Kapitel 5

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Hey ihr Lieben,

obwohl ich momentan auf Ibiza im Urlaub bin, war ich fleißig und habe ein neues Kapitel geschrieben. So langsam scheint es ernster zwischen Hannah und Lana zu werden, was wohl Anne dazu sagen würde? Ich wünsche euch jetzt erstmal viel Spaß beim Lesen und ich hoffe, dass sich Team Anne noch ein wenig gedulden kann :D Habt noch einen schönen Sonntag!

Lanas dunkelblonde Haare schimmerten im Sonnenlicht, das ab und zu durch die Wolken brach noch heller. Das Wetter war heute wechselhaft gewesen, dennoch hatten wir beide uns für einen Nachmittag am Strand entschieden. Der Strand und das Meer war für uns beide unser Zufluchtsort, hier hatten wir mittlerweile auch gemeinsam schon die ein oder anderen Stunden verbracht. Während ich hier mit Lana saß und beobachtete, wie sich ihr schräger Pony mit jedem Windstoß quer durch ihr Gesicht bewegte, musste ich immer wieder an mein gestriges Gespräch mit Fiona denken. Wenn ich mehr von Lana wollte, dann müsste ich es vielleicht wirklich selbst in die Hand nehmen und einen Versuch wagen. Die letzten Wochen hatte die Unsicherheit immer wieder eine Rolle in meinem Kopf und in meinem Herzen gespielt. Ich hatte Angst verletzt zu werden, doch ich konnte nicht immer nur eine Mauer um mich bauen. Und im Endeffekt konnte ich nur mehr gewinnen als ich verlieren könnte. Lana war nicht Anne und es konnte nur besser laufen als mit ihr. Es war also offensichtlich, dass ich mich öffnen musste, wenn ich wissen wollte, was sie fühlte.
Lana bekam von meinem inneren Gefühlschaos und Monologen nicht viel mit, sie erzählte mir gerade von einem heutigen Fall während ihrer Streife und ich wunderte mich immer wieder, wie viel hier in dieser ruhigen Gegend doch passierte.

„Wenn ich das so höre, muss ich mir ja doch Sorgen um dich machen.", sagte ich und hob meine Augenbrauen.

„Das brauchst du nicht, ich bin groß und stark.", sagte sie und spannte übertrieben Ihre Oberarm an, um mit ihre Muskeln zu demonstrieren.

„Dann kannst du mich gleich ja auch nach Hause tragen, nach dem ganzen Kuchen kann ich mich nicht mehr bewegen."

„Die Brownies sind übrigens fantastisch, hast du die gebacken?", fragte Lana nach, nachdem wir beide schon jeweils drei gegessen hatten.

„Mir hat mal jemand erzählt, dass er für Schokokuchen töten würde. Und da ich möchte, dass deine Weste rein bleibt, dachte ich mir, dass ich dich überrasche."

„Mit Essen kannst du mich immer glücklich machen." Da war sie - die perfekte Steilvorlage für mein heutiges Vorhaben.

„Nur mit Essen?", hakte ich nach und grinste sie an.

„Auch noch mit so einigen anderen Dingen." Lana hielt den Augenkontakt und ihre blauen, wunderschönen Augen schauten mich durchdringend an. Ihr warmer und doch zugleich herausfordernder Blick sorgte dafür, dass mein Herz schneller zu schlagen begann. Das war einer der Momente, in denen meine Vermutung, nämlich dass Lana vielleicht ebenfalls mehr für mich empfinden könnte, bestätigten und ich spürte, dass es nun endlich an der Zeit war, doch über meinen Schatten zu springen. Und das am besten, bevor meine Zweifel ähnlich wie die Wellen vor uns überschäumten. Ehe ich mich versah, hatte ich meine Hand auf Lanas zarte Hand gelegt, mit der sie zuvor ihr Knie umfasst hatte. Ohne den Blick von meinem zu lösen, verschränkte Lana ihre Finger mit meinen und lächelte mich vorsichtig an.

„Bist du dir sicher, dass das ok für dich ist?", fragte sie mich fast flüsternd und mein Herz machte einen kleinen Hüpfer.

„Denke schon.", gab ich zurück und lächelte in dem Wissen, dass meine Antwort sie auf die Palme bringen würde.

„Fühlen, nicht denken, Hannah." beflügelt von der Situation, strich ich ihr eine ihrer Strähnen aus dem Gesicht und legte sie hinter ihr Ohr. Lana grinste schon wissend und als meine Hand an ihrer Wange verweilte und ich ihr Gewicht langsam zu meinem zog, spürte ich mein Herz so schnell schlagen wie schon lange nicht mehr. Bevor sie ihre Lippen auf meine legte, versank ich ein letztes Mal in den tiefen Blautönen ihrer Augen. Unser Kuss war leicht und zart und löste dennoch einen ganzen Schwarm von Schmetterlingen in meinem Bauch aus. Lanas Lippen auf meinen zu spüren, fühlte sich so vertraut und gleichzeitig neu und aufregend an, so dass ich von ihren Küssen nicht genug bekam. Während sie mein Gesicht mittlerweile mit beiden Händen umfasste, streichelte meine linke Hand von ihrem Nacken zu ihren Oberarm hinunter. Die eigentlich noch unbekannte Nähe zu ihr fühlte sich so bekannt und vertraut an, weshalb ich nicht im geringsten daran dachte, mich von ihr zu lösen. Ich fragte mich, wieso ich die Anziehung zu ihr so lange unterdrückt hatte, denn das, was Lana in mir auslöste, sprach gerade mehr als tausend Bände. Ganz vertieft in unsere Küsse und ihre Zärtlichkeit, spürte ich die vereinzelten Tropfen, die langsam aber sicher auf uns niederprasselten nicht. Gerade so nah am Wasser war es nicht selten, dass der ein oder andere Spritzer vom Wind ans Ufer geweht würde. Als die Tropfen von der einen auf die andere Sekunde aber immer mehr wurden und der Regen wild auf uns runter prasselte, lösten wir uns beide lachend und erschrocken voneinander.

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