Als ich etwas durcheinander und hastig in das FBI Gebäude stürmte bekam ich einige komische Blicke zugeworfen.
Sowas wie 'Was geht denn mit der?' 'Kann die nicht leiser sein?' und 'Ach die schon wieder' waren bei meinem Anblick das, was sich die meisten wohl denken würden.
Meine Haare waren nur schnell zusammen gebunden, meine Bluse falsch geknöpft und meine Schnürsenkel schlugen bei meinem Gang wild um sich. Ich lief schneller um den Aufzug noch zu erwischen jedoch schloss er sich direkt vor meiner Nase. Wow wie nett waren denn meine Kollegen? Konnte keiner schnell seine Hand zwischen die Türen tun damit sie sich nicht schlossen? Also wartete ich. Ich wartete fünf Minuten bis der Aufzug wieder da war und das 'Ding' ertönte. Schnell quetschte ich mich mit den anderen Agents in den Fahrstuhl und drückte auf die vier. Seufzend lehnte ich mich an die Wand und schloss für einen kurzen Moment die Augen.
Parker, mein Sohn, hatte heute einen seiner schlechten Tage und somit wirkte sich das auch auf meine Laune aus. Er war erst sieben Jahre alt und hatte jetzt schon keine Lust mehr in die Schule zu gehen. Außerdem wurde ich auf dem Weg zur Haustür des Mehrfamilienhauses auch noch von Miss Eastwood aus dem zweiten Stock aufgehalten. Diese alte Frau raubte mir täglich immer mehr Nerven. Sie konnte zwar auch nett sein aber jeden Tag hielt sie mir einen Vortrag über Erziehung und beschwerte sich, dass Parker angeblich zu laut sei. Hatte sie noch nie mit Kindern zu tun gehabt? Kinder sind eben manchmal etwas lauter beim spielen. Als ich dann von ihr los kam hatte ich nur noch zehn Minuten um Parker in die Schule zu bringen. Da mir nichts anderes übrig blieb fuhren wir mit meinem Dienstwagen, ein schwarzer Range Rover, und ich machte das Blaulicht an. Kurz vor acht kam Parker dann noch gerade so rechtzeitig in die Schule und ich konnte wieder aufatmen. Früher fand er es immer total cool wenn ich das Blaulicht anmachte jedoch fand er daran irgendwie kein gefallen mehr.
Als sich die Fahrstuhltüren öffneten quetschte ich mich hinaus und stolperte wortwörtlich ins Büro. Zum Glück fiel ich nicht auf den Boden sondern direkt in Dereks Arme. Derek war mein Partner und gleichzeitig auch einer meiner besten Freunde. Ich mochte ihn aber auch in einer anderen Weise, auf romantische Weise. Jedoch befürchtete ich dass er diese Gefühle nicht erwiderte. Er hatte mit mir zusammen beim FBI angefangen und wir schlugen uns als Team ziemlich gut.
"Dir auch einen guten Morgen aber du musst mich nicht gleich anspringen Liv" witzelte er mit seinem typischen Grinsen und zwinkerte mir zu. Bei diesem Anblick konnte man nur kichern. Ich musste zugeben, dass Derek schon ziemlich attraktiv war. Fast jede Kollegin in unserer Abteilung himmelte ihn an, egal ob Single oder vergeben. Er sah einfach nur göttlich aus.
"Ist heute nicht dein Tag was?" Fragte er mich und stellte mich wieder auf die Beine. Dabei musterte er mich mit zusammengezogenen Augenbrauen und kratzte sich am Kinn.
"Seh ich echt so schlimm aus?" Seufzend ließ ich die Schultern hängen und sah an mir hinab. Ich sah so aus als wäre ich gerade zehn Mal hintereinander die wildeste Achterbahn der Welt gefahren. Vielleicht übertrieb ich auch aber ich war eine Frau die gerne dramatisierte.
"Ach Quatsch...es war schon mal schlimmer" Derek musste schmunzeln und zog mich am Arm zu den Toiletten. Dort schubste er mich in die Frauentoiletten und befahl mir mich etwas frisch zu machen. Er würde mich schon decken, sollte jemand fragen wo ich sei. Ich dankte ihm indem ich ihm einen Kuss auf die Wange drückte und dann vor den Spiegel trat.
Oh man, ich sah furchtbar aus! Seufzend richtete ich meine Klamotten und band meine Schuhe zu. Dann band ich meine Haare zusammen, währenddessen betrachtete ich mein Gesicht im Spiegel. Meine Mascara war etwas verwischt aber sonst war alles einigermaßen akzeptabel. Mit ein paar feuchten Tüchern richtete ich alles wieder und verschwand dann aus der Frauentoilette. Schnell hastete ich zu meinem Arbeitsplatz und ließ mich auf den Bürostuhl fallen.
Derek, welcher mir direkt gegenüber saß, sah auf und seine dunklen Augen fuhren meinen Körper auf und ab ehe er mich dann direkt ansah. Während er mich musterte schlug mein Herz etwas schneller. Ich mochte Derek sehr, vielleicht zu sehr. Und das nicht nur weil er sich so gut mit Parker verstand, sondern auch, weil Derek der einzige Mann in meinem Leben war vor dem ich mich nicht schämte. Klar, ich hatte auch andere männliche Freunde jedoch war Derek eben einzigartig.
Ich erwachte erst aus meinem Tagtraum als ein zusammengeknülltes Papier auf mich geworfen wurde und ich zusammen zuckte. Derek fing an herzlichst zu lachen während ich nur schmollte und das Papier vom Boden aufhob.
"Ach Baby deine Blicke beim Tagträumen sind schon sehr amüsant" meinte er und zwinkerte mir zu, dabei errötete ich und sah schnell auf das Papier in meinen Händen. Ich faltete es auseinander und betrachtete es nur um Derek nicht ansehen zu müssen.
Es war ein Fahndungsflyer.
Stirnrunzelnd betrachtete ich es und biss mir nachdenklich auf die Unterlippe. Dieser Mann auf dem Bild kam mir bekannt vor aber woher?
Auch Derek bemerkte meinen Blick und fragte was los war. "Wie heißt der Typ?" Fragte ich ihn und hielt ihm das Bild vor die Nase.
Derek rollte mit den Augen "Jake Reynolds. Agent Joseph hat die Blätter verteilt. Angeblich wird dieser Reynolds wegen mehrfachen Mordes gesucht"
Ich erstarrte. Jake Reynolds? Doch nicht DER Jake Reynolds? Wie in Trance warf ich einen erneuten Blick auf das Fahndungsbild und schluckte schwer. Tatsächlich...es war Jake. Würde man die Haare wieder braun färben und den Bart abrasieren würde er aussehen wie damals.
"Alles gut Süße? Was ist?" Derek sah mich besorgt an und ich sah auf. "D-Das ist Jake...er...er ist Parkers Vater..."
Dieses Kapitel dient jetzt einfach mal als Einführung in die Geschichte.
Feedback und Kritik ist erwünscht ^^
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Agents | Dangerous Love
Dla nastolatków"Versuchen jemanden zu vergessen den du liebst, ist wie versuchen sich an jemanden zu erinnern den du nie getroffen hast..." ××××× Ich rannte. Immer schneller und schwer atmender mit meiner Dienstwaffe in der Hand. Gleich hab ich ihn! Mit meiner let...