar nicht darauf geachtet, wohin wir gegangen waren. Ich hatte keine Anhaltspunkte wo wir waren, geschweige denn, wie wir hier wieder rauskommen sollten.

"Da vorne", presste maudado heraus und deutete mit zitternder Hand auf eine Glasscheibe. "Diese Scheibe hat einen Riss. Wir sind an ihr vorbei gekommen, als wir ihn verfolgt haben." Ja, ich erinnere mich daran. "Aber was ist mit Bergmann?", fragte ich. "Wir können ihn nicht einfach so laufen lassen." "Hör zu, ich hab vorhin einen Aufzug gesehen. Mit Glück fährt er nach oben. Ich werde dort auf dich warten, bis du zum Kontrollraum gekommen bist diesen ganzen Laden in die Luft sprengst. Ich weiß ich verlange viel aber-" Ohne auch nur zu überlegen legte ich meine Lippen auf seine. Für einen Moment vergaß ich alles. Dass ich zig Meter unter der Erde war, überall Mutanten in einem Käfig, die nur durch eine Glasscheibe davor abhielt uns zu zerfleischen, ja ich vergaß sogar Herr Bergmann.

Viel zu schnell lösten wir uns von einander. "Du redest zu viel", sagte ich mit einem sanften Lächeln. "Ich mach es, aber wir müssen hier raus." maudado schien ziemlich perplex, weshalb er nur nickte. Mein Blick schweifte kurz zu Herr Bergmann. Das Skorpion-Monster hatte er -wie auch immer er das geschafft hat- getötet. Doch während dem Kampf hatte er ein weiteres Monster befreit, dessen Gestalt beinahe kaum zu erkennen war. Ich fasste maudado vorsichtig unter die Schultern und zog ihn in Richtung Aufzug. Es schien als hätte der Kuss mir Kraft gegeben, denn in mir brennte ein Feuer und wie noch nie zuvor schoss das Adrenalin durch meine Adern. Energisch biss ich die Zähne zusammen und zerrte maudado bis zum Aufzug. Dort angekommen schleifte ich ihn hinein, lehnte ihn an die Wand, küsste ihn ein letztes Mal auf die Wange und sagte: "Hau nicht ohne mich ab." "Niemals", erwiderte er mit einem schwachen Lächeln. Mit diesen Worten drehte ich mich um und lief Richtung Kontrollzentrum, welches direkt neben dem Eingang lag. Ich nahm noch einmal ein letztes Mal meine gesamte übriggebliebene Kraft zusammen und sprintete los. Denn wenn ich mich nicht beeilte, wird Freedom untergehen, da war ich mir leider sicher.

Visionen - Ewiger Fluch [FreedomFF]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt