Wir nehmen erst einmal die Kinder gefangen

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Kaum hat sich die Finsternis von Duskmon gelegt, erkenne ich, dass sich die Digiritter zurück digitiert haben und bewusstlos sind. Komischerweise fehlen nur Takuya und Koji. Kurz sehe ich mich in der Umgebung um, doch kann ich sie auf die Schnelle nicht entdecken. Sie sind geflüchtet und haben ihre Freunde zurückgelassen. Wie nett. Allerdings würde es mich trotzdem interessieren, wo sich die beiden befinden.

Duskmon ist auf die Knie gesunken. Er hat wohl viel Energie verbraucht. „Geh vorerst zurück ins Versteck. Den Rest übernehme ich", richte ich mich an Duskmon. „Beeil dich." Kurz darauf ist Duskmon auch schon verschwunden. Was ist vorhin nur passiert? Ich dachte nicht, dass Koichi gleich so ausrastet. Immerhin wollte er doch selbst die Digiritter vernichten.

In diesem Moment tauchen Lanamon und Mercurymon auf. Die beiden haben mir gerade noch gefehlt. „Was wollt ihr?", frage ich die beiden. „Wir nehmen erst einmal die Kinder gefangen. Dann warten wir auf die beiden Abgängigen." „Ja, dann mal los." „Du wirst uns unterstützen", redet Mercurymon weiter. Leicht genervt verdrehe ich die Augen. „Wenn ihr es alleine nicht mal mit bewusstlosen Digiritter aufnehmen könnt, dann frage ich mich doch, was Cherubimon noch von euch will." „Halt deinen Mund, du Schnepfe", kommt es sauer von Lanamon. „Wer wird denn gleich so aggressiv?", ein Grinsen breitet sich auf meinem Gesicht aus, „Dann bringt die Digiritter mal weg. Das werdet ihr doch ohne mich schaffen. Ich gehe schon mal vor. Zuvor nehme ich allerdings noch ihre D-Tectoren an mich." Mit diesen Worten sammle ich die D-Tectoren von Zoe, Tommy und J.P. ein. Anschließend mache ich mich auf den Weg.

Mein Ziel ist das Versteck von Mercurymon. Es ist ein großes Schloss. Vor dem Schloss befindet sich eine Steinwand. Mercurymon und Lanamon ketten die Digiritter daran fest, als sie ankommen. Nicht weit entfernt von der Steinwand ist eine Plattform, auf der bereits drei Datamon warten. Ich übergebe den Datamon die D-Tectoren der Kinder. Mal schauen, ob sie die Spirits rausbekommen. Was ich allerdings nicht glaube. Die Plattform wird von einer unsichtbaren Barriere geschützt. Aus einem mir unbekannten Grund verschwinden Mercurymon und Lanamon im Schloss. Ich bleibe draußen und setze mich auf einen Stein, um von dort alles im Auge zu behalten. Irgendjemand muss es doch tun. Vielleicht habe ich ja Glück und die beiden abgängigen Digiritter tauchen auf.

Langsam kommen die gefesselten Digiritter zu sich. Schnell begreifen sie, was hier los ist. „Hört auf! Fasst unsere D-Tectoren nicht an!", ruft Zoe, als sie sieht, was die Datamon machen. „Was macht ihr mit unseren D-Tectoren?", will J.P. wissen. „Bitte gebt sie uns wieder", bettelt Tommy.

„Ihr seid ja wieder wach. Wie schön. Dann könnt ihr die Zerstörung euer D-Tectoren live miterleben", entkommt es mir mit einem kalten Unterton in der Stimme, „Allerdings rate ich euch leise zu sein. Wenn ihr mich nervt, könnte es böse für euch enden." „Komm zu mir Spirit", versucht es J.P. Tatsächlich reagiert sein D-Tector und will zu ihm fliegen. Doch hindert die unsichtbare Barriere dies. „Netter Versuch, aber leider fehlgeschlagen", entkommt es mir spöttisch. „Das war es dann wohl", murmelt J.P. „Nein. Ich bin sicher Takuya und Koji werden uns retten", kommt es von Tommy. „Wir müssen nur fest daran glauben", meint auch Zoe.

„Haltet endlich eure Klappen. Niemand wird herkommen und euch helfen." Ich gebe einen einzigen Schuss ab, der nur knapp an Zoes Kopf vorbeigeht. „Die beiden haben euch doch zurückgelassen. Sonst wärt ihr doch kaum hier."

Das Tor des Schlosses öffnet sich. Lanamon und Mercurymon kommen heraus. Wahrscheinlich haben sie den Schuss gehört. „Lasst ihr euch auch mal wieder Blicken", begrüße ich sie, „Es war euer Plan und ich soll aufpassen? Ich habe was Besseres zu tun. Beispielsweise die anderen Digiritter suchen."

Ohne auf mich einzugehen, erkundigt sich Mercurymon bei den Datamon: „Kriegt ihr die Spirits raus?" Die Datamon schütteln nur den Kopf. „Wir haben Zeit. Aber strengt euch an." „Obwohl ihr zu den zehn legendären Digikriegern gehört, habt ihr so billige Tricks nötig?", will Zoe wissen, „Traut ihr euch etwa nicht einen Kampf fair auszutragen?" „Du vorlaute Zicke", erwidert Lanamon, „Wir sollten die Drei endlich um die Ecke bringen." „Wenn auch die anderen beiden hier wären, wäre das auch kein Problem", antworte ich, „Aber im Moment brauchen wir sie noch. Sie sind hervorragende Köder." „Das ständige warten nervt. Es würde schneller gehen, wenn die Drei uns sagen, wo die anderen sind." „Wie willst du das denn machen?", erkundigt sich Mercurymon. „Das ist doch kinderleicht", meint Lanamon.

Der Wächter der DigiweltWo Geschichten leben. Entdecke jetzt