Kapitel 26

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Hello,

wie versprochen kommt endlich ein neues Kapitel! Mir fiel das Schreiben diesmal wirklich schwer, doch ich habe mich heute endlich nochmal an die Tastatur begeben und weitergeschrieben. Wie immer danke ich euch für eure Kommentare und Votes! Ohne die ganze Rückmeldung würde ich vermutlich gar nicht mehr weiterschreiben. Da ich aber hier und auch im Privaten sehr viel positives Feedback bekomme, habe ich darüber nachgedacht Semesterliebe in einer überarbeiteten Version zu veröffentlichen. Falls jemand damit Erfahrung hat, würde ich mich über eine Nachricht freuen! Ansonsten wünsche ich euch viel Spaß beim Lesen! ;)


Die Mädels hatten für den heutigen Tag ein Boot gechartert, was mich und meine Seekrankheit schon ganz nervös machte. Anne hatte darüber gelacht, schließlich segelte sie seit Jahren und hatte nur wenig Verständnis dafür. „Ich habe aber Tabletten dabei, die sind oben im Zimmer", sagte sie und versprach mir, dass mir nicht schlecht werden würde. „Wir könnten nach Formentera überfahren und dort am Platja des Ses Illetes kurz was essen. Dort gibt es tatsächlich die besten Spaghetti auf der Insel und einen klasse Weißwein. Außerdem wurde dort an dem Strand auch die Raffaello-Werbung gedreht, den muss jeder gesehen haben, der noch nicht dort war! ", schlug Mellie vor. „Aber es ist immer so voll dort, Mellie", wandte Anne ein. „Wir haben ein Boot. Es ist vollkommen egal, wie voll es dort sein wird." Gegen dieses Argument konnte selbst Anne nichts mehr einwenden und der Plan für den ersten Teil des Tages stand damit fest. „Heute Abend darf Eva entscheiden was wir machen." „Als hättet ihr nicht eh schon alles genau geplant", sagte Eva und lachte leise, weil sie ganz genau wusste, dass sie Recht hatte. „Man muss nun mal für die besten Orte früh genug reservieren, da kann man nicht alles dem Zufall überlassen", sagte Anne und wurde sofort von Mellie darin bestätigt: „Ja, das stimmt. Und bei den Dingen, die wir geplant haben, gibt es überhaupt keinen Grund sich zu beschweren." Da waren die zwei also wieder ein Herz und eine Seele. Es war schön, Anne mal wieder im Umfeld ihrer Freundinnen zu sehen. Zu der Zeit, in der wir uns getroffen haben, war das nur selten vorgekommen. Für mich war es ungewohnt sie so locker zu sehen, aber es war dennoch schön.

Wenig später waren wir alle hochgegangen, um unsere Sachen für den Tag auf dem Boot zu packen. Ich hatte mir gerade meinen Bikini angezogen und einen kurzen Jumpsuit übergeworfen, da klopfte es an meiner Tür. „Hannah?", hörte ich Anne fragen und ich bat sie herein. „Hier sind noch die Tabletten. Am besten nimmst du gleich schon eine, denn die brauchen ca. eine Stunde bis sie wirklich zuverlässig wirken", sagte sie und hielt mir die Tabletten hin. Ich verstaute den Blister in meiner Tasche und suchte noch ein Handtuch aus meinem Koffer - zum Auspacken war ich bisher noch nicht gekommen. Anne ließ sich währenddessen auf mein Bett fallen. „Fühlst du dich wohl?", fragte sie und schaute mir beim Packen der Tasche zu. Mich überraschte die Frage, weil ich nicht verstand, wie man sich hier nicht wohlfühlen sollte und bevor ich antwortete, legte ich mich neben sie. „Hast du dich mal umgeguckt?", fragte ich und sie drehte sich zu mir. „Natürlich. Mir gefällt die Aussicht", sagte sie und musste selbst dank ihrem übertriebenen Spruch grinsen. Ich spürte, wie ich rot wurde. Seit wann konnte sie mich bitte wieder so aus der Fassung bringen? Ich dachte darüber wäre ich hinweg. „Na also, mir auch", sagte ich schlicht und wir schauten uns einen Moment zu lang in die Augen. „Ich kann immer noch nicht so ganz glauben, dass du hier bist", sagte sie leise und schaute mir noch immer direkt in die Augen. Ich hätte mich so leicht in dem Grün verlieren können, doch ich wusste, dass es viel zu früh dafür war. „Soll ich dich kurz kneifen?", bot ich ihr an und versuchte der Luft wieder ein wenig die Spannung zu nehmen. „Ein Kuss wäre mir lieber", sagte sie und obwohl ich in dem Moment nichts lieber als das getan hätte, verdrehte ich stattdessen die Augen und lachte, um meine Lust zu überspielen. „Anne...", setzte ich an, doch bevor ich weitersprechen konnte, erhob sich diese schon wieder von meinem Bett. „Alles gut, tut mir leid. Ich halte mich zurück - keine Sorge." Sie hob entschuldigend die Hände hoch und ging dann aus meinem Zimmer. Das wird ja noch spaßig, sagte ich zu mir selbst und atmete ein paar Mal tief durch, während ich an die Decke starrte. Vielleicht hättest du sie einfach küssen sollen, du hast doch nichts mehr zu verlieren.

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