Der Wächter der Digiwelt

Wollt ihr kämpfen oder lieber nicht?

Das Trailmon hat uns auf den gelben Mond der Digiwelt gebracht. Zwar sollten wir hier vorerst in Sicherheit sein, allerdings haben wir noch immer keinen Plan wie wir Lucemon geschweige denn die Königlichen Ritter besiegen können. Im Moment sind ganz klar die Königlichen Ritter das kleinere Übel. Wir hätten sie schon einmal fast besiegt. Daher sollten wir uns vorerst auf die Königlichen Ritter konzentrieren. Lucemon ist ein vollkommen anderer Gegner. Sie ist viel stärker und gefährlicher als unsere bisherigen Feinde. Das hat sie in diesem kurzen Augenblick gezeigt.

„Wir sind auf dem dritten Mond. Es heißt, dass Land ist leuchtend Gelb und der Nebel hat einen goldenen Schimmer", liest Bokomon aus seinem Buch vor. Der Mond ist wirklich schön. Es scheint hier alles so friedlich zu sein. „Bei so einem Anblick könnte man meinen, man wäre bereits im siebten Himmel", schwärmt J.P. „Sag so was nicht. Das klingt so, als wären wir bereits Tod", kommt es von Koji. „Entschuldige."

„Leute seht nur. Unsere schöne Digiwelt", macht uns Tommy auf die verschwundene Welt aufmerksam, „Sie ist weg." „Das ist also das Ende", meint J.P. „Ja. Sieht ganz so aus", stimmt Zoe zu. „Sagt mal, spinnt ihr jetzt komplett, oder was?", will ich sauer wissen, „Wenn ihr jetzt schon aufgeben wollt, nur weil die Digiwelt verschwunden ist, dann könnt ihr gleich mal zurück in die Menschenwelt gehen. Doch dort wärt ihr auch nicht lange sicher. Habt ihr es nicht mitbekommen? Die Königlichen Ritter wollen in unsere Welt. Wir sind am Leben. Wir können Kämpfen. Also sind wir noch nicht besiegt! Die Digiwelt kann noch gerettet werden. Genauso wie unsere Welt. Das weiß ich einfach." „Aber die ganze Digiwelt ist doch verschwunden", kontert J.P. „Was sollen wir denn machen?", fragt Tommy. „Genau. Wir haben das verloren, was wir beschützen sollten. Dafür haben wir die ganze Zeit gekämpft", setzt Zoe nach. „Das stimmt nicht ganz", wirft Koji dazwischen, „Wir konnten die Digimon selbst beschützen. Sie sind noch da." „Aurora und Koji haben recht", stimmt Takuya zu. Trotz den Versuchen der Aufmunterung sehen alle deprimiert zu Boden. „Die ganze Depression hier ist kaum auszuhalten!", rufe ich, „Wir können die Digiwelt retten. Wir können die Königlichen Ritter und Lucemon besiegen. Noch ist nichts vorbei."

„Schaut euch das mal an. Was ist das?", fragt Zoe in die Runde. Dabei deutet sie auf mehrere aufsteigende Seifenblasen in der Ferne. „Lasst uns nachsehen", verkündet Patamon und fliegt sogleich los. Der Rest folgt ihm zu einer wunderschönen Blumenwiese. „Aber das sind doch..." Auf der Wiese befinden sich viele Digieier und Baby-Digimon. Hierhin wurde also die Stadt des ewigen Anfangs verlegt.

„Das sind alles Digieier", kommt es von Tommy. „Und Babys. Alle frisch geschlüpft", fügt Zoe hinzu, „Sind die niedlich!" Jeder einzelne nimmt eins der Baby-Digimon auf den Arm. Nur ich nicht. Ich denke, es gibt im Moment wichtigeres, als mit Digimon zu spielen. Dennoch ist es schön, dass die kleinen Digimon in Sicherheit sind. „Ob die aus den Eiern geschlüpft sind, die wir gerettet haben?", erkundigt sich Tommy. „Ja, ist gut möglich", antwortet Takuya. „Klasse." Die restlichen Digiritter fangen an mit den Baby-Digimon zu spielen. Leicht genervt verdrehe ich die Augen.

„Kommt her. Sie schlüpfen gleich!", ruft Patamon uns zu sich. Zwei weitere Digieier schlüpfen gerade. „Ich bin Lopmon. Freut mich sehr dich kennenzulernen", stellt sich der braune Hase vor. „Hallo. Ich heiße Salamon. Und wer bist du?", fragt der beige Hund. „Mein Name ist Patamon." Die Drei verstehen sich von Anfang an prächtig und spielen miteinander.

„Patamon ist aus Seraphimons Digiei geschlüpft. Es ist die reinkarnierte Seraphimon", meint Bokomon, „Lopmon muss die reinkarnierte Cherubimon und Salamon die reinkarnierte Ophanimon sein." „Hoffen wir doch mal, dass sie den alten Streit vergessen haben", entkommt es mir, „Immerhin sind ihre Seelen gereinigt worden, bevor sie geschlüpft sind." „Hauptsache sie vertragen sich und fangen nicht wieder an zu streiten", meint Koji.