Die Entscheidung - 2

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Meine Stimme klang zu meiner eigenen Überraschung sehr stark, als ich mich seufzend meinem Schicksal stellte: „In Ordnung

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Meine Stimme klang zu meiner eigenen Überraschung sehr stark, als ich mich seufzend meinem Schicksal stellte: „In Ordnung. Ich fliege mit Aidan, aber sollte er ein falsches Wort sagen, ist er flügellos." Ich war stolz, dass nicht einmal ein kleines Zittern meiner Finger meine innere Unruhe verriet.

Trotzdem musterte mich Samuel sehr genau. Seine braunen Augen verrieten, dass er mir meine starke Maskerade nicht ganz abnahm. Wahrscheinlich hatte er die Träne gesehen, doch wenigstens wusste er nicht den wahren Grund für meinen Schmerz. Nach ein paar Sekunden begann er jedoch zu sprechen: „Wenn du das wirklich möchtest, begleite ich dich nach oben. Aidan ist bereits vorhin auf dem Dach gelandet. Falls ein Reporter bei seiner Ankunft einen Feuerschweif am Himmel gesehen hat, wird er es jetzt hoffentlich vergessen haben."

Ich nickte und straffte stolz meine Schultern. Ich war stark und würde einen teuflischen Flug ganz sicher überleben. Auf keinen Fall durfte ich daran denken, dass mich Aidan jederzeit fallen lassen konnte. Es wäre fatal, wenn ich mir bewusst wäre, dass ich gleich der Gnade eines wahrscheinlich zornigen Flammengeborenen ausgeliefert war. Ein Sturz aus großer Höhe war nichts erstrebenswertes, wer bitte wollte schon so einen grausamen Tod sterben? Nun begann ich doch leicht zu zittern. Es fiel mir sehr schwer aufrecht sitzen zu bleiben, denn meine Gedanken jagten mir eine höllische Angst ein. Mein Herz raste und ich versuchte es verzweifelt zu beruhigen, doch es war nicht ich, die schließlich den Kampf gewann, sondern Samuel.

Sanft streckte er seine rechte Hand aus. Seine Finger strichen vorsichtig über meine Wange. Wo zuvor salzige Trauer versucht hatte meine Haut zu durchdringen, zog sich nun eine Bahn aus leuchtender Wärme. Zuerst konnte ich sie nur oberflächlich wahrnehmen, doch mit der Zeit drang sie sanft tiefer ein. Samuels Finger strichen langsam weiter, bis sie bei meinem Kinn ankamen. Dort angekommen, begannen sie kleine Kreise zu ziehen. Die Wärme in mir breitete sich mit denselben kleinen kreisenden Bewegungen aus. Sie schenkte mir Vertrauen und tröstete mich schon fast auf eine magische Weise. Ein kleines Lächeln entschlüpfte meinem Mund, als Samuel sanft über meine Lippen fuhr. Das Kribbeln, das seine bloße Berührung auslöste, ließ mich erschauern. Ganz andere Gedanken drangen auf einmal in mein Gehirn vor. Plötzlich war Aidan, der mich jederzeit fallen lassen konnte, vergessen, stattdessen sah ich Samuel und mich in seinem Bett. Mein Lächeln wurde zu einem verschlagenen Grinsen.

„So siehst du schon viel mehr aus wie die Jenny, die ich kennenlernen durfte", flüsterte mir Samuel zu. Seine Finger verschwanden, nur um gleich darauf von seinen warmen Lippen ersetzt zu werden. Gierig presste sich sein Mund auf meinen. Samuels Zunge fragte dieses Mal nicht um Einlass. Sie wusste, dass ich ihn ihr liebend gerne gab und bereits darauf wartete ein feuriges Duell mit ihr zu tanzen. Zuerst waren unsere Bewegungen noch unbeholfen, doch bereits nach kurzer Zeit hatten wir ein rasantes Tempo gefunden. Ich vergrub meine Hände tief in Samuels Haaren. Ungebändigte Hitze stieg in mir auf. Sie bestand aus einer gefährlichen Mischung aus Samuels innerer Flamme, die er in diesem Moment mit mir teilte und aus meinem eigenen lodernden Verlangen.

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